Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1003 - Neulinge an Bord

Titel: 1003 - Neulinge an Bord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Gewiß, sie lernten schnell, aber es würde noch Zeit vergehen müssen, bis sie es mit einem Kranen aufnehmen konnten.
    Traurig war nur, daß es dazu vermutlich nicht mehr kommen würde. Auf dem Gang das gleichmäßige Schreiten des mordlustigen Kampfrobots, und aus dem Raum kein Fluchtweg ... Surfo Mallagan saß hoffnungslos in der Falle.
     
    *
     
    Scoutie rannte, was ihre Lungen nur hergaben. Sie hatte grauenvolle Angst, zu spät zu kommen, um Surfo Mallagan davor zu retten, von dem Kampfrobot niedergeschossen zu werden, sogar zu spät, um Brether Faddon vor einem sehr unrühmlichen Ende an einem sehr unrühmlichen Ort zu bewahren.
    Sie hätte gerne geflucht, aber in dieser Lage war die Atemluft für andere Dinge wichtiger.
    Das Nest der Achten Flotte barst geradezu vor Leben - nur in diesem Augenblick war niemand zu erkennen, kein Krane, kein Prodheimer-Fenke, niemand. Es war, als hätten sie alle das Nest verlassen.
    Scoutie wußte, daß es daran lag, daß die Trainingsquartiere für die Betschiden natürlich wieder in jenem Bereich des Nestes untergebracht waren, in dem sonst keiner wohnen wollte. Mit den Betschiden konnte man es machen, offenbar dachte die Führung des Nestes so.
    Weit und breit niemand zu sehen, es war zum Ausder-Haut-Fahren, dachte Scoutie in ihrer Verzweiflung.
    Sie suchte nach einem Interkom-Anschluß, aber sie fand keinen. Fast hatte es den Anschein, als wären die Betschiden planmäßig in eine Falle gelockt worden.
    Scoutie blieb stehen.
    Sie spürte ihr Herz hämmern, sie stöhnte leise auf, weil ihre Lungen schmerzten und in ihren Beinen die Muskeln von innen zu brennen schienen. Konnte sie es noch schaffen, noch rechtzeitig vor allem?
    Hilflos sah sie sich um. Gab es irgend etwas, mit den sie den beiden Freunden zu Hilfe hätte eilen können? Irgendwo mußten doch Waffen sein, schließlich brauchte man Waffen zur Ausbildung der Rekruten.
    Keine Waffenkammer zu finden. Scoutie setzte sich wieder in Bewegung. Sie sah auf die Uhr, die Rast hatte nur zehn Sekunden gedauert, was für eine Frist, wenn es galt, die Erschöpfung zu überwinden - und was für eine Frist, wenn es galt, dem Tod ins Auge zu sehen.
    Wieder blieb Scoutie stehen.
    Sie hatte eine große Weggabelung erreicht. Sie erinnerte sich, hier am Morgen vorbeigekommen zu sein. Auch das war so ein besonderer Spaß der Ausbilder - die Rekruten bekamen einfach eine Kennummer gesagt und einen Hinweis auf das, was sie mitnehmen sollten. Den Rest durften sie selbst erledigen - vor allem durften sie ihre Köpfe zerbrechen, wo der Raum zu finden war, in dem trainiert werden sollte.
    Der Weg zurück führte in den rechten Gang hinein. Scoutie erinnerte sich daran - vor allem, weil ihr der leuchtend rote Knopf des Alarmmelders im Gedächtnis geblieben war.
    Alarmmelder?
    Scoutie erinnerte sich - damit wurde Raumalarm ausgelöst, eine beträchtliche Sache für ein militärisches Gebilde von der Größe eines Nestes.
    Scoutie zögerte keine Sekunde. Das ganze elende Nest interessierte sie wenig - es galt, ihre Freunde zu retten.
    Sie schlug die dünne Glassitbedeckung ein, dann preßte sie den Knopf in die Fassung.
     
    *
     
    Callza drehte sich im Bett herum und versuchte weiterzuschlafen. Das war gar nicht einfach, denn Callza hatte erhebliche Sorgen. Sie war Erste Kommandantin des Nestes der Achten Flotte, und das brachte sorgenvolle Nächte fast automatisch mit sich.
    Die Kommandantin hatte im Lauf des Tages die ARSALOM besichtigt. Das Schiff hatte einen fürchterlichen Eindruck gemacht - so zerrupft war kaum ein Schiff jemals am Nest angedockt worden, jedenfalls nicht in Friedenszeiten. Diese Aychartan-Piraten wurden zusehends dreister - und leider auch immer erfolgreicher.
    Callza richtete sich auf. Es hatte keinen Sinn mehr. An Schlaf war nicht länger zu denken. Es gehörte zum Dienst der Kommandanten eines Nestes, daß sie nur wenig Nachtschlaf fanden - schon allein aus dem einfachen Grund, daß sie jederzeit für die Schiffskommandanten zu sprechen sein mußten. Die aber richteten sich nach der Bordzeit und dem dort üblichen Tag-Nacht-Rhythmus, und der konnte sich vom Rhythmus eines Nestes ganz erheblich unterscheiden.
    Die Erste Kommandantin schaltete die Beleuchtung ein. Gleichzeitig flammten einige kleinere Kontrollschirme auf - Callza liebte es, jederzeit gut informiert zu sein.
    Die Kranin seufzte leise.
    Ihre Aufgabe war alles andere als einfach. Das Nest der Achten Flotte stand im Juumarq-Sektor, knapp 23.000 Lichtjahre

Weitere Kostenlose Bücher