Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1016 - Zwischenspiel auf Karselpun

Titel: 1016 - Zwischenspiel auf Karselpun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
hatte.
    Vorsichtig zwängten sie sich weiter durch das Unterholz, bis sie den Rand der Lichtung erreichten. Trotz der Dämmerung war die Gruppe der beratenden Karselpuner auf der anderen Seite der Lichtung deutlich zu erkennen, ebenfalls die verstreut herumstehenden Hütten und die beiden Gefangenen mit ihren vier Wächtern.
    Als Mallagan den großen Topf sah, fragte er: „Sind sie Kannibalen?"
    „Unsinn! Darin zerstampfen sie bestimmte Kräuter und machen daraus ein widerliches Getränk. Sie bereiten es stets dann, wenn sie was feiern wollen."
    „Das werden wir ihnen versalzen!" knurrte Mallagan entschlossen und zog den Strahler aus dem Gürtel. „Nur Betäubung?"
    „Ja, das genügt als Denkzettel."
    Genau in diesem Augenblick löste sich die Versammlung auf der anderen Seite der Lichtung auf, und in der selben Sekunde sprangen Scoutie und Faddon auf, schlugen ihre Wächter nieder und rannten auf die Stelle zu, an der sich Cersonur und Mallagan verborgen hielten.
    Es war so, als hätte man sich abgesprochen.
    „Hierher!" rief Mallagan ihnen entgegen und eröffnete das Feuer mit breitgefächerten Energiebündeln, die dicht an den beiden Flüchtlingen vorbei die verdutzten Karselpuner erfaßten und sie auf der Stelle paralysierten. Für mindestens eine Stunde würden sie ohne Bewußtsein bleiben.
    „Das war in letzter Sekunde", keuchte Scoutie und warf ihren Stein fort. „Nichts wie weg hier!"
    „Einen Augenblick noch", bat Cersonur, der mit gezielten Schüssen einen der Karselpuner erfolgreich von den anderen isolierte und nun auf ihn zuging. „Ich habe denen noch etwas zu sagen."
    Mit Handzeichen und Brummtönen machte er dem Eingeborenen einiges klar, gab ihm schließlich einen Stoß vor die Brust, drehte sich um und kehrte zu den anderen zurück.
    „Ich habe ihm gesagt, daß seine Genossen in einer Stunde wieder wach werden und daß sie sich hüten sollen, noch einmal in unsere Nähe zu kommen. Harsanfelger wird sich bald um sie kümmern müssen. Wird Zeit, daß sie mit Spoodies versorgt werden."
    Inzwischen war es völlig dunkel geworden. Cersonur schaltete die Lampe ein und ging voran. Scoutie und Faddon berichteten von ihrem Erlebnis und mußten sich dann einiges von Mallagan anhören. Sie versprachen, in Zukunft vorsichtiger zu sein.
    Als sie die Pfadgabelung erreichten, sagte Cersonur: „Wir gehen zu meiner Höhle und verbringen dort die Nacht. Morgen hole ich den Spoodie aus der Hütte."
    Sie folgten ihm schweigend.
    Mallagan verspürte ein merkwürdiges Kribbeln in der Magengegend, als er an den Spoodie dachte.
    Aber der alte Krane schien sich seiner Sache absolut sicher zu sein.
     
    *
     
    „Ein besonders schönes Exemplar", sagte Cersonur, nachdem er das metallene Kästchen geöffnet hatte. „Seht doch nur ...!"
    Auf dem Boden des Behälters krabbelte der etwa zwei Zentimeter lange und bienenähnliche Spoodie auf seinen acht Beinen erregt hin und her, wobei er seine feinen Rüssel nervös spielen ließ. Er war silberfarben, und der schmale Haarkranz war deutlich zu erkennen.
    Mallagan betrachtete den Symbionten mit gemischten Gefühlen.
    „Sie sehen alle so aus", knurrte er unentschlossen. „Und wenn sich meiner mit dem da nicht verträgt, was dann?"
    Cersonur grinste sein beruhigendes Wolfslächeln.
    „Die vertragen sich schon, keine Sorge. Wäre das nicht der Fall, würde es von Anfang an nicht einmal den Versuch einer Vereinigung geben."
    „Die Vereinigung ist auch in diesem besonderen Fall ohne einen operativen Eingriff möglich?"
    „Selbstverständlich. Und absolut schmerzlos."
    „Das Experiment ist also deiner Meinung nach risikolos?"
    „Ich bin davon überzeugt, sonst würde ich es nicht vorgeschlagen haben, Mallagan.
    Beginnen wir?"
    Sie saßen vor dem Eingang der Höhle auf Steinen und Baumstämmen. Die Nacht, die alle gemeinsam im Innern der Höhle verbracht hatten, war kühl und angenehm gewesen, kein Wunder also, daß Cersonur sie einer Hütte vorzog, in der es auch nachts kaum abkühlte.
    Mallagan streckte sich lang auf dem flachen Felsen aus. Cersonur beugte sich zu ihm herab und hielt das Kästchen so schräg, daß der Spoodie sein Gefängnis verlassen konnte. Der Krane verzichtete bewußt darauf, den Symbionten gleich auf den Kopf des Betschiden zu setzen. Er wollte den Beweis erbringen, daß der Vereinigungsdrang auch ohne direkten Kontakt vorhanden war.
    In der Tat zögerte der Spoodie keine Sekunde, sich krabbelnd in Bewegung zu setzen, und ohne seine

Weitere Kostenlose Bücher