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0991 - Der Kopf des Vaters

0991 - Der Kopf des Vaters

Titel: 0991 - Der Kopf des Vaters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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heftigen Atem der Frau. Sie wirkte wie eine Person, die genau wußte, daß sie eine schreckliche Entdeckung machen würde. Ich fürchtete sogar, daß sie umkippen würde, deshalb hielt ich sie sicherheitshalber fest.
    »So, das hätten wir«, sagte Suko, der die Tür aufgeschoben hatte, und zwar so weit, daß wir uns durch den breiten Spalt zwängen konnten. Er und Jane betraten den Keller noch nicht. Statt dessen drehte sich Suko um und sprach mich an.
    »John, da liegt tatsächlich ein Hindernis. Ich will ja nichts behaupten, aber ein Möbel war das nicht, das schleift nicht so.«
    »Was war es dann?«
    »Wir werden es sehen.«
    Ich wußte, was mein Freund dachte. Es war durchaus möglich, daß dieses Schleifen von einem Körper stammte.
    Suko betrat den Keller als erster. Auch dort konnte er das Licht einschalten. Ich war ihm dicht auf den Fersen gelieben. Hinter der Tür war Suko nach links gegangen und hatte mir Platz geschaffen. Es war möglicherweise Zufall, daß ich die an der Wand hängende Machete sah, und ich entdeckte auch die dunklen Flecken auf der ansonsten blanken Klinge. Dann hörte ich Sukos leisen Fluch, und im selben Augenblick schob sich Julia an mir vorbei in den Keller. Sie hatte es an der Treppe einfach nicht ausgehalten.
    Sekunden später schrie sie auf, mit überkippender Stimme.
    Ich ruckte nach links und sah, was Julia einen so panischen Schrecken versetzt hatte.
    Es war die Tote.
    Blutüberstömt lag sie auf dem Boden. Suko hatte die Leiche durch den Druck der Tür ein Stück nach hinten geschoben. Und Julias geschriene Worte jagten mir einen Schauer über den Rücken.
    »Mutter! - Mutter…!«
    ***
    Man kann sich die Szenen oder Erlebnisse in unserem Job wahrlich nicht aussuchen. Das hier gehörte zu den schlimmsten, die wir in der letzten Zeit durchgemacht hatten. Da sah die Tochter ihre Mutter, und sie sah auch, daß sie auf dieselbe Art ums Leben gekommen war wie der Feuerwehrmann.
    Ein spitzer Gegenstand hatte ihren Hals durchstoßen und für einen schlimmen Blutverlust gesorgt. Eine zweite Verletzung entdeckten wir an der rechten Schulter.
    Jane kümmerte sich um Julia. Auch sie war geschockt und totenbleich geworden, während sich auf meinem Körper eine Gänsehaut ausgebreitet hatte.
    Ich lief bereits durch den Keller, weil ich am Kopfende etwas anderes entdeckt hatte, was kaum weniger schlimm war.
    In einem sargähnlichen Unterteil, schon mehr ein Trog, lag eine kopflose männliche Leiche.
    Und erst jetzt wehte uns der Gestank entgegen. Ich stand dicht davor, ein Taschentuch zu nehmen und es gegen die Lippen zu pressen. Was ich hier sah, das mußte sich im ersten Akt des Dramas abgespielt haben, wir befanden uns im letzten.
    Suko war zu mir gekommen. Er nickte der Leiche entgegen, als wollte er sich selbst durch diese Bewegung bestätigen. »Das muß Emilio Sargasso sein«, sagte er leise.
    »Ja. Und hast du die Machete an der Wand gesehen?«
    »Sicher.«
    »An der Klinge klebte noch Blut. Jetzt wissen wir auch, mit welcher Waffe er geköpft wurde.«
    »Nenne mir noch seinen Mörder, John.«
    »Du meinst die Mörderin?«
    »Genau.«
    Ich drehte mich von der Leiche weg. Jane kniete neben Julia, die es nicht mehr geschafft hatte, sich auf den Beinen zu halten. Sie saß auf dem kalten Estrichboden und lehnte mit dem Rücken an einem der Metallregale. Sie weinte und hatte die Hände gegen das Gesicht geschlagen.
    Hin und wieder war ihr Schluchzen zu hören, und Jane wußte auch nicht, wie sie die Frau trösten sollte.
    »Die Mörderin ist tot, Suko«, sagte ich. »Und sie wurde von demjenigen umgebracht, den sie ermordet hat. So verrückt es klingt, aber es ist die Wahrheit.«
    »Sicher, der Schädel.«
    Ich nickte. »Den hat sie übersehen oder nicht mehr an ihn gedacht, denke ich.«
    Suko war anderer Meinung. »Wahrscheinlich hat sie gar nicht gewußt, was aus ihm geworden ist.«
    »Ja, das kann auch sein.«
    Beide schwiegen wir und hingen unseren Gedanken nach. Ich konnte mir vorstellen, daß Suko das gleiche dachte wie ich.
    Der verdammte Schädel mit den beiden Hörnern mußte sich noch in der Nähe versteckt halten. Verstecke gab es in diesem Haus genug.
    Vielleicht befand er sich auch außerhalb der Mauern und beobachtete nur.
    Ich nahm mein Kreuz ab und steckte es in die Tasche. Erwärmt hatte es sich nicht. Während dieser Bewegungen ging mir wieder die Vorgeschichte durch den Kopf.
    Emilio Sargasso hatte sich zu den Templern hingezogen gefühlt. Ob er dem Orden auch

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