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100 Bauernregeln, die wirklich stimmen

100 Bauernregeln, die wirklich stimmen

Titel: 100 Bauernregeln, die wirklich stimmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jurik Mueller
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ihr das Licht. Darüber hinaus tritt die Zaunwinde als Nährstoff- und Wasserkonkurrent für die Kulturpflanzen im Garten in Erscheinung.
    Regel-Variation
    »Bezaubern der Zaunwinde anmutige Blüten, kann der Hirte im Sonnenschein Schafe hüten.«

»Reckt die Ackerwinde ihre Blüten zum Sonnenlicht, mit schönem Wetter der Himmel nicht bricht.«
    Ähnlich wie der Zaunwinde spricht man auch der Ackerwinde prophetische Gaben im Hinblick auf die Wetterentwicklung im Verlauf der nächsten Stunden zu. Im Falle bereits vorherrschenden freundlichen Wetters oder sich erst anbahnenden Schönwetters öffnen sich ihre Blüten morgens zwischen sieben und acht Uhr. Doch schon am selben Tag gegen ein und zwei Uhr nachmittags geht das Leben der duftenden, mit rosafarbenen Streifen versehenen oder gänzlich roten Trichterblüten zu Ende. Das bedeutet, dass die am Morgen neugeborenen Blüten am frühen Nachmittag bereits verblüht sind. Man sollte daraus nicht den Schluss ziehen, dass Wind und Regen nahen. Schließen sich die zwei bis drei Zentimeter weiten Blüten aber schon vor ihrem Absterbetermin, dann besteht tatsächlich die Gefahr einer Wetterverschlechterung.
    Wie die Zaunwinde führt die auf Äckern, in Weinbergen, in Gärten, auf Schuttplätzen und an Wegrändern anzutreffende Ackerwinde durch unterschiedlich starkes Wachstum der Flanken Suchbewegungen aus. So beschreiben ihre Triebspitzen in etwa 90 Minuten, dem Uhrzeigersinn entgegengesetzt, einen Kreis von mehreren Zentimetern Durchmesser. Diese Suchbewegungen führt die lockeren Lehmboden liebende Pflanze so lange kriechend aus, bis sie einen Gegenstand (zum Beispiel Baumstamm, Pfosten, Pfahl) findet, an dem sie sich in Linkswindungen hochranken kann. Die Ackerwinde gilt als lästiges Feld- und Gartenunkraut.
    Regel-Variation
    »Lockt die Ackerwinde Falter zur Bestäubung an, zieht Regen kaum bis zum Abend heran.«

»Wenn das Springkraut beginnt, seine Samen zu streuen, wird Frau Sonne gewiss uns morgen erfreuen.«
    Für Kinder ist es ein wahres Vergnügen, wenn sie am Wegesrand ganze Kolonien dieser auch als »Rührmichnichtan« oder »Altweiberzorn« bekannten Pflanze zu Gesicht bekommen, deren Kapselfrüchte bei zunehmendem Sonnenschein und Zufuhr trockener Luft sehr schnell reifen. Bei Berührung der reifen Früchte schleudern diese über einen speziellen Mechanismus ihre Samen oft mehrere Meter weit von sich. Das Rührmichnichtan hat eine starke Konkurrenz durch das Indische Springkraut, auch Wupperorchidee genannt, bekommen, dessen Heimat am Fuße des Himalaja liegt.
    Springkraut zählt zu den Saftdruckstreuern. Das Ausreifen der Früchte bei diesen Gewächsen zieht einen Anstieg des Zellsaftdrucks nach sich. Das wiederum bewirkt ein Anschwellen der Fruchtwände. Wird ein bestimmter Innendruck überschritten, platzen die Fruchtwände explosionsartig. Aufgrund der dabei freigesetzten Energie wird der Samen weit von der Mutterpflanze weg gestreut.
    Neben dem Springkraut bedient sich in Mitteleuropa auch das Wiesenschaumkraut eines solchen Schleudermechanismus. Da in Perioden schlechten und regnerischen Wetters die Kapselfrüchte schlecht ausreifen, erfolgt eine Streuung der Samen in feuchten und kühlen Witterungsabschnitten nur in stark eingeschränktem Umfang. Erst wenn sich trockenere Luft durchsetzt und die Sonne länger scheint, was ein rasches Ausreifen der Kapselfrüchte zur Folge hat, setzt der »Schleuderbetrieb« des Springkrautes rasch ein. Da Hochdruckwetterlagen eine größere Erhaltungsneigung besitzen, kann man bei verstärkter Samenstreuung davon ausgehen, dass das freundliche Wetter auch tags darauf anhält. Insofern sollte man sich nicht scheuen, auch diese Regel bei einer Wettervorausschau ins Kalkül zu ziehen.
    Übrigens tritt das oben erwähnte Indische Springkraut als sehr invasive Pflanze in Erscheinung, deren stark voranschreitende Verbreitung die Effektivität der Vermehrungsstrategie mittels Schleudermechanismus belegt. Eine Pflanze produziert 2000 bis 4000 Samen. Als einjähriges Gewächs vermag das Indische Springkraut innerhalb kürzester Zeit Wuchshöhen von mehr als zwei Metern zu erreichen. Ihre Blütezeit erstreckt sich vom Juni bis zum ersten Frost. Die purpurroten, rosa oder weißen, stark süßlich duftenden Blüten werden vor allem von Honigbienen aufgesucht. Der Nektar ist stark zuckerhaltig und wird reichlich produziert. Erwähnenswert ist auch der hochwertige, zuckerhaltige Pollen des Indischen Springkrautes, das 1839 nach

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