100 Dinge, die ein Vorschulkind koennen sollte
eine Tasche mitnimmt, statt sich Plastiktüten geben zu lassen.
97 Telefonieren
➔ Seit der rasanten Verbreitung von Mobiltelefonen wird nicht mehr nur zu Hause telefoniert, sondern auch in der Straßenbahn, beim Einkaufen, im Schwimmbad, im Restaurant ... Doch auch Telefonieren will gelernt sein, ob zu Hause oder unterwegs. Zu Hause darf Ihr Kind vielleicht schon den Hörer abheben, wenn das Telefon klingelt. Dann sollte es wissen, dass es sich mit seinem Namen melden muss – und dass der Anrufer es nicht sehen kann. Er sieht also auch nicht, wenn Ihr Kind zum Beispiel nickt oder den Kopf schüttelt, und ist irritiert, wenn es lange dauert, bis er eine Antwort bekommt. Machen Sie Ihrem Kind diesen Unterschied zum Gespräch mit einer anwesenden Person klar. Beim Telefonieren kann Ihr Kind viele Fähigkeiten üben: Wenn es selbst anruft, trainiert es FINGERFERTIGKEIT UND ZAHLENVERSTÄNDNIS . Vielleicht merkt es sich auch schon drei wichtige Telefonnummern. Beim Telefongespräch übt es sich darin, wie man Fragen und Antworten verständlich formuliert. Es braucht seine Vorstellungskraft, wenn sein Gesprächspartner ihm etwas beschreibt. Es lernt, zuzuhören und den anderen ausreden zu lassen, um zu erfahren, welches Anliegen er hat.
Es lernt, sich kurz zu fassen, eine telefonische Verabredung zu treffen und eine Nachricht an eine dritte Person zu übermitteln: »Mama, die Oma hat angerufen und gefragt, ob wir am Samstag um drei Uhr zum Kaffee kommen wollen. Sie hat gesagt, du sollst sie später zurückrufen!« Telefonieren Sie doch öfter mal aus dem Büro oder vom Haus der Großeltern aus selbst mit Ihrem Kind.
Telefonieren zu können ist also eine wichtige Fähigkeit, die Ihr Kind lernen sollte. Aber wie sieht es mit dem MOBILTELEFON aus? Viele Kinder wünschen sich bereits früh nichts sehnlicher als ein Handy. Die Faszination ist verständlich – vielleicht wollten Sie selbst als Kind unbedingt ein Walkie-Talkie haben! Doch viele Eltern wissen nicht, ob sie diesen Wunsch erfüllen sollen. Einerseits möchten sie, dass ihr Kind erreichbar ist und im Notfall auch selbst anrufen kann. Andererseits fürchten sie, dass es ein kleines Vermögen vertelefoniert oder durch das Handy ständig abgelenkt ist. Auch die Harmlosigkeit der Mobilfunkstrahlen ist noch immer sehr umstritten und konnte bisher nicht sicher nachgewiesen werden.
Noch hält sich die Zahl der Vorschulkinder, die ein eigenes Handy haben, in Grenzen: Etwa jedes zehnte besitzt ein eigenes kleines Telefon. Das verschafft einem Kind die Sicherheit, die Eltern jederzeit zu erreichen. Gleichzeitig führt es natürlich dazu, dass die Kinder sich zu sehr darauf verlassen, dass immer ein Elternteil erreichbar ist. Das erschwert die Ablösung von den Eltern.
Ob und wann ein Kind ein eigenes Mobiltelefon bekommt, hängt auch von den Umständen ab: Falls meist ein Elternteil zu Hause ist oder Oma und Nachbarn im Notfall erreichbar sind, kann gut auf ein Handy verzichtet werden. Sind Sie jedoch oft unterwegs oder besucht Ihr Kind einen Kindergarten oder eine Schule, die weiter entfernt ist, kann ein Handy durchaus auch ab der Einschulung schon sinnvoll sein. Sprechen Sie mit Ihrem Kind über die Gründe, warum es kein Handy bekommt oder warum es eins bekommt. Hören Sie sich seine Argumente an, vielleicht haben Sie etwas übersehen. Kein stichhaltiges Argument ist »Alle haben ein Handy«, denn es gibt sicher auch viele Dinge, die Ihr Kind darf oder besitzt, die nicht alle anderen dürfen oder haben. Ihr Kind sollte früh lernen, dass »Das haben oder tun alle« kein Maßstab für Ihre Familie ist. Schließlich sollte Ihr Kind lernen, dass es auch für die Benutzung eines Handys einige GRUNDREGELN gibt:
Am Beginn eines Gesprächs wird der Name genannt, damit das Gegenüber weiß, wer spricht; eine Rufnummernerkennung hilft zwar, den Anrufer zu erkennen, doch kann immer noch jemand anders an das Telefon gehen.
Im Kindergarten und in der Schule darf das Handy nicht benutzt werden, höchstens wenn es unbedingt nötig ist und Ihr Kind vorher die Erzieherin oder die Lehrerin um Erlaubnis bittet.
Das Mobiltelefon darf nur in wichtigen Fällen und nicht aus Spaß benutzt werden, denn auch Telefonieren kostet Geld, ebenso wie das Schreiben von SMS. Da dieses Geld für Kinder nicht sichtbar ist und für das Festnetz zu Hause oft eine Flatrate vorhanden ist, vergessen sie das leicht.
Mit dem Mobiltelefon werden nur Menschen angerufen, die den Kindern bekannt sind. Das
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