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101 - Schiffbrüchige des Universums

101 - Schiffbrüchige des Universums

Titel: 101 - Schiffbrüchige des Universums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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Keine Reaktion; die Schuppenhaut fühlte sich unglaublich fest an.
    Ich ersticke…! Alles in ihm schrie. Ich brauche Luft! Luft…!
    Summen und Brennen füllten seinen Kopf aus. Die Augen traten ihm noch weiter aus den Höhlen. Ein harter Körper glitt an ihm hinauf, kurz darauf ein weicher an ihm herunter, dann umschloss wieder das schwammige Material der Maske seinen Mund. Liob'lan'taraasis' Linke hielt seinen Hinterkopf, ihre Rechte die Maske.
    (Ruhig atmen, Jeecob'smeis, ruhig und tief atmen), hauchte die Frauenstimme wieder in seinem Hirn, voller Trost, voller Mitgefühl. (Alles wird gut…)
    Die schwarzroten Schleier vor seinen Augen lichteten sich.
    Verschwommen sah er Taraasis' strahlend blaue Augen und ihre roten Lippen. Ihr blondes Haar streifte über seine Wangen.
    War alles nur ein böser Traum gewesen? Er schloss die Augen, lauschte ihrer Stimme. (Schön atmen, es ist nichts passiert.) Seine Panik legte sich.
    (Hoffentlich widerfährt Ihnen dergleichen zukünftig nicht allzu oft.) Bowaan – seine Bratschenstimme brachte Smythes Hirnwindungen wieder zum Schwingen. (Wenn irgend möglich, werde ich es zu verhindern wissen.) Smythe war viel zu geschafft, um die Stimme hassen zu können. Er öffnete die Augen wieder ein wenig, blinzelte dem Echsenwesen ins Gesicht. Graues Haar spross aus dem silberschuppigen Schädel, sein Gesicht verlängerte sich und stülpte sich gleichzeitig nach vorn, eine runde Nase entstand, der seinen ziemlich ähnlich. Kein Traum also.
    Heiliger Quantensprung… Der Professor spürte, wie ihm trotz des warmen Wassers ein Schaudern über den Rücken lief.
    Es sind Gestaltwandler! War das auch die Erklärung dafür, dass sie in den Visionen anders aussahen als hier? Nein, gab er sich selbst die Antwort. In den Kristallen waren sie körperlos.
    Sie müssen diese Fähigkeit dem neuen Körper angezüchtet haben…
    Smythe konnte fast spüren, wie Bowaan sein Hirn nach Informationen über den Begriff »Gestaltwandler« durchsuchte und dann zufrieden nickte. Es stimmte also.
    Wisst ihr was, ihr beiden Gestalten? Smythe erbrach einen Schwall Wasser, hustete. Taraasis klopfte ihm auf den Rücken.
    Ihr beschafft mir jetzt einen Tauchanzug, wir schwimmen hinauf zu einem sonnigen Strand, und dort, an der frischen Luft, könnt ihr meinen Geist durchforsten, und mir auch noch einmal eure idyllische Heimat zeigen. Danach trennen sich unsere Wege. Sagt schon, ist das ein Vorschlag?
    (Wer könnte dem Herrn der Welt einen Wunsch abschlagen?), schmeichelte die Bratsche in seinem Schädel.
    Eine Vielzahl von Stimmen gesellte sich zu ihr. (Gehen Sie, wenn Sie wollen, Smythe, aber bedenken Sie: Weltherrschaft führt nur über uns. Deswegen ein Gegenvorschlag: Sie stellen diesen Wunsch noch zurück und lassen sich von unseren Möglichkeiten überzeugen.)
    Er spürte die Ironie der Bratschenstimme, scheute zurück vor ihrer Autorität. Und beides machte ihn unwillig.
    Gleichzeitig hatte er wieder jenes erhebende Gefühl, dass alles, was geschah, vorbestimmt war. Dass ihn die Vorsehung mit den Daa'muren zusammengebracht hatte. Durfte er sich dieser Chance aus niederen Beweggründen verweigern?… Nein.
    Dazu kam, dass Taraasis sich wieder an ihn schmiegte. Ihre Schenkel rieben sich an seinen. Und was noch viel wirkungsvoller war: Ihre Stimme strich durch seine Hirnwindungen wie unwiderstehlicher Sommerwind. (Lass dich fallen, Jeecob'smeis, ich halte dich. Lass mich in deinen Geist; es wird schön, glaub mir. Du wirst unendlich viel Neues erfahren …)
    Was sollte der Wissenschaftler aus der Vergangenheit dem entgegensetzen? Er musste Antworten haben, um diese Gestalten und ihre ganze Spezies besser einschätzen zu können. Also ließ er sich fallen.
    Und wieder ging das Doppelgestirn auf, stieg Dampf aus dem Lava-Ozean Daa'murs…
    ***
    Am Morgen seines Todestages stank Major Leonid Onopkos Urin so penetrant nach Schnaps, dass er angewidert den Kopf zur Seite drehte, während er sich an einen Erlenstamm gelehnt entleerte.
    Es war mal wieder zu viel gewesen in der vergangenen Nacht. Aber wie sollte man auf diesem gottverlassenen Außenposten Östlich des Gebirgskamms denn sonst die Langeweile vertreiben? Irgendein Arsch hatte ihn vom Lieutenant direkt zum Major befördert, damit er das Kommando am Tura-Pass übernahm, und er, Leonid Onopko, hatte den Köder geschluckt!
    »Geschieht dir Recht, Leo… geschieht dir ganz Recht…«
    Onopko hatte Mühe sein Gleichgewicht zu halten. Noch bevor er seine Apparatur

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