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1000 - Der Terraner

Titel: 1000 - Der Terraner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Der Terraner
     
    Die kosmische Bestimmung der Menschheit
     
    von William Voltz
     
     
     
Die Hauptpersonen des Romans:
     
    ES - Das Geistwesen gibt seine Geheimnisse preis.
    Carfesch - Botschafter eines Kosmokraten.
    Berritz Charruta und Jynker Book - Drei aus einer unermeßlichen Schar von Suchern.
    Perry Rhodan - Der Terraner begründet die Kosmische Hanse.
    Reginald Bull - Er läßt Perry Rhodan überwachen.
     
     
    „Junge Menschen lernen zu glauben, der Mensch sei buchstäblich nicht mehr als ein Apparat - ohne Macht oder Einfluß, was seine Bestimmung angeht. Gegen dieses fatalistische Dogma, das alles Streben nach Höherem zerstört, alles Bemühen schwächt, habe ich, in meinem eigenen kleinen Bereich, seit ich zu schreiben begann, nie abgelassen anzukämpfen.“
    William McDougall, 1927, Character and the Conduct of Life
     
    „Wir müssen der Entfremdung ein Ende setzen, die der moderne Mensch sich auferlegt, indem er Subjektivität, Phantasie und Magie jeden Wert abspricht, indem er die kosmischen Kräfte der Seele amputiert, verbannt, zurückweist - ja das Wort Seele selbst zur Zielscheibe von Spott und Hohn macht."
    Pierre Emmanuel, 1976, La Vie Terrestre
     
    GRAFFITI
     
    Sein Name ist Taou Sun Heng. Vor vier Tagen hat er zum letzten mal gegessen, eine winzige Portion Reis. Über seinen vorstehenden Wangenknochen spannt die gelbe Haut wie trockenes Pergament. Er ist 37 Jahre alt, verheiratet und Vater von drei Kindern.
    Seine Familie wurde vor zwei Wochen, als Angehörige einer Armee, über deren Zugehörigkeit Taou Sun Heng nur rätseln kann, sein Dorf überfielen, gefoltert und getötet.
    Taou Sun Heng ist auf der Flucht. Sein Weg führt quer durch den Dschungel auf eine Grenze zu, hinter der er sich Nahrung und Sicherheit erhofft. Immer wieder stößt er auf niedergebrannte Dörfer und kämpfende Soldaten. Taou Sun Heng hat längst aufgehört, Schmerzen zu empfinden oder verzweifelt zu sein. Dazu ist er zu abgestumpft.
    Taou Sun Heng ist ein Terraner.
     
    1. Der Auftrag
     
    Ambur-Karbush war eine Stätte des Friedens, des Glücks und der geistigen Einheit, und weil dies so war, betrachtete Carfesch es als Auszeichnung, die Reise dorthin unternehmen zu dürfen. Sein Reisegepäck war denkbar klein, es bestand aus einem abgewetzten Ledermantel, einem Paar Ledersandalen, einer Proviantbüchse mit Konzentraten und einem Memoring für jene, die in Ambur-Karbush bauten. Wegen seiner bescheidenen Ausrüstung (und vielleicht auch wegen seines zurückhaltenden Auftretens) hätten unaufmerksame Beobachter Carfesch vielleicht für einen unbedeutenden Abgesandten einer unbedeutenden Macht halten können - dabei war genau das Gegenteil der Fall.
    Carfesch war der Beauftragte des Kosmokraten Tiryk, und seine Mission besaß ein derartiges Gewicht, daß ihr Scheitern einer kosmischen Katastrophe gleichgekommen wäre. Carfesch war humanoid, bei seinem Beruf eher Zufall als die Regel. Er maß fast zwei Meter, wirkte aber schlank, fast zierlich. Seine Schultern standen weit hervor, als hätte man in die Achselstücke des Ledermantels zwei Wattebälle eingenäht. Sein Gesicht war strohfarben, es bestand aus achteckigen schuppenähnlichen Hautplättchen, die sich je nach Temperatur zusammenzogen oder ausdehnten. Anstelle einer Nase besaß er eine Atemöffnung mit einem organischen Filter aus einem gazeähnlichen Gewebe, das bei jedem Atemzug, den der Sorgore tat, ein bißchen knisterte. Die Augen waren zwei strahlende Murmeln von tiefem Blau, sie waren starr, standen aber so weit hervor, daß ihr Besitzer leicht einen Halbkreis seiner Umgebung beobachten konnte, ohne auch nur den Kopf zur Seite zu drehen. Carfeschs Arme endeten in Krallen, die auf den ersten Blick steif und unbeweglich wirkten. Unter den hornartigen Verdickurigen der sieben Krallenenden nisteten jedoch winzige Symbionten, die vom absterbenden Hörn lebten und als Gegenleistung die Hände Carfeschs derart sensibilisierten, daß er jedes Ding, das er betastete, bis in seine kleinsten Feinheiten erfühlen konnte.
    Carfeschs Stimme war melodisch und sanft, ihre einschmeichelnde Freundlichkeit allein stempelte Carfesch zu einem überragenden Diplomaten, obwohl er sich diesen Titel durch seinen Intellekt und seinen Charakter verdient hatte. Erstaunlicherweise entsprang diese Stimme, der man eine fast hypnotische Wirkung nachsagte, einem eher düster zu nennenden Mund ohne Lippen, der wie eine kleine Höhlenöffnung inmitten von Carfeschs breitem Kinn

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