1000 - Der Terraner

schwer zu ergründende Weise transparent und gab den Blick auf einen kleinen Mann frei, der langsam näher kam.
    Rhodan starrte ihn an. „Tako?" rief er, ungläubig. „Tako Kakuta!"
    Der Ankömmling lachte - es war das gleiche Lachen, das Rhodan kurz zuvor irritiert hatte - und winkte Rhodan zu. „Bei allen Planeten, du bist es wirklich!" stieß Rhodan fassungslos hervor. „Es ist dein Körper - wie ist das möglich?"
    „Es handelt sich lediglich um eine Projektion meines Körpers", antwortete der Mutant, der während der Second-Genesis-Krise zusammen mit sieben Freunden aus dem Mutantenkorps körperlich verschwunden und später als Bewußtsein wiederaufgetaucht war. In der Galaxis Erranternohre waren die acht Altmutanten, wie man sie nannte, schließlich in einem faszinierenden Exodus in ES aufgegangen.
    Trotz seiner inneren Anspannung mußte Rhodan lachen. „Du hängst also immer noch an deinem Körper?" fragte er. „Hältst du mich deshalb für konservativ?" Der Japaner lachte ebenfalls. „Willkommen auf EDEN II, Perry. Wir hatten dich eigentlich schon früher erwartet." Er zögerte einen Augenblick und fügte dann leiser hinzu: „Und in anderer Form."
    Rhodan fühlte, daß er sich innerlich versteifte. Er wußte genau, was Tako meinte. „Dies ist ein zeitlich begrenzter Besuch", sagte er schroffer als beabsichtigt.
    Wie perfekt die Projektion des Kakuta-Körpers war, erkannte Rhodan an der Art, wie sie sich regelrecht verlegen wand.
    Etwas versöhnlicher erkundigte er sich: „Teilt ES diese Erwartung?"
    „Nein", gestand Kakuta. „Es handelt sich mehr um eine Hoffnung, die von all deinen alten Freunden, die sich hier aufhalten, geteilt wird."
    „Wird man mich... animieren, in das Bewußtseinskollektiv einzutreten?" wollte Rhodan wissen. Fast hätte er gefragt, ob man ihn dazu zwingen würde. „Nein", versicherte der Teleporter. „ES überläßt dir die Entscheidung. Ich glaube sogar, daß ES daran gelegen ist, dich zurückzuschicken."
    Das Gefühl der Erleichterung, das Rhodan nun zu empfinden erwartete, wollte sich nicht einstellen, im Gegenteil, Rhodan war sogar ein wenig enttäuscht.
    Rhodan machte eine alles umfassende Bewegung. „Was stellt das hier dar? Einen Transmitter?"
    Kakuta schüttelte den Kopf. „Es ist eine Art Transformator. Er wurde in jüngster Zeit immer weiter ausgebaut und erstreckt sich über weite Gebiete von EDEN II. Wir benötigen unvorstellbare Energien und beschaffen sie uns auf diese Weise von überall her."
    „Wozu?" fragte Rhodan spontan.
    Kakuta senkte den Kopf. „ES muß entscheiden, was du erfährst. Wir befinden uns in einer kritischen Situation, Perry."
    Der Mutant hatte mit ernstem Nachdruck gesprochen. Rhodan konnte spüren, wie besorgt dieser Mann war, den er nun schon seit den ersten Tagen der Dritten Macht kannte. Die plötzliche Erinnerung an diese Zeit stimmte Rhodan wehmütig. Damals hatte sich seine Welt noch als überschaubar dargestellt -ein Trugschluß allerdings, der mehr und mehr einer realen Einschätzung der Gegebenheiten Platz gemacht hatte. „Wann werde ich ES sehen?" erkundigte er sich. „Nach einer gewissen Zeit der Vorbereitung. Nicht nur diese Welt hat sich verändert, sondern auch ES."
    Die Kakuta-Projektion entfernte sich langsam, und Rhodan folgte ihr. Weiter entfernt von den Obelisken löste sich die graue Substanz in der Luft auf. Rhodan erblickte einige dicht über den Boden dahingeduckte Gebäude. Neben diesen buckelähnlichen Erhebungen ragten drei schlanke stählerne Türme in die Höhe. Von ihnen näherten sich mehrere Gestalten, die Rhodan auch auf. diese Entfernung bekannt vorkamen. Gleich darauf erkannte er einige weitere Altmutanten und ehemaligen Freunde, die die BASIS in Erranternohre verlassen hatten, um in ES aufzugehen und das Geisteswesen zu verstärken.
    Die Projektionen zogen in einer stummen Prozession an Rhodan und Kakuta vorbei. „Sie wollten dich unter allen Umständen begrüßen", sagte Kakuta. Der Vorbeimarsch erschien Rhodan eher wie eine Demonstration denn eine Begrüßung. Vielleicht wollten ihm die Bewußtseinsinhalte auf diese Weise ein Gefühl der Vertrautheit mit dieser Umgebung vermitteln. Wenig später waren die Gestalten verschwunden. „Wann immer du einen, von uns sprechen mochtest, wird er zu deiner Verfügung stehen", bemerkte Kakuta.
    Rhodan fragte sich, wie viel Bewußtseine in ES integriert waren. Die Zahl ging weit in die Milliarden.
    Der ehemalige Mutant führte den Besucher in eines der