Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
101 - Schiffbrüchige des Universums

101 - Schiffbrüchige des Universums

Titel: 101 - Schiffbrüchige des Universums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
Vom Netzwerk:
herablassen, ihn nur wegen einer neuen Uniform persönlich aufzusuchen. »Und was liegt sonst noch an?«
    Winter und Gabriel drehten sich um, Rulfans Vater wieder mit einem bedauernden Blick auf die schöne und nun leider verhüllte Barbarin. »Eine Nachricht aus Washington«, sagte er, und Winter reichte Matt einen T-Rechner. »Heute Morgen von den ISS-Funkgeräten aufgefangen.«
    WCA-Message, stand in der Programmzeile, darunter Datum und Uhrzeit – 2519-12-9, 6:41:23 – und darunter sein Name: Verehrter Commander Drax…
    »Das ging ja fix, was?« Der Mann aus der Vergangenheit blickte auf. Das Gerät in seiner Hand kam ihm schwerer vor als alle, die er je in der Hand gehabt hatte.
    »Lies«, sagte die Queen, und Gabriel forderte ihn fast zeitgleich auf: »Lesen Sie.« Und Matt las:
    »Verehrter Commander Drax. Ihre Botschaft hat uns erreicht, und nach den Missverständnissen, die damals zu Ihrer Abreise aus Washington führten… Ha !« Matt hielt kurz inne und schüttelte den Kopf. »… sind wir sehr erfreut, von Ihnen zu hören. Wenngleich der Inhalt Ihrer Nachricht uns gleichermaßen überrascht wie beunruhigt. Sie werden verstehen, dass die geschilderte Gefahr von einigen Mitgliedern unserer Regierung mit Skepsis zur Kenntnis genommen wurde. Umso dankbarer sind wir für das übermittelte Verhandlungsangebot, das wir gern akzeptieren. Auch mit dem Treffpunkt sind wir einverstanden. Ich werde General Arthur Crow mit einer Delegation von insgesamt sieben Personen beauftragen, die Verhandlungen im Namen des Weltrats zu führen. Ich bedaure sehr, Queen Victoria II und die Regierungschefs der britischen Bunkerkolonien vorläufig noch nicht persönlich kennen lernen zu können. Angesichts der von Ihnen geschilderten Lage sind wir der Ansicht, dass alte Fehden so schnell wie möglich beigelegt werden sollten. Im Zuge dessen richten Sie bitte Mr. Black unsere Grüße aus. Als Zeichen unseres guten Willens wird ihm General Crow bei dem Treffen einen Mann seiner Organisation übergeben, den wir kürzlich bei einem Attentatversuch festgenommen haben. Unsere Delegation wird am 16. Dezember auf Pico eintreffen. Bis dahin verbleibe ich in aller Hochachtung Ihr Victor Hymes, Präsident des Weltrats. PS: General Crow ist, wie Sie sich denken können, interessiert an jeder Nachricht über seine Tochter. Er hat seit Monaten nichts von ihr gehört. Wenn Sie Näheres wissen, bittet er vorab um Informationen.«
    Matt atmete tief durch, gab den kleinen Rechner an Winter zurück und sah erst die Queen und dann Gabriel an.
    »Und?«, fragte der Prime von Salisbury. »Was halten Sie davon?«
    »Sie scheinen echtes Interesse zu haben«, murmelte der Mann aus der Vergangenheit nachdenklich. Immerhin musste Washington über dreitausend Meilen zurücklegen, um die Azoren zu erreichen. Von London aus waren es nur knapp zweitausend Meilen. Matt fragte sich, welches Transportmittel die Delegation benutzen würde – seines Wissens verfügte der Weltrat über keinerlei Wasser- und Luftfahrzeuge.
    »Und schon in sieben Tagen«, sagte die Queen. »Den Meerakanern scheint es wirklich Ernst zu sein.«
    »Fliegen wir hin«, sagte Matt. »Aber seien wir auf der Hut. Wir sollten uns so vorsichtig und misstrauisch verhalten, als würden wir in die Hölle fliegen, um einen Pakt mit dem Teufel zu schließen…«
    ***
    Es war nicht ratsam, unter Wasser hysterisch zu lachen.
    Aber ihm gingen die Nerven durch. Eben noch hatte ihm eine schöne Frau an Brust und Hals gehangen, und jetzt umklammerte ihn ein aufrecht gehender Waran mit plattgedrückter Schnauze, eine humanoide Echse.
    Ein Teil seines durchgeknallten Verstandes war fasziniert von der plötzlichen Verwandlung, ein anderer entsetzt, und ein dritter, eher selten zum Leben erwachender Schatten in Smythes schillernder Psyche fand das alles einfach nur noch zum Schreien komisch.
    Jedenfalls verschluckte er sich gewaltig, denn im Lachkrampf hatte er die Atemmaske losgelassen. Langsam trieb sie hinauf zur Kuppel seiner Lichtzelle, wo ein Schlauch aus demselben organischen Material sie mit den Sauerstoff produzierenden Pflanzen verband. Er streckte die Hand nach ihr aus, aber sie war schon zu weit oben.
    Hilfe! Er wollte sich abstoßen, doch Est'sil'bowaan hielt ihn fest. Smythe strampelte, presste dem Silberschuppigen die Fäuste gegen die Brust, aber wie ein Schraubstock schlossen sich dessen Arme nur noch fester um seinen nackten Körper.
    Smythe schlug ihm die Fäuste gegen Brust und Gesicht.

Weitere Kostenlose Bücher