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1003 - Neulinge an Bord

Titel: 1003 - Neulinge an Bord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Angriffs und die ans wunderbare grenzende Geschicklichkeit und Raffinesse seiner Verteidigung - erschütterte den Mann. Er blieb stehen, bleichen Angesichts, atmete langsam und tief durch und versuchte, Ruhe in seine Gedanken zu bringen.
    „Das war knapp, alter Freund", sagte Brether Faddon und deutete auf das Wrack des Kampfrobots, der mit zerschossenem Schädel auf dem Gang stand. Die Waffe in der metallenen Hand der Kampfmaschine war in der Stellung geblieben, in der Mallagan den letzten Treffer angebracht hatte. Brether Faddon konnte es am Boden sehen - zehn Zentimeter mehr zur Seite, und der tödliche Strahl hätte Mallagan getroffen. So aber hatte Mallagans letzter Schuß die Gedankenzentrale der Maschine voll getroffen und vernichtet.
    „Schade", sagte Scoutie. Sie ging zu dem Robot hinüber und tippte ihm gegen den massigen Leib - der Robot verlor die Balance und fiel rückwärts auf den Boden. „Du hast ihn im Kopf getroffen - jetzt werden wir nicht mehr erfahren, wer diese Maschine programmiert hat."
    Mallagan nickte.
    „Erst Sabotage", sagte er, „nun auch noch Mord. Unser Saboteur wird offenbar nervös."
    Er war sich in einem Punkt seiner Sache ganz sicher - der Robot, den er im letzten Augenblick ausgeschaltet hatte, war keine der Aychartan-Konstruktionen. Diese Maschine war im Imperium der Herzöge von Krandhor erbaut worden; das zu beurteilen, reichten die Kenntnisse der Betschiden aus.
    „Er steckt irgendwo an Bord", sagte Scoutie. „Und er weiß, daß wir ihm auf den Fersen hängen. Bald wird er noch massiver zuschlagen."
     
    *
     
    Surfo Mallagan betrachtete das Abbild des Weltraums auf der 3-D-Karte, die in seiner Kabine hing. Er lächelte, nach diesem Anblick hatte er sich gesehnt, seit er denken konnte. Es war das Bild, das jeder im Herzen trug, der wie die Betschiden von Chircool seine Abstammung von der SOL herleiten konnte - das funkelnde Sternenband, Sinnzeichen des größten Triumphs des Lebens über die ehernen Gesetze der Natur.
    Surfo Mallagan versuchte, sich in die Gedankenwelt von Lebewesen zu versetzen, die solche Sterne sehen konnten, die ihre Art und Gestalt beobachtet und errechnet hatten, die wußten, wie weit diese Sterne von ihnen entfernt waren - und die vor der schier unübersteigbaren Mauer der Naturgesetze standen, die eine Fahrt schneller als das Licht nicht zuzulassen schienen. Was mußten solche Lebewesen empfinden - die Sterne zum Greifen nahe und doch unerreichbar fern?
    Die Betschiden hatten immer gewußt, daß die Sterne erreichbar waren, nicht nur die funkelnden Punkte am nächtlichen Himmel, sondern auch Gebilde, die mit dem bloßen Auge längst nicht mehr erfaßbar waren. Weiter zu reisen, als das Auge zu sehen vermochte, was für ein Hochgefühl!
    Surfo Mallagan genoß dieses Hochgefühl. Die Sterne auf der Karte zu sehen, das satte Brummen der Maschinen hören und teilweise fühlen zu können, zu wissen, daß man vorwärts kam, vielleicht auch weiter auf der Spur des großen Geheimnisses, dem Verbleib der SOL ... für die drei Betschiden war ein Traum in Erfüllung gegangen, der manch einem auf Chircool schon als vermessen kühn erschienen war.
    Das beinahe Lustige daran - aus der Nähe betrachtet verlor dieses große Abenteuer viel von seinem Reiz, von dem Schimmer des Geheimnisses, das Rätselhaften. Die Antriebsmaschinen - komplizierte Gebilde aus Metall, Plastik und sehr viel Positronik, reparaturanfällig, und das Rappeln und Rucken bewies, daß die Maschinerie der ARSALOM alles andere als gleichmäßig lief.
    Das große Schiff - eine Ansammlung von Maschinen, die nicht immer einwandfrei liefen, und von Lebewesen, die einander zum Teil gleichgültig waren oder sich gegenseitig nicht mochten. Es ging zu wie im Innern eines Bienenstocks, nur nicht ganz so geordnet. Intrigen wurden gesponnen, es gab eine komplizierte Rangordnung, in der jeder sich nach oben zu kämpfen hatte, wenn er nicht untergehen wollte. Zehn Zentimeter von den schimmernden Gängen entfernt lagen Staubwolken in der Luft, roch es schlecht und war es finster und schmutzig.
    „Heilige SOL", flüsterte Surfo Mallagan.
    Er war sich über die Normalität des Wunders durchaus im klaren. Was ihm groß und einzigartig erscheinen mochte, war für andere langweilig und banal. Was er als Abenteuer im Weltraum betrachtete, erwies sich für andere als obligatorische Belästigung.
    Niemandem war es eingefallen, sich bei den Betschiden dafür zu bedanken, daß sie der gesamten Besatzung der ARSALOM

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