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1011 - Angriff der Brutzellen

Titel: 1011 - Angriff der Brutzellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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er schwer atmend. „Ich habe jetzt die volle Wahrheit erkannt."
    Ich bin eine positronischbiologische Vernichtungswaffe, wollte er sagen. Ich darf auf keinen Fall zum Mond. Ich werde mich dort öffnen, und Millionen von Computerbrutzellen werden sich auf NATHAN stürzen.
    Statt dessen hörte er sich sagen: „Wir müssen uns beeilen, bevor ich die letzte Kontrolle über mich verliere."
    Er besaß noch ein eigenes und unbeeinflußtes Bewußtsein. Er konnte denken, wie er es wollte. Aber er konnte seine Gedanken nicht mehr in Worte oder Taten umsetzen.
    Die Blockade durch die Brutzellen war perfekt.
    Er sah seinen Weg deutlich vor sich. Am Ende würde sein Tod stehen, denn wenn sich die Brutzellen aus seinem Körper gelöst hatten, wäre er selbst nicht mehr lebensfähig.
    „Wir müssen einen unverdächtigeren Weg finden", sagte er, „um zum Mond zu gelangen."
    Adelaie blickte ihn mißtrauisch an. Für einen Sekundenbruchteil dachte sie daran, Marcel Boulmeester einfach umzubringen. Der sofort einsetzende Schmerz in ihrer Herzgegend ließ sie rasch wieder von solchen Überlegungen abkommen. Es mußte einen anderen Weg geben.
    Auch sein gewaltsamer Tod würde nichts ändern. Dann würden sich die Computerbrutzellen einen anderen Körper suchen, um ihr Ziel zu erreichen. Solange Boulmeester in Sicherheit war, waren die Chancen am größten, daß die Zellen in seinem Körper blieben und dort auf ihre Stunde warteten.
    Nein, dachte sie, sein Tod würde nichts ändern. Dann wäre es nur eine Frage der Zeit, bis sie an seine Stelle treten würde. Den Keim trug sie schon in sich, und sie zweifelte nicht daran, daß daraus in ihrem Körper ein zweiter Computermensch entstehen könnte.
    „Ich werde Mortimer einschalten", meinte sie. „Er muß eine Möglichkeit schaffen, durch die wir nach Luna gelangen können. Ich werde dich begleiten."
    „Du mußt mich begleiten", antwortete Marcel Boulmeester. Adelaie fragte sich, ob er zu ihr sprach oder das System der Zellcomputer.
    „Wir werden Schwierigkeiten bekommen", warnte sie. „Die Transmitterstrecken auf Terra sind zwar für jedermann zugänglich. Wenn wir die Erde verlassen wollen, müssen wir uns anmelden und einen Grund nennen. Außerdem ist der Transfer zu bezahlen."
    „Geld ist kein Problem. Einen Grund müssen wir finden. Zuvor müssen wir klären, welche Folgen der Alarm im Institut hat. Möglicherweise sind wir auf die Suchliste der LFT gesetzt worden. Dann wird unser Vorhaben sehr schwer."
    Er überlegte noch eine Weile. Dann erklärte er ihr seinen Plan. Während er sich zunächst verborgen halten wollte, sollte Adelaie mit Mortimer Skand Verbindung aufnehmen. Wenn es keine Schwierigkeiten gab, sollte sie über ihn den Transfer zum Mond arrangieren.
    Adelaie war diese Entwicklung sehr willkommen. Wenn sie allein war, konnte sie vielleicht eine entsprechende Warnung an die LFT geben. Sie wußte allerdings nicht, ob das Subsystem der Brutzellen, das sie in ihrem Körper trug, Schwierigkeiten machen würde.
    „Ich bleibe hier im Erholungspark", sagte Boulmeester. „Ich erwarte dich in spätestens vier Stunden zurück."
    Sie nickte und verabschiedete sich grußlos.
    Mit der Rohrbahn gelangte sie schnell in die Innenstadt. Sie stieg in der Nähe von Mortimers Wohnung aus und suchte eine öffentliche Zelle der Terra-Info auf.
    Erwartungsgemäß war Skand nicht in seiner Wohnung. Die Anrufautomatik teilte ihr mit, daß er noch etwa eine Stunde im Institut sein würde.
    Dort rief sie anschließend an und ließ sich mit Skand verbinden.
    „Wie sieht die Sache mit dem Labor aus?" fragte sie ihn.
    Mortimer Skand schüttelte den Kopf. „Adelaie", sagte er eindringlich. „Was geht vor?
    Wo bist du, und wo ist der Chef"
    „Unterwegs." Ihre Stimme klang ärgerlich. „Das habe ich dir doch schon erklärt. Was ist mit dem Labor?"
    „Nichts." Skands typische Geste, ein Schulterzucken, folgte. „Wir haben zwei Roboter hineingeschickt. Sie haben keine Computerbrutzellen entdecken können, aber einen Blutfleck mit toten Polizeizellen. Das Blut stammt von Boulmeester. Von den registrierten Brutzellen fehlt eine. Das ist alles. Was ist geschehen?"
    Ich muß ihm die Wahrheit sagen, dachte Adelaie. Aber im gleichen Moment spürte sie den stechenden Schmerz in ihrer Herzgegend. Mühsam rang sie nach Luft.
    „Ist dir nicht gut?" fragte Mortimer.
    „Doch, doch", beeilte sich Adelaie und lenkte ihre Gedanken wieder in die Willensbahnen Boulmeesters. Offensichtlich spielte die

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