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1003 - Neulinge an Bord

Titel: 1003 - Neulinge an Bord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einen schwärzlichen Sud aus dem Gesicht - eine dickflüssige Mischung aus Schweiß und Ruß und ein wenig Blut. „Der Brand ist gelöscht, jedenfalls in diesem Bezirk."
    „Sehr gut", sagte Mallagan abwesend. Er hing weiter seinen Gedanken nach.
    Ihn störte, daß es so einfach sein sollte, dieses Feuer zu löschen. Gewiß, die Betschiden hatten sich gehörig anstrengen müssen, aber sie waren nicht übermäßig gut informiert, sie kannten die Möglichkeiten nicht, die ein Schiff wie die ARSALOM und ihre Besatzung bieten konnten. Was den Betschiden schwergefallen war, hätte für die Kranen und ihre Partner doch leichtes Spiel sein müssen. Warum also war es ausgerechnet diesen dreien gelungen, die aufkeimende Katastrophe zu ersticken?
    Zufall? Oder gehörte auch das zu einem bestimmten Plan?
    Der Blick klärte sich allmählich. Lärm wurde hörbar. Die Rettungstrupps der Besatzung stürmten zu der Brandstelle. Sie kamen zu spät - alle Arbeit war schon von den Betschiden erledigt worden.
    „Wir haben etwas gefunden", sagte Scoutie. „Sieh dir das an!"
    Mallagan betrachtete einen kleinen Klumpen einer zähen braunen Masse in Scouties offener Hand.
    „Was ist das, und woher hast du es?"
    Scoutie verzog das schwarze Gesicht zu einem triumphierenden Grinsen.
    „Was es ist, weiß ich nicht", sagte sie. „Aber es wird dich interessieren, wo ich das Zeug gefunden habe, nämlich in der Düse des automatischen Sprinklers."
    Surfo Mallagan nickte zufrieden. Brether Faddon stieß ein Zischen aus.
    „Ach", sagte er. „Sieh einmal an."
    „Das ist also der Grund, weshalb der Brand nicht beim ersten Knistern automatisch gelöscht worden ist."
    Scoutie nickte.
    „Und ich habe noch etwas entdeckt", sagte sie. „Hinten in dem Raum kollerte etwas auf dem Boden herum, ein Druckbehälter. Er ist pechschwarz gebrannt und ausgeglüht, aber man müßte anhand der eingeprägten Kennzahlen feststellen können, aus welchem Winkel des Schiffes die Flasche stammt - ich habe nämlich den Verdacht, daß es sich dabei um den Brandsatz handelt."
    Mallagan nickte.
    „Das werden wir tun", versprach er.
    Endlich tauchten Helfer auf - die Kranen hatten vorsichtshalber Roboter eingesetzt. Es erschienen nacheinander zwei Löschrobots, für die es nichts mehr zu tun gab, zwei Medo-Robots, die sich um die beiden Kranen kümmerten, dann ein Spezialrobot, dessen Aufgabe nicht auf den ersten Blick ersichtlich war, und dahinter ...
    „Deckung!" schrie Surfo Mallagan, und er benutzte zur Kennzeichnung der Gefahr ein Wort, daß jedem Bewohner Chircools sofort klarmachte, in welcher Größenordnung Gefahr drohte.
    „Stampede!"
    Scoutie reagierte als erste. Sie hechtete ohne Zögern in den Raum zurück, aus dem sie gerade gekommen war. Mochten dort auch scharfkantige Trümmer herumliegen, rotglühendes Metall - das Wort Stampede ließ jeden Betschiden von Chircool sofort reagieren. Auch Brether Faddon warf sich sofort zur Seite und drückte sich eng in den Winkel.
    Nur Surfo Mallagan reagierte anders.
    Auch er sah zu, daß er mit einem gewaltigen Satz, der alle Kraft erforderte, aus der Gefahrenzone kam, aber hoch im Sprung griff er nach der Waffe, und sobald er angekommen war, brachte er die Waffe in die Höhe.
    Dort wo er gestanden hatte, sprühte verflüssigtes Metall auf. Der tödliche Strahl wanderte weiter.
    Mallagan rollte sich mit zwei Umdrehungen genau auf diesen Strahl zu. Gleichzeitig zog er dreimal den Abzug durch.
    Das Wahnsinnsmanöver gelang. Trotz seiner unglaublichen Schnelligkeit konnte der Kampfrobot den Betschiden nicht treffen - sein positronisches Hirn war nicht auf die selbstmörderische Taktik des Betschiden programmiert gewesen, der sich genau auf die Gefahr zubewegt hatte. Das winzige Zögern des Robots hatte gereicht - Mallagan war zum Schuß gekommen, und er hatte getroffen, mit der Instinktsicherheit eines guten Jägers.
    „Heilige SOL!" schrie Scoutie, die vorsichtig den Kopf aus dem Versteck reckte. „Was ist los?"
    Surfo Mallagan stand langsam auf. Seine Hand zitterte. Er war kein Feigling, aber einem so heimtückischen Mordanschlag hatte er sich noch nicht gegenüber gesehen.
    „Ich weiß nicht einmal, was ich überhaupt gesehen habe", stammelte Surfo, als er mit bebenden Händen die Waffe zurücksteckte. „Ich verstehe das nicht. Plötzlich kommt dieses Ding an und will mich ermorden, und ich verstehe das und bin sogar schneller als ein moderner Kampfrobot. Ich verstehe das nicht."
    Beides - die Niedertracht des

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