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100 - Des Teufels Samurai

100 - Des Teufels Samurai

Titel: 100 - Des Teufels Samurai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Rücken und wurde von einem schweren Körper zu Boden gedrückt.
    „Du darfst nicht hinsehen!" raunte ihm Gensuke ins Ohr. Hoichi preßte den Kopf gegen den Boden. Der Körper des alten Samurai lag über ihm.
    Die Luft war erfüllt von den Schreien der entsetzten Samurai. Es war nur wenig Kampflärm zu hören. Dann erstarben das Waffengeklirr und die Schreie.
    Das Geräusch des sich öffnenden Tores war zu hören, und schnell sich entfernendes Hufgeklapper. Hoichi wollte hochfahren, doch Gensukes kräftige Hand drückte ihn hinunter.
    Ein Füßescharren rechts, dann ein Laut, den Hoichi noch nicht oft gehört hatte. Als sich die Geräusche einige Male wiederholten, wußte er, daß die gesichtslos gewordenen Samurai durch Harakiri von diesem Leben Abschied nahmen.
    Gensuke erhob sich von Hoichi. Stille war eingekehrt. Hoichi konnte wieder freier atmen, nachdem die Last von ihm genommen worden war. Er kam auf die Beine.
    „Er ist geflüchtet - und hat das Tomokirimaru mit sich genommen", sagte Hoichi niedergeschlagen und blickte durch das offene Tor. Von Tomotada fehlte jede Spur. „Der Name unserer Familie ist entehrt."
    Hoichi drehte sich um. Gensuke entfernte sich von ihm. Hoichi wußte, daß es für Gensuke keinen anderen Ausweg mehr gab als das Harakiri. Er hatte versagt, hatte in diesem Leben seine Ehre verloren…
    In dieser Nacht würden noch viele, die das Familienschwert hätten bewachen müssen, Harakiri begehen.
    Der prunkvolle Palast würde zum Grab vieler tapferer und verdienstvoller Krieger werden.
    Hoichi empfand tiefe Trauer. Aber gleichzeitig stieg übermächtiger Haß gegen diesen Teufel in ihm auf, der schuld an dieser Entwicklung war.
    Und Hoichi schwor sich in diesem Augenblick, nicht zu ruhen, bis er Tomotadas Vergehen bestraft hatte.
    Er schor sich noch in dieser Nacht das Haar und verließ barfuß und mit nichts anderem als seinem Schwert und dem Koromo des Priesters den Palast.
    Und das, obwohl er erst siebzehn war.
    Er würde erst wieder zurückkehren, wenn er Tomotada zur Strecke gebracht hatte. Vielleicht als alter Mann - oder auch nie…

    Gegenwart.
    Aus Richard Steiner war ein anderer geworden. Nichts mehr erinnerte an den schlaksigen Deutschen mit der brandroten Mähne und den Sommersprossen im Gesicht.
    Er hatte nun breite Schultern, eine gedrungene Gestalt und ein asiatisches Gesicht, aus dem wachsame Schlitzaugen blickten. Sein Schädel war kahl.
    Dorian Hunter war nun Hoichi, der Rächer.
    Er zog Richard Steiners Kleider aus und versteckte sie zusammen mit der Nickelbrille unter einem Steinhaufen. Später, wenn er die Rollen wieder tauschte, würde er die europäische Kleidung wieder benötigen.
    Dorian war nun völlig nackt, und er mußte zusehen, daß er sich ein Gewand verschaffen konnte, das dem eines Kriegermönchs entsprach.
    Es gab eigentlich nur eine Möglichkeit: Er mußte jenen Besessenen finden, der auf der Bühne bei dem magischen Kabuki die Rolle Hoichis gespielt hatte.
    Dorian kam sich in seiner Nacktheit verwundbar vor, obwohl er seine magischen Hilfsmittel - Vexierer, Kommandostab und Magischen Zirkel - bei sich hatte. Die kühle Nachtluft machte ihm nichts aus, denn er besaß einen gestählten Körper.
    Ober den Nachhimmel waren dunkle Wolken aufgezogen. Der Ostwind spielte in den Baumkronen. Dorian machte sich auf den Weg. Obwohl der Mond hinter den Wolken verschwunden war, lag über dem verwilderten Garten eine helle Aura - der Widerschein der vielen von den Dämonendienern entzündeten Lichter.
    Dorian hoffte, daß ihm der Lichtschein den Weg zur Kabuki-Bühne weisen würde.
    Das Dickicht lichtete sich, und Dorian fand sich an dem Teich wieder, an dessen Ufer er die Teilnehmer des Kabuki zum erstenmal gesehen hatte und wo auch Yoshi zu ihm gestoßen war.
    Nun fiel es Dorian nicht mehr schwer, sich zu orientieren.
    Auf dem Wasser trieben noch immer die Papierlaternen, und keines der Lichter war erloschen. Aber die Wasseroberfläche war jetzt ruhig.
    Dorian ließ den Teich hinter sich und kam zu der Ruine, von der aus er zusammen mit Yoshi die Bühne beobachtet hatte. Dorian suchte aber nicht das Versteck auf, sondern machte einen großen Bogen um das freie Feld und kam zu der Flanke des Hauptgebäudes, vor dem die Bühne errichtet worden war.
    Die Bühne wurde von etwa fünfzig Statisten bevölkert. Dabei handelte es sich um die „Kurtisanen" und die „Krieger". Sie waren zur Bewegungslosigkeit erstarrt.
    Worauf warteten sie?
    Auf das Eintreffen des untoten

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