1 Ranch des Schicksals - Warum bist du so kühl, Geliebte?
ganz.“ Logan unterdrückte den Impuls, seinem Sohn den Arm um die Schultern zu legen. Ethan würde ihn bestimmt abschütteln. „Ich habe eine Menge dazugelernt, seitdem er das letzte Mal zu Hause war. Er hat also ein paar Jahre nachzuholen.“
„Ich habe in der Zwischenzeit selbst einiges gelernt.“ Ethan verschränkte die Arme vor der Brust. „Dann habt ihr euch also schon ein Pferd ausgesucht? Ich bin anscheinend spät dran.“
„Die Teilnehmer bekommen gleich viel Zeit zur Vorbereitung“, beruhigte Mary ihn. „Wir wollten nur so schnell wie möglich anfangen, da ich nicht mehr viel Zeit habe. Ich bin zurzeit von der Armee beurlaubt.“
„Wow!“, sagte Ethan anerkennend. „Ich habe auch mal gedient. Bei welcher Einheit sind Sie?“
„Ich bin Hundetrainerin.“
„Militärpolizei?“ Ethan lachte. „Mann, euch kann man anscheinend nirgends entkommen.“
„Mary bildet die Hunde nur aus“, warf Logan ein. „Sie war im Irak und in Afghanistan“, fügte er hinzu.
„Ich bin hier aufgewachsen“, sagte sie. „Mary Tutan ist mein Name.“ Sie zeigte nach Norden. „Meine Eltern wohnen …“
„Ach ja, Tutan. Mir bekannt.“ Ethan nickte. „Und jetzt arbeiten Sie also mit Logan Track Wolf zusammen. Ihr seid schon ein seltsames Gespann, muss ich sagen.“
„Ethan …“
„Ich meine ja nur“, sagte Ethan. „Nichts für ungut, aber ich hatte nicht mehr viel Kontakt zu Frauen seit … mein halbes Leben lang.“
„Keine Sorge, Ethan, ich bin nicht so empfindlich. Sie haben ja selbst gehört, dass ich mein halbes Leben bei der Armee verbracht habe.“ Sie lächelte. „Und zwar als Frau.“
„Das war bestimmt nicht einfach.“
„Die Männer haben es auch nicht leicht. Der härteste Job, den man lieben kann, oder?“
Ethan lachte. „Und man bekommt keine Liebe zurück.“
„Ach, das Problem habe ich gelöst. Ich habe einen Hund.“
Ethan drehte sich zu Logan um. „Deine Freundin gefällt mir. Ganz schön schlagfertig.“ Kumpelhaft schlug er Logan vor die Brust. Fühlte sich fast wie eine Umarmung an. „Kann der Alte hier überhaupt mit Ihnen mithalten?“, fragte er Mary. „Er könnte schließlich fast Ihr Vater sein.“
Hm, das war eher wie ein Schlag ins Gesicht. „Wir trainieren nur ein Pferd zusammen, Ethan.“
„Ach, wirklich?“ Ethan grinste. „Ich spüre aber Elektrizität in der Luft, und dabei ist nicht eine Wolke am Himmel.“
„Oh Mann!“, murmelte Logan.
„Mal sehen, ob Sally mich überhaupt als Teilnehmer akzeptiert. Ich …“ Als er Hank zum Stall gehen sah, brach er ab. „Wir reden später weiter“, fügte er hinzu und folgte Hank.
Logan wusste zwar nicht genau, ob das an ihn gerichtet gewesen war, beschloss aber, sich angesprochen zu fühlen. „Wenn du etwas brauchst, weißt du ja, wo du mich finden kannst!“, rief er hinter ihm er.
Ethan drehte sich kurz um und grinste. „Das sagt er immer“, erklärte er Mary. „Und nie brauche ich etwas.“
Als er fort war, wirkte Logan bedrückt und angespannt. „Ist es wirklich schon zwei Jahre her, dass du ihn zuletzt gesehen hast?“, fragte Mary.
„So in etwa.“
„Er wollte dir imponieren.“
Logan starrte sie an, als habe sie den Verstand verloren.
„Doch, ganz sicher. Er rechnet sich nur keine Chance aus und versucht es daher gar nicht erst. Aber diese Show eben hat er nicht meinetwegen abgezogen, sondern deinetwegen.“
Logan schüttelte den Kopf. Er wirkte so bedrückt, dass Mary ihm tröstend den Rücken rieb, so wie bei einem Hund nach einer Explosion.
„Ich bin hier so weit fertig“, sagte Logan abrupt. „Und du?“
„Sally hat mich in Grund und Boden geredet, während sie die Fotos heruntergeladen hat. Sie sucht übrigens noch immer Teilnehmer für den Wettbewerb. Kennst du vielleicht jemanden, der Interesse daran hätte?“
„Ich bin doch kein Personalbeschaffer.“ Logan nickte in Richtung Jeep. „Kommst du?“
Kaum sah Logan die Holzbalken des Tipis in den Himmel ragen, löste sich der Knoten in seinem Magen auf.
Der Mustang schien sich über ihr Kommen zu freuen. Logan hatte das Pferd eigentlich nicht allein zurücklassen wollen, aber Mary war vorhin so enthusiastisch in den Jeep gesprungen, dass er nichts gesagt hatte.
Gut, dass mit Ethan alles in Ordnung zu sein schien. Er hatte sich weder tätowieren noch den Kopf rasieren lassen, und er machte einen gesunden und stabilen Eindruck.
„Adobe scheint es gut zu gehen“, sagte Logan zu Mary. „Er kennt den Jeep
Weitere Kostenlose Bücher