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1019 - In den Händen der Bruderschaft

Titel: 1019 - In den Händen der Bruderschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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denken", schnarrte sie. Lyrst sah in ihr Gesicht und war verblüfft. Obwohl sie von außergewöhnlicher Schönheit war, gab es mehr als einen Zug in ihrem Gesicht, der ihn warnte und abstieß. Raffinesse paarte sich mit einer deutlichen Spur von Grausamkeit. Also stimmten die Gerüchte doch, registrierte er befriedigt. Sie fuhr fort: „Aber ich möchte es genau wissen! Die Fremden sind wichtig, denn sonst würden sich nicht mehrere einflußreiche Gruppierungen um sie reißen!"
    Lyrst versicherte kühl und der Wahrheit entsprechend: „Die Schutzgarde sucht drei Deserteure der TRISTOM. Ihnen wird eine Serie unterschiedlicher Straftaten zur Last gelegt. Unter anderem der Vorwurf der Doppelträgerschaft. Auch er besteht zu Recht, wie mir der Jäger versicherte. Ich kann daran nichts Exotisches sehen."
    „Stimmt es, daß sie Barkhaden verletzt haben?" bellte sie.
    „Er liegt versorgt in einer Klinik. Vermutlich ist er im Kampf gegen Mitglieder der Brüderschaft verletzt worden", sagte Lyrst knapp, „aber es ist ebenso denkbar, daß die Betschiden ihn angeschossen haben."
    Wie nahezu jeder Krane war Carderhör ebenso wie Lyrst entschlossen, mit aller Kraft und Entschlossenheit durchzusetzen, was sie sich vorgenommen hatten. Lyrst erklärte mürrisch: „Ich werde in Unandern jedes Haus und jeden möglichen Schlupfwinkel durchsuchen lassen. Binnen kurzer Zeit haben wir die Fremden. Entweder alle drei oder auch nur den Doppelträger."
    „Ich halte nichts von einem massiven Einsatz der Schutzgarde!"
    „Ich auch nicht", pflichtete er ihr widerwillig bei. „Aber fast alle Beamten sind praktisch nur auf dieses Problem angesetzt."
    „Du bist sicher, daß sie euch nicht wieder entwischen? Vorausgesetzt, ihr findet sie.
    Gegen Sargamec scheinen deine Leute wenig Chancen zu haben."
    „Du bist hervorragend informiert", sagte Lyrst mißmutig. „Weißt du, wo Sargamec haust?
    Zweifellos in einem Unterschlupf der Bruderschaft. Wo ist dieses Versteck?"
    Carderhör warf ihr Eßbesteck wütend zwischen die klirrenden Schälchen und Teller.
    „Ich bin sicher, daß es sich auf der anderen Seite des Flusses befindet. Irgendwo in den Ruinen!"
    „Also nicht auf derjenige Seite, auf der dein Palast steht", riskierte Lyrst zurückzutragen.
    Trotzdem beeindruckte ihn der unermeßliche Reichtum, über den sie jederzeit verfügen konnte. Er hingegen konnte nur Ehrgeiz und Tüchtigkeit einsetzen.
    „Natürlich nicht! Ich habe keine Beweise - bisher bin ich ihm noch nicht auf die Spur gekommen. Einwandfrei gehören die Bruderschaft und die Deserteure zusammen. Findet die Betschiden, dann habt ihr auch die Bruderschaft.
    Oder denkst du etwa, daß es mir nur um persönlich Belange geht?"
    „Ich zweifle nicht an deiner Loyalität", sagte er steif. „Schließlich schreiben wir nicht das erste Jahr der Kolonisation und Ausdehnung."
    „Nein. Trotzdem gehen im dreihundertdreiundvierzigsten Jahr Herzog Lugos seltsame Dinge vor. Gelingt es der Bruderschaft, durchzuführen, was sie vorhat, kann uns das in die vergessenen Anfangsjahre zurückkatapultieren. Niemand will das. Nur keinen Bürgerkrieg. Was wirst du also tun, Lyrst?"
    „Zuschlagen, sobald wir wissen, wo sich die Fremden verstecken", knurrte Lyrst.
    „Denke daran!" bellte sie, „daß große Aktionen fast niemals den gewünschten Effekt haben. Leise und schnell! Ich werde mich auf meine Art um das Problem kümmern."
    Lyrst sprang vor Überraschung fast senkrecht aus dem Sessel.
    „Du? Ausgerechnet du? Ah, ich begreife. Du setzt die Mitarbeiter in deinen Filialen ein und den Vorteil unbeschränkter Geldmittel..."
    „Und meine Erfahrung. Zusätzlich noch andere Hilfsmittel. Ich halte dich auf dem laufenden."
    Er machte die Geste der Zustimmung und sagte: „Ich rechne damit. Es wird nicht lange dauern, dann haben wir beide. Die Fremden und die ‚Brüder’ samt dem unbekannten Chef."
    Der Bildschirm wurde abgeschaltet.
    Lyrst sagte sich, daß die Aufregung über die seltsamen Fremden jetzt einen neuen Höhepunkt erreicht hatte. Sogar die reichste Frau Keryans ließ die Betschiden jagen.
    Glücklicherweise waren sich alle bisher Beteiligten über das gemeinsame Ziel einig. Lyrst stand auf, stemmte seine langen Arme von der Schreibtischplatte hoch und ging zum Panoramafenster.
    Er blickte hinaus und sah die Lichterflut der Stadt. Die Monde Herkeys und Andor standen am Nachthimmel, das silbern schimmernde Licht der Scheiben spiegelte sich im Wasser des Torstyl.
    „Ausgerechnet als

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