1000 - Der Terraner
nicht, in welchem Zusammenhang. Er wagte nicht, Carfesch zu fragen.
Einige Minuten verstrichen, ohne daß Rhodan oder Carfesch das Schweigen brachen, dann kam einer der beiden Roboter herein und sagte etwas in einer fremden Sprache zu Carfesch.
Der Fremde wandte sich an Rhodan, ganz offensichtlich war er über etwas enttäuscht, von dem Rhodan noch nichts wußte. „Nun wirst du es ohne meine Hilfe schaffen müssen", sagte er zu Rhodan. „Versuchendem Ziel mit dem Auge zu erreichen."
Er gab dem Roboter ein Zeichen und wandte sich dem Ausgang zu. „Warte!" rief Rhodan bestürzt. „Ich kenne die Zusammenhänge nicht und kann mir..."
Carfesch war bereits draußen. Rhodan stürmte hinter ihm her, aber als er den Kabinenraum verlassen hatte, konnte er weder den Fremden noch einen der beiden Roboter sehen, sie schienen alle drei von einer Sekunde zur anderen verschwunden zu sein. Dafür sah Rhodan den Grund ihres Verschwindens: Überall auf der Sportanlage wimmelte es von bewaffneten Menschen, die von allen Seiten herbeirannten und aus Gleitern herabschwebten, die über der Parkanlage am Himmel hingen. Allen voran Reginald Bull, der herangestampft kam und unter der Last seiner Ausrüstung ächzte.
Rhodan sah ihn wütend an. „Ist vielleicht ein Krieg ausgebrochen?" erkundigte er sich bei ihm, „Gibt es einen vernünftigen Grund für diese Aktion?"
Bull warf ein Ausrüstungspaket ab und wischte sich über die Stirn. „Aus meiner Sicht befandest du dich eindeutig in Schwierigkeiten", sagte er. „Zweifellos hätte dein Auftritt dazu beigetragen, mich in Schwierigkeiten zu bringen, wenn die geringste Gefahr dafür bestanden hätte", versetzte Rhodan spöttisch.
Bull breitete die Arme aus und seufzte. „Was ist eigentlich mit dir los, Perry? An allem kritisierst du herum, nichts kann man richtig machen."
Rhodan starrte ihn an, die Worte des Freundes waren nicht bis in sein Bewußtsein vorgedrungen. Er mußte an Carfesch denken und an viele andere Dinge gleichzeitig. „Hast du das Auge mitgebracht, wie ich es dir aufgetragen hatte?"
„Nein", gestand Bull kopfschüttelnd. „Ich dachte, du wärest in eine Falle geraten."
„Wir alle sitzen in einer Falle", gab Rhodan zurück. „In einer unglaublichen und gigantischen Falle, aus der wir nur entrinnen können, wenn wir uns immer weiter aus ihr herauswagen."
*
Nach ihrer Rückkehr in den Verwaltungstrakt von Imperium Alpha bat Rhodan seinen Freund, ihn allein zu lassen, und Bully kam dieser Bitte schweren Herzens nach. Rhodan schaltete alle Interkomanlagen in seinen Privaträumen ab und verriegelte die Türen. Dann holte er das Auge Laires aus einem Zeitsafe hervor. In den vergangenen Wochen hatte er es immer wieder in den Händen gehalten, ohne jedoch hindurchblicken oder gar einen distanzlosen Schritt damit machen zu können.
Bisher war er nie auf den Gedanken gekommen, daß das Versagen des Roboterauges seine Schuld sein könnte, doch nach dem Gespräch mit Carfesch schätzte er die Dinge etwas anders ein. Zweifellos befand er sich in einer persönlichen Krise; er klammerte sich an Gegebenheiten, die nur ihn betrafen und seinen Blick für zukünftige Ereignisse trübten.
Er legte das Auge vor sich auf den Tisch. Carfesch hatte ihm empfohlen, zu versuchen, das Ziel damit zu erreichen.
Aber wollte er das überhaupt ?
Seine Gedanken wurden abgelenkt, als es vor seinem Tisch zu flimmern begann und gleich darauf der Mausbiber Gucky materialisierte. „Wenn sich jemand einschließt, sollte man sich um ihn kümmern", meinte der Ilt, bevor Rhodan etwas sagen konnte. „Unser gemeinsamer Freund ist so in Sorge um dich, daß er meinte, ich sollte einmal nach dir sehen."
Rhodan, der schon hatte aufbrausen wollen, lehnte sich im Sitz zurück. „Willst du in meinen Gedanken lesen, Kleiner?"
Gucky kratzte sich hinter einem Ohr und räusperte sich. „Das versuche ich schon einige Zeit", gab er verlegen zu.
Rhodan winkte ab. „Abgesehen davon, daß ich mentalstabilisiert bin und du nur schwer Zugang zu meinem Bewußtsein findest, weiß ich, daß du niemals spionieren würdest. Ich will jedoch versuchen, dir mein Bewußtsein zu öffnen."
Der Ilt schwang sich auf den Tisch und blieb auf der Kante hocken. „Weil du Antworten auf gewisse Fragen erhoffst!" erriet er. „Ja", nickte Rhodan. „Führst du gelegentlich Meditationen durch, um mit dir und deiner Umgebung ins reine zu kommen?"
„Häufig, aber ich kann mich in letzter Zeit immer schwerer
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