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1 Ranch des Schicksals - Warum bist du so kühl, Geliebte?

1 Ranch des Schicksals - Warum bist du so kühl, Geliebte?

Titel: 1 Ranch des Schicksals - Warum bist du so kühl, Geliebte? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen Eagle
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inzwischen und weiß, dass wir darin sitzen.“
    „Er hat keine Angst mehr vor uns.“
    „Stimmt, auch wenn er immer noch keine Ahnung hat, was wir eigentlich von ihm wollen. Aber das kommt schon noch.“
    „Es ist schon ein tolles Gefühl, ihm näherzukommen.“
    „Ja, das ist es.“
    Langsam schlenderten sie zum Roundpen hinüber. Zu Logans Überraschung nahm Mary unterwegs seine Hand. So etwas war er nicht gewohnt, aber es fühlte sich sehr gut an. Sanft drückte er ihre Hand. Was ist denn mit mir los? Als Mary den Händedruck erwiderte, mussten sie beide lachen.
    Adobe sah sie an, als seien sie zwei Präriehunde. Man konnte sich in ihren Löchern den Hals brechen, aber ansonsten waren sie ziemlich harmlos.
    „Ethan spielt gern mit dem Feuer“, sagte Logan. „Er tut so, als habe er vor nichts Angst. Wir hatten deswegen früher ständig Streit, wie du vermutlich schon gemerkt hast.“
    „Hatte er Ärger deswegen?“
    „Allerdings.“ Logan legte die Arme auf den Zaun des Roundpens. „Er war einfach nicht für das Militär geschaffen, die Uniform saß wohl einfach zu eng. Also kam er irgendwann nach Hause zurück, suchte Streit und geriet mit dem Gesetz in Konflikt.“ Er warf Mary einen Blick zu. „Und das Gesetz gewann.“
    „Ist dabei jemand zu Schaden gekommen?“
    „Ja, er. Saß zwei Jahre im Gefängnis, weil er sich mit der falschen Frau abgegeben hatte. Die formelle Anklage lautete auf Diebstahl. Er hatte den Wagen ihres Vaters gestohlen.“ Logan nickte zum Mustang. „Ethan ist wie dieses Pferd da. Von außen stark und schön, aber innerlich sehr sensibel.“
    „Aber Ethan ist kein Beutetier.“
    „Der erste Eindruck täuscht. Sieht der Mustang etwa wie Beute aus?“ Logan musterte das Pferd. „Betrachte doch nur mal die Muskeln. Er könnte dich glatt umrennen und deinen Kopf wie eine Melone zertreten. Aber dafür ist er nicht geschaffen.“
    „Du redest mit einer Soldatin, Logan. Einer Berufssoldatin sogar. Ich kenne den Unterschied zwischen Räubern und Beute. Adobe ist einfach nur vorsichtig, und das ist gut so.“
    Logan drehte sich zu ihr um. „Und wir? Sind wir auch vorsichtig?“
    „Warum sollten wir? Wir haben schließlich nichts zu befürchten, oder? Wir sind ja nicht blind unseren Instinkten ausgeliefert, sondern haben unseren Verstand.“
    Logan sah sie eindringlich an. „Willst du eigentlich für immer Soldatin bleiben?“, fragte er.
    „Ich liebe meinen Job und bin ziemlich gut darin. Früher hätte ich nie gedacht, meinen Lebensunterhalt mal mit der Zusammenarbeit mit Tieren zu verdienen.“
    „Und die ständigen Einsätze?“
    „Am Anfang habe ich sie genossen.“ Mary hatte keine Lust mehr, über das Thema zu reden. Spontan kletterte sie über den Zaun. „Ich bin jetzt damit dran, allein da reinzugehen. Du kannst mir ja Tipps geben.“
    Logan versuchte sie am Arm festzuhalten, aber sie hatte bereits ein Bein über den Zaun geschwungen. „Mach dir keine Sorgen, Logan, ich schaffe das schon.“
    „Wenn du Angst bekommst, dreh sofort um.“
    „Ich habe keine Angst.“ Sie wischte sich die Hände an ihrer Jeans ab. Adobe betrachtete sie regungslos. „Und er auch nicht. Was soll ich jetzt tun?“
    „Bleib, wo du bist.“ Logan eilte zum Jeep und kehrte mit einer Tasche zurück. Kurz darauf reichte er ihr ein Lasso. „Lass ihn im Kreis laufen und halte dich dabei in der Mitte.“
    Mary gehorchte. Als Adobe um sie herumlief, bekam sie allmählich ein Gefühl für den Unterschied zwischen der Wesensart eines Mustangs und der eines Hundes. Sie war auf eine Art offen für ihn, die sie noch nie erlebt hatte.
    „Er ist jetzt bereit, dir zu vertrauen“, sagte Logan leise.
    Mary ließ das Lasso sinken und hörte seinen Anweisungen aufmerksam zu, während sie gleichzeitig den Mustang im Auge behielt. „Lass ihn jetzt auf dich zukommen“, sagte Logan. „Dreh dich dabei ein Stück zur Seite, aber nicht ganz herum, sondern nur etwa eine Vierteldrehung. Tu so, als wolltest du ein Kind auffordern, dir zu folgen.“
    Mary stockte der Atem, als das Tier näher kam. „Sehr gut“, murmelte Logan. Sie lächelte. Behutsam ging sie einen Schritt rückwärts, um zu testen, ob Adobe ihr folgen würde.
    „Bleib ganz ruhig“, sagte Logan. „Du bist jetzt die Leitstute. Immer schön langsam.“
    Adobe folgte Mary, bis sie wieder stehen blieb. Dann trottete er noch einen Schritt auf sie zu und senkte den Kopf. Seine Nüstern waren jetzt nur noch eine Haaresbreite von ihrem Bauch

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