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1016 - Zwischenspiel auf Karselpun

Titel: 1016 - Zwischenspiel auf Karselpun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Immerhin entschloß er sich zu einer einladenden Geste und sagte: „Nehmt Platz und betrachtet euch als meine Gäste. Ich bin der Orakel-Bote Jons."
    Ein wenig irritiert setzten sich die drei Betschiden. Mallagan übernahm die Vorstellung und schloß: „Man nahm uns gefangen, obwohl wir die Uniform kranischer Rekruten tragen. Ist es sinnvoll, dagegen zu protestieren?"
    „Ich nehme den Protest zur Kenntnis und werde entscheiden, sobald ich die näheren Umstände erfahren habe." Jons betrachtete sie eingehender. „Ihr seid Betschiden vom Planeten Chircool, soweit ich informiert bin. Ein bedeutungsloses Volk."
    Mallagan entschloß sich zu einer vorsichtigen Äußerung.
    „Wenn damit gemeint ist, daß ein Volk bedeutungslos ist, wenn es keine Kriege führt und friedlich lebt, hast du recht, Jons."
    Der Bote sah ihn eine Weile forschend an. Sein Gesicht verriet jedoch keinen Unwillen über Mallagans Bemerkung.
    Scoutie hielt es nicht mehr länger aus.
    „Was hat man mit uns vor? Wenn ich den Kommandanten Keros richtig verstanden habe, ist deine Stellung hier eine ganz besondere. Du könntest uns helfen, nehme ich an."
    Jons lächelte.
    „Ich habe es schon getan. Ohne mich wäret ihr noch immer Gefangene. Jetzt seid ihr unsere Gäste."
    „Und warum?" fragte Scoutie direkt.
    Jons lehnte sich bequem in den Sessel zurück.
    „Ich werde es dir und deinen Freunden verraten, wenn ich euch näher kenne und wir mehr Zeit haben. Noch ist einiges hier in der Station zu tun. Danach werde ich euch meine Pläne bekannt geben. Bis dahin betrachtet euch als meine persönlichen Gäste. Ihr könnt euch frei bewegen, aber möglichst nur in meinem Schiff, der KARITZ."
    „Nicht in der Station?" vergewisserte sich Faddon.
    „Es ist nicht ratsam. Keros würde es nicht verstehen. Er betrachtet euch noch immer als Gefangene. Warum sollten wir ihn beunruhigen ...?"
    Es wurde nicht nur Mallagan klar, daß der Bote etwas ganz Bestimmtes mit ihnen vorhatte. Vor allen Dingen schien sicher, daß er etwas von ihnen wollte und dafür mit der relativen Freiheit für die „Gefangenen" bezahlte.
    „Wir werden das Schiff nicht verlassen", versicherte Mallagan. „Gestatte eine Frage, Bote Jons: wohin soll die Reise gehen?"
    Diesmal verzichtete Jons darauf, mit seinem vollen Titel angeredet zu werden.
    „Vielleicht nach Kran", meinte er. „Ihr legt doch Wert darauf, den Heimatplaneten kennenzulernen. Sollte ich mich irren?"
    „Wir wollen schon lange nach Kran", bestätigte Mallagan.
    Wieder lächelte Jons.
    „Dann bin ich sicher, daß wir uns einigen werden." Mit einer Bewegung deutete er an, daß die Besprechung beendet sei. „Ihr findet eure neue Unterkunft auf diesem Korridor.
    Geht ihn weiter, bis sich eine Tür öffnet. Es ist alles vorbereitet und ihr werdet alles finden, was ihr benötigt."
    „Auch was zu essen?" fragte Faddon schnell.
    „Auch das! Und nun geht, bitte. Ich habe zu tun."
    Ihr Quartier ähnelte in der Tat mehr einem komfortablen Apartment als einer Raumschiffskabine. Es gab zwei große Zimmer, sanitäre Anlagen, eine Robotküche und ein reichhaltiges Vorratslager an Lebensmitteln und Getränken. Faddon inspizierte es sorgfältig und drückte dann seine Befriedigung aus.
    „Hier halten wir es eine Weile aus", faßte er zusammen.
    Mallagan warf sich auf eins der Betten.
    „Was haltet ihr von diesem Jons?" fragte er, nachdem er sich davon überzeugt hatte, daß die Interkomanlage ausgeschaltet war.
    Scoutie hatte schnell das kleinere Nebenzimmer mit Beschlag belegt, ließ aber die Verbindungstür offen.
    „Das sage ich dir", meinte sie, „wenn er uns gesagt hat, was er eigentlich von uns will.
    Ich habe nicht die geringste Ahnung, welchen Gefallen wir ihm tun könnten."
    Faddon äußerte sich ähnlich und schloß: „Vielleicht hat es etwas damit zu tun, daß wir Betschiden sind, auch wenn er sich nicht gerade schmeichelhaft über unser Volk äußerte."
     
    *
     
    Noch einmal inspizierte Jons die Funktionstüchtigkeit der Station und ließ Keros einige Alarmübungen durchführen. Der Kommandant schwor sich, seinen Leuten mindestens eine volle Woche Ruhe zu gönnen, sobald der Bote das Nest verlassen hatte.
    Durch ein Gespräch mit Jons hatte er erfahren, daß die drei Betschiden nicht als Gefangene, sondern als Gäste behandelt wurden. Auf eine entsprechende Frage nach dem Warum erhielt er eine ausweichende Antwort, und als er die gleiche Frage wiederholte, sagte ihm Jons klipp und klar, daß ihn das nichts

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