1000 Places to See Before You Die
wichtigsten Station des Haddsch. Aber die Hafenstadt erweist sich als überraschend weltoffene und umtriebige Metropole. Tatsächlich ist Dschidda, zumindest gemessen an saudi-arabischen Verhältnissen, eine sehr liberale Stadt.
Vor allem durch eine Tatsache sticht sie hervor: Die archäologischen Stätten wurden nicht abgerissen und überbaut; die Stadtplaner ließen den ursprünglichen historischen Kern nahezu intakt. Am eindrucksvollsten zeigt sich dies in Al-Balad, dem Herzen von Dschiddas denkmalgeschützter Altstadt. Für die Wohnhäuser im arabischen Stil wurde häufig Korallenkalkstein von den nahen Riffen verwendet, die prächtigen Häuser der Oberschicht sind mit handgeschnitzten Schmuckelementen aus heimischen Harthölzern verziert.
In vielen dieser Häuser sind heute kleine Museen untergebracht. Das älteste und schönste ist das 1872 errichtete Naseef House mit mehr als 100 Räumen und kunstvoll geschnitzten Fenstergittern. Ähnlich opulent ist das Al-Tayibat City Museum for International Civilization untergebracht: Der ehemalige Palastbau mit mehr als 300 Ausstellungsräumen wird auch der „Louvre Dschiddas“ genannt. Das Shallaby-Museum mit seiner Sammlung an Silber, Antiquitäten, Münzen und traditioneller Beduinenkleidung sollten Sie sich ebenfalls nicht entgehen lassen.
Wie ein Ausflug in die Hochzeit der Seidenstraße ist ein Besuch auf dem Souq al-Alawi, Dschiddas Hauptmarkt und größter Suk von ganz Saudi-Arabien. Im Gewirr seiner Stände gibt es alles, was der Orientreisende begehrt: von Kaffee über Schmuck bis zu Stoffen und duftendem Räucherwerk.
Bei Sonnenuntergang ist ein Spaziergang entlang der Corniche angesagt: An der 32 km langen Uferpromenade liegen 4 Moscheen; eine von ihnen scheint bei Flut gleichsam auf dem Wasser zu schweben. Direkt an der Corniche finden Sie auch das Restaurant Al-Nakheel, wo saudische Familien sich gern zu ausgedehnten Mahlzeiten treffen. Das einem Beduinenzelt ähnelnde Restaurant öffnet sich zur Seeseite hin. Die kühle Brise lässt manchmal sogar den einen oder anderen Schleier fallen.
W O : 71 km westl. von Mekka. N ASEEF H OUSE : Tel. +962/2-647-2280; A L -T AYIBAT C ITY M USEUM : Tel. +966/2-693-0049; S HALLABY -M USEUM : Tel. +962/2-697-7442. R ESTAURANT A L N AKHEEL : Tel. +966/2-606-6644;
Preise:
Dinner € 11. U NTERKUNFT : Hotel Rosewood Corniche; viele Zimmer mit Meerblick. Tel. +962/2-257-8888; www.hotelcorniche.com .
Preise:
€ 196 (Nebensaison), € 270 (Hochsaison). R EISEZEIT : Nov.–Feb.: bestes Wetter.
Erhaben und geheimnisvoll
M ADA’IN S ALIH
Saudi-Arabien
Ü ber 700 km südlich von Petra (siehe → hier ) trieben die alten Nabatäer eine weitere, heute sehr viel weniger bekannte Stadt aus dem Fels der kargen Wüste: Mada’in Salih, die zweitwichtigste Stadt des nabatäischen Königreiches, lag an der alten Karawanenroute auf halbem Weg zwischen Petra und Mekka (siehe → hier ). Durch die kräftige Besteuerung der durchziehenden Kaufleute, die kostbare Waren wie Weihrauch und Gewürze aus dem arabischen Binnenland zu den Häfen der syrischen Mittelmeerküste transportierten, gelangte die Stadt zu sagenhaftem Reichtum.
Die hier lebenden Nabatäer haben auch Petra erbaut.
Aber die Blütezeit von Mada’in Salih währte nicht lange: Der Niedergang setzte bereits im 1. Jh. ein, als die römischen Herrscher begannen, Waren über das Rote Meer zu verschiffen, statt den Landweg zu nutzen. Mit der langsamen Öffnung Saudi-Arabiens für den Tourismus entwickelte sich Mada’in Salih zu einer der Hauptattraktionen des Landes und macht der legendären Schwester Petra ernsthafte Konkurrenz. Die Gebäude der Stadt wurden aus härterem Stein gehauen und können sich nicht mit der außergewöhnlichen Eleganz Petras messen.
Dennoch ist die über 20 km 2 große Anlage mit ihren wunderbar erhaltenen Grabmonumenten mehr als beeindruckend. Der gute Erhaltungszustand ist aber nur ein Grund für einen Besuch: Durch Erosion sind über Jahrmillionen bizarre Felsformationen aus vielen mineralischen Schichten entstanden, die im Sonnenlicht bunt changieren. Und im Gegensatz zum von schroffen Felsen umgebenen Petra liegt der riesige Stadtkomplex von Mada’in Salih völlig offen in der umgebenden Wüste.
W O : 330 km nördl. von Medina. W IE : Das amerikanische Unternehmen Caravan Serai Tours bietet 16-tägige Touren durch Saudi-Arabien an, Mada’in Salih inklusive. Tel. +1/206-545-1735; www.caravan-serai.com .
Preise:
€ 4774,
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