100 Bauernregeln, die wirklich stimmen
oder andere von uns mehr oder weniger von den Mücken attackiert wird, hängt nicht von der Süße des Blutes ab, wie viele glauben, sondern von den Substanzen, die über den Schweiß aus dem Körper gelangen. Zu den Lockstoffen, die besonders anziehend auf die Blutsauger wirken, gehören Milchsäure, Buttersäure und Aminosäuren.
Was die Stechmücken anbetrifft, deren Schwarmzeit hierzulande im Monat Mai beginnt, lassen sich vier Gattungen unterscheiden: Waldmücken, Wiesenmücken, Fiebermücken und Hausmücken. Letztere legen ihre Eier in kahnförmigen Paketen, sogenannten Eierschiffchen, ab. Dass der Aktivität der Mücken eine große Aufmerksamkeit in den Bauernregeln zuteil wird, kommt nicht von ungefähr. An der Treffsicherheit obiger Regel werden höchstens Ignoranten zweifeln.
Regel-Variationen
»Lässt Apollinaris (23.07.) Blitze zucken, dann oft auch Mückenstiche jucken.«
»Wenn zwischen Kettenfeier (01.08.) und Lorenz (10.08.) Sonne und Mücken stechen, will dies Blitz und Donner dem Bauer versprechen.«
»Wenn die Fliegen und Flöhe beißen, tut das Regen bald verheißen.«
»Wenn abends die Katzen sich öfters lecken, wird morgen uns Frau Sonne wecken.«
Hauskatzen erweisen sich als gute Wetterpropheten. Bei Hochdruckwetterlagen, die normalerweise eine größere Erhaltungsneigung besitzen, ist die relative Luftfeuchte meist niedrig, sodass sich die Haare der Katze elektrisch aufladen können, wenn das Tier andere Gegenstände berührt. Die Stubentiger schmiegen sich ja bekanntlich oft und gern an Stuhl- bzw.
Tischbeinen, Türpfosten oder Hauswänden. Es kommt zu einer elektrischen Ladungstrennung durch Reibung. Die Katzenhaare verlieren nämlich leicht Elektronen, was dazu führt, dass die Katze eine positive Ladung aufweist. Das heißt, dass das Katzenfell, das als Isolator wirkt, eine geringere Elektronenaffinität besitzt als die Materialien, an denen sich die Katze reibt, und somit auf ihm positive Ionen zurückbleiben.
Regel-Variationen
»Wenn der Bauer vor leckenden Katzen steht, bevor die Sonne untergeht, dann zieht er am Morgen auf sein Feld, ist doch Gutwetter für ihn bestellt.«
»Schleckt am Abend die Katze sich oft übers Fell, naht schlechtes Wetter nicht so schnell.«
Leckt sich das Tier sehr häufig, so erhöht sich die Leitfähigkeit des Fells. Dadurch kann die für die Katze unangenehme Ladung, die sich aufgebaut hat, besser abfließen. Im Falle hoher Luftfeuchtigkeit findet dagegen fast keine elektrostatische Aufladung des Katzenfells statt. Daher hält sich das Lecken der Katze bei Zufuhr feuchter Luft in einem normalen Rahmen und erfolgt nur zu Reinigungszwecken.
»Zeigt das Wetter um Johanni sich schön, kannst Glühwürmchen du Hochzeit feiern seh’n; doch fällt viel Regen auf dein Haus, halten wie du im Stillen sie aus.«
Unmittelbar vor dem Johannistag besteht vom 15. bis 23. Juni eine Neigung zu sommerlichen Hochdruckwetterlagen. Dabei kann man in den Abendstunden mitunter Glühwürmchen – auch unter dem Namen »Sonnenwendkäfer« oder »Johanniskäfer« bekannt – sehen. Nach Einbruch der Dunkelheit, wenn der Wind »einschläft«, erfreut ihr funkelnder Reigen den von hektischem Berufsleben gestressten Betrachter. Man kann ihren Tanz im eigenen Garten, an Wald- und Feldrändern, an Hecken sowie über Wildblumen-Wiesen beobachten. Die kleinen Leuchtkäfer, von denen übrigens nur die Männchen fliegen können, feiern in der zweiten Junihälfte Hochzeit und zeigen sich nur bei windschwachem, trockenem und warmem Hochdruckwetter. Sie produzieren in ihrem Körper den Stoff Luciferin, besitzen somit die Fähigkeit zur Biolumineszenz, die das der Partnersuche dienende Leuchten ermöglicht. Die dabei freigesetzte Energie wird nur zu einem kleinen Teil in Wärme umgewandelt, sodass man mit Fug und Recht von einem kalten Leuchten sprechen kann. Keine industriell gefertigte Lichtquelle besitzt einen derart hohen Wirkungsgrad von bis zu 95 Prozent.
Regel-Variationen
»Wenn die Sonnenwendkäfer abends nicht leuchten, wird Regen bald die Wiesen befeuchten.«
»Wenn die Johanniswürmer glänzen, darfst du richten deine Sensen.«
»Leuchten die Glühwürmchen im Garten, darfst schönes Wetter du erwarten.«
»Glüh’n Johanniswürmchen helle, schöner Juni ist zur Stelle.«
»Wenn sich die Glühwürmchen verstecken, wird Regen in der Früh’ dich wecken.«
Glühwürmchen werden als Wetterpropheten geschätzt. Häufig hat gutes Wetter, vor allem in stärker
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