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1011 - Angriff der Brutzellen

Titel: 1011 - Angriff der Brutzellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Entfernung zwischen ihm und ihr keine Rolle. Oder das System in ihrer Brust war in der Lage, ihre Gedanken zu kontrollieren.
    „Der Chef hat einen Versuch gemacht", erklärte sie. „Dabei hat er die eine Computerbrutzelle verwendet. Ihr braucht nicht nach ihr zu suchen. Das Blut hat er sich abgezapft und mit den Polizisten experimentiert. Du siehst, es gibt für alles eine vernünftige Erklärung."
    Mortimer Skand war noch nicht zufrieden. Er sprach kurz mit Franzlin, der für einen Augenblick auf dem Bildschirm erschien.
    „Adelaie", sagte er dann eindringlich. „Ich gebe zu, daß ich das alles nicht verstehe.
    Franzlin ist auch der Ansicht, daß wir sofort die LFT alarmieren müssen."
    „Dafür liegt kein Grund vor. Boulmeester wünscht das nicht. Wenn ihr Alarm schlagt, gefährdet ihr sein Vorhaben." Ihre Stimme klang hart.
    „Du mußt ein paar weitere Fragen beantworten." Franzlin schob sich vor die Aufnahmeoptik. „Wenn der Chef nicht hier ist, bin ich der Verantwortliche."
    „Bitte", sagte Adelaie nur. Insgeheim hoffte sie sogar, daß sie sich in Widersprüche verstricken würde, weil sie so auf die eigentliche Gefahr aufmerksam machen konnte.
    „Mortimer sagt, du lagst bewußtlos im Labor."
    „Stimmt." Sie konnte diese Tatsache schlecht verleugnen. „Ein harmloser Unfall ohne Folgen. Noch was?"
    „Was soll die Geheimnistuerei? Wie seid ihr aus dem Labor herausgekommen?"
    „Anweisung von Boulmeester. Er verfolgt einen wichtigen Plan. Aus dem Labor gibt es einen geheimen Ausgang."
    Sie sah Franzlin und Mortimer an, daß beide mit ihren Antworten nichts Rechtes anfangen konnten.
    „Welchen Plan verfolgt der Chef?" Skand stellte diese Frage.
    „Gut, daß wir darauf zu sprechen kommen. Die Einzelheiten kenne ich natürlich nicht.
    Im Augenblick schreibt Boulmeester die wichtigsten Ergebnisse zusammen. Sie müssen innerhalb der nächsten zwölf Stunden den anwesenden Hanse-Sprechern im STALHOF vorgetragen werden. Er sagt, daß er wegen der Bedeutung der Erkenntnisse dies persönlich machen muß. Du, Mortimer, sollst einen Transmitter zum Mond für heute nachmittag, 16.00 Uhr, bereitstellen lassen, der Boulmeester und mich direkt zum Mond bringt."
    Mortimer Skand schüttelte den Kopf. „So einfach geht das nicht, Adelaie. Ich bin nach den jüngsten Vorkommnissen etwas vorsichtig geworden. Ich brauche Beweise dafür, daß alles in Ordnung ist."
    „Ich führe auch nur die Anweisungen von Boulmeester aus", antwortete sie. „Genügen dir meine Worte nicht als Beweis?"
    Skand blickte unsicher zu Franzlin.
    „Warum meldet sich der Chef nicht persönlich?" fragte der Wissenschaftler.
    „Er wird sich melden", erklärte Adelaie ohne Umschweife, denn plötzlich spürte sie wieder das Stechen in der Herzgegend. „Um 15.00 Uhr in Mortimers Wohnung. In Ordnung?"
    Franzlin und Skand willigten ein.
    Adelaie fühlte sich erleichtert, obwohl sie annehmen mußte, daß sie nur für Boulmeester und die Computerbrutzellen gearbeitet hatte. Das beklemmende Gefühl in ihrer Brust ließ nach, als sie die Verbindung beendete.
    Einen Trumpf hatte sie nun in der Hand. Boulmeester mußte sich bei Skand in dessen Wohnung melden. Vielleicht ergab sich daraus eine Möglichkeit, das Unheil abzuwenden.
    Sie war plötzlich sehr müde. Kein Wunder, dachte sie, ich habe seit über 36 Stunden nicht geschlafen.
    Sie drehte sich um, um die Zelle zu verlassen. Um ein Haar wäre sie mit einer Gestalt zusammengestoßen, die wie aus dem Boden gewachsen vor ihr stand und sie mit durchdringendem Blick musterte.
    Sie wußte sofort, um wen es sich handelte.
    Es war Quiupu, der Fremde, den man das kosmische Findelkind nannte.
    Adelaie betrachtete kurz das breitflächige Gesicht Quiupus, das über und über mit rostbraunen Flecken übersät war. Der schmale Mund war leicht geöffnet. Die Zähne wirkten wie eine Aneinanderreihung von dünnen Stiften mit dunkelbraunen Köpfen.
    Den Blick Quiupus konnte sie nicht deuten. Neben Zurückhaltung glaubte sie Entsetzen in seinen Augen zu erkennen.
    Ohne sich noch einmal umzudrehen, hastete sie an dem Fremdling vorbei zum nächsten Antigravschacht der Rohrbahn.
     
    *
     
    Mortimer Skand war eigentlich ein recht einfacher Mensch. Wenn ihm eine Sache über den Kopf zu wachsen drohte, neigte er leicht zu Resignation oder übertriebener Nachgiebigkeit. Die Entwicklung der jüngsten Ereignisse stürzte ihn in heftige Gewissenskonflikte.
    Was jetzt mit seinem Chef Marcel Boulmeester geschehen war, konnte er

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