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100 Bauernregeln, die wirklich stimmen

100 Bauernregeln, die wirklich stimmen

Titel: 100 Bauernregeln, die wirklich stimmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jurik Mueller
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Luftdruckabnahme wirkt sich somit auf das Wohlbefinden der Schuppenträger und damit auch auf deren Appetit aus. Haben Angler nun hoffnungsvoll ihren Köder ausgeworfen, kann es gut sein, dass es den Fischen den Appetit verschlagen hat und sie nicht anbeißen.
    Regel-Variation
    »Will der Fisch nicht richtig beißen, wird’s Regen ganz sicher verheißen.«

»Wollen viel Luft die Schlammpeitzger schlucken, werden bald Blitze vom Himmel zucken.«
    Ein kleiner, vielen Menschen gar nicht bekannter Fisch, der die Bauern bei der Feldarbeit vor Unwettern warnte und das Signal gab, sich in Sicherheit zu bringen, stellt der Schlammpeitzger dar. Er lebt auf dem Grund von kleinen stehenden oder langsam fließenden, schlammigen bis sandigen, meist sauerstoffarmen Gewässern. Dazu gehören unter anderem auch Gräben, die der Entwässerung von Ackerflächen, von feuchten Wiesen sowie von Sumpfoder Moorgebieten dienen. Letztere führen mitunter sehr saures Wasser.
    Der in Europa von Frankreich bis Russland vorkommende Schlammpeitzger buddelt sich tagsüber bis zu 30 Zentimeter tief in das Bodensediment des Gewässers ein. Normalerweise verlässt er erst in der Dunkelheit sein dortiges Versteck, um auf Nahrungssuche zu gehen. Anders bei brütender Hitze, bevor sich ein Unwetter in Gestalt eines schweren Gewitters einstellt. Da schießt er unruhig durchs Wasser und steigt dabei häufig an die Wasseroberfläche. Die Ursache dieses Verhaltens liegt im Sauerstoffmangel der meist durch organische Stoffe stark belasteten Kleingewässer begründet. Dieser ist besonders groß vor Sommergewittern, wenn drückende Schwüle herrscht und sich auch das Wasser der Kleingewässer aufgeheizt hat. Reicht der mit den Kiemen aufgenommene Sauerstoff nicht aus, so »schluckt« der Schlammpeitzger an der Wasseroberfläche Luft. Im Darm wird der Luft dann der Sauerstoff entzogen.
    Regel-Variation
    »Schießt der Schlammpeitzger wie ein Pfeil umher, drohen Gewitter und Sturmwind schwer.«
    Übrigens setzt der Schlammpeitzger seine Darmatmung auch ein, wenn das Gewässer austrocknet. Die Trockenheit vermag er dadurch zu überstehen, dass er sich bis zu 70 Zentimeter tief in den Schlamm eingräbt. Dessen ungeachtet hat er der Darmatmung und seinem daraus resultierenden Verhalten im Wasser die Bezeichnungen »Wetterfisch« und »Gewitterfisch« zu verdanken. Mitunter wurde der Schlammpeitzger auch als Aquarienfisch gehalten, weil er durch sein unruhiges Verhalten nahende Gewitter anzeigte. Der Regel sollte man tunlichst glauben und umgehend den Weg nach Hause antreten.

»Frösche auf Stegen und Wegen deuten auf baldigen Regen.«
    Kennen Sie die Fabel vom tauben Frosch? Dieser beteiligte sich an einem Wettlauf mit seinen Artgenossen. Ziel war der höchste Punkt eines großen Turmes. Während die meisten Zuschauer ihre Lieblinge zunächst anfeuerten, mehrten sich aber pessimistische Rufe. Grundtenor: »Die Ärmsten schaffen das nie.« Immer mehr Frösche gaben das scheinbar unmögliche Unterfangen auf. Nur einer behielt das fast aussichtslose Ziel im Auge und schaffte es. Als ihn ein Rivale fragte, wie er das denn angestellt habe, stellte sich heraus, dass er taub war und die pessimistischen Bemerkungen der zuschauenden Frösche nicht hören konnte.
    Egal, ob taub oder nicht, der heimische Laubfrosch gilt als hervorragender Kletterer. Während er in der Natur tagsüber bei freundlichem Wetter erhöhte Sitzwarten bevorzugt und dabei auf Flug- und Laufinsekten Jagd macht, hält er sich nachts bei der Nahrungssuche mehr in Bodennähe auf. Mitunter wird gesagt, dass er ein inneres Barometer besäße, mit dem er einen Anstieg des Luftdruckes wahrnehmen könne. Durchaus verständlich, denn bei steigendem Luftdruck klettert das Tier tagsüber in Bäumen und Büschen nach oben, hält sich doch bei Schönwetter dort noch am ehesten seine Nahrung in Gestalt von Insekten auf. Fällt dagegen der Luftdruck und kommt Wind auf, verlässt der Laubfrosch seinen erhöhten Aufenthaltsort und begibt sich, wie auch viele Insekten, zu Boden.
    Im großen Gurkenglas mit Holzleiter wird er seiner Bestimmung als »Wetterfrosch« nicht nachkommen können. Wen wundert dies, sind doch die Lebensbedingungen für das Tier in diesem Gefängnis alles andere als ideal. Warum sollte er sich ohne das entsprechende Futterangebot anstrengen und nach oben klettern? Dem Spruch »Sitzt hoch der Frosch auf der Leiter, geht’s mit schönem Wetter weiter« sollte man darum besser nicht

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