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1016 - Zwischenspiel auf Karselpun

Titel: 1016 - Zwischenspiel auf Karselpun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gesandter der Herzöge. Für den überaus korrekten Empfang danke ich dir. Ich werde mich ein paar Tage in der Station aufhalten und bitte darum, daß mir sämtliche Tagesberichte der vergangenen Wochen vorgelegt werden." Sein Ton wurde um eine Nuance schärfer: „Habe ich mich klar genug ausgedrückt?"
    Es war gut für Keros, daß niemand seine Gedanken lesen konnte. Sein Gesicht blieb völlig ausdruckslos, als er erwiderte: „Verstanden, Bote Jons. Die Berichte wurden bereits vorbereitet, du wirst zufrieden sein."
    „Das will ich hoffen. Du darfst mich jetzt in die Speicherzentrale führen, ich möchte sofort mit der Arbeit beginnen."
    Ein wenig irritiert löste sich das Empfangskomitee auf, während Keros vor Jons herging, um ihm den Weg zu zeigen. Die beiden Kranen sprachen kein Wort miteinander, bis der Kommandant die Tür zur Speicherzentrale erreichte und diese sich automatisch öffnete.
    Er ließ dem Boten den Vortritt.
    „Das Personal steht zu deiner Verfügung, Bote Jons."
    „Orakel-Bote Jons!" korrigierte der junge Krane mit Nachdruck.
    Keros nickte nur und entfernte sich.
    Jons sah sich um. Die Speicherelemente nahmen den meisten Platz ein. Jedes von ihnen verfügte über einen Bildschirm und eine Abhöranlage für den Ton. Vor den Kontrollen saßen ausnahmslos Lysker, ein Krane hatte die Aufsicht. Nach einem höflichen Grußwort sagte er zu Jons: „Ab wann möchtest du die Aufzeichnungen haben?"
    „Von Beginn an. Die Seuche und alles, was damit zusammenhängt. Und was danach geschah. Der Reihe nach, bitte."
    Während sich Jons die Berichte ansah, kehrte Keros in die Kommandozentrale zurück.
    Allmählich begann er seine Enttäuschung zu überwinden. Unter einem Boten des Orakels hatte er sich etwas anderes als einen unreifen Jüngling vorgestellt.
    Immerhin war anzunehmen, daß dieser junge Jons besonders intelligent und sein Vater vielleicht einflußreich war. Man mußte ihn also entsprechend behandeln, um keine Schwierigkeiten zu bekommen. Keros beschloß, in Zukunft vorsichtiger als bisher zu sein.
    Das erwies sich jedoch als nicht so einfach, wie er sich das vorgestellt hatte, und mehr als einmal war er in den folgenden Stunden und Tagen dicht davor, die Nerven zu verlieren.
    Der Bote Jons begnügte sich nämlich nicht damit, die Berichte eingehend zu studieren, sondern er kümmerte sich auch um den Dienstbetrieb der Station.
    Zu den unmöglichsten Zeiten tauchte er ohne Ankündigung irgendwo im Nest auf, kontrollierte die Mannschaften und ihre Unterkünfte, setzte Alarmübungen an und brachte besonders die Kranen fast zur Verzweiflung.
    Zu Keros' Erleichterung hörten die Schikanen plötzlich ohne jeden ersichtlichen Grund auf. Noch während sich der Kommandant den Kopf über die möglichen Ursachen zerbrach, ließ sich einer der Speichertechniker bei ihm melden.
    Nach dem Grund seines Kommens befragt, erklärte der Techniker, daß sich der Orakel-Bote immer wieder einen ganz bestimmten Bericht vorspielen ließ.
    „Welcher Bericht ist das?"
    „Es handelt sich um die Aufzeichnungen, die von der Kommandantin Daccsier zur Verfügung gestellt wurden. Du erinnerst dich, Kommandant? Das Schiff BRODDOM unter dem Kommando Daccsiers kam vom Stützpunkt Cratcan und brachte drei Fremde mit, die sich Betschiden nannten. Angeblich befanden sie sich auf der Suche nach einem Geisterschiff und wollten auch nach Kran. Als dann durchsickerte, daß einer unserer Verbände auf einem namenlosen Planeten ein riesiges Wrack gefunden habe, nahmen die drei Fremden ein Schiff und flogen dorthin. Seitdem haben wir nichts mehr von ihnen gehört."
    „Und für diese Fremden interessiert sich der Bote?"
    „Ganz ohne jeden Zweifel, Kommandant."
    Keros versank in Nachdenken. Waren diese Fremden vielleicht der Hauptgrund für das Auftauchen des Boten? Konnte Kran überhaupt davon wissen?
    „Versucht, mehr herauszufinden", ordnete er an und entließ den Techniker.
     
    *
     
    Es war in der Tat so, daß Jons so etwas wie einen elektrischen Schlag spürte, als er zum erstenmal den Bericht der Kommandantin der BRADDOM vernahm. In seinem Innern keimte ein Verdacht, den er nicht mehr los wurde.
    Er wollte gerade mit einer neuen Inspektionstour beginnen, als einer der Lysker zu ihm kam und etwas auf seinen Tisch legte, das er vorher noch nicht gesehen hatte. Es handelte sich um eine dreidimensionale Photographie.
    „Ich fand es im Archiv", erklärte der Lysker. „Vielleicht hilft es weiter. Das Photo wurde an Bord der BRODDOM

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