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1024 - Bestien aus Satans Garten

1024 - Bestien aus Satans Garten

Titel: 1024 - Bestien aus Satans Garten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Doppelgestalt. Auf der einen Seite war sie die so mädchenhafte, junge Frau, die beinahe schon überirdisch wirkte. Auf der anderen Seite aber war sie ein kleiner Satan, dem es nichts ausmachte, andere Menschen zu töten, wenn es der Sache diente und dieses kleine Paradies schützte.
    »Du denkst über mich nach, John, wie?«
    »Das ist wahr.«
    »Laß es. Das lohnt sich wirklich nicht. Du solltest dich wirklich mehr mit dir selbst beschäftigen. Das ist besser.«
    »Warum?«
    »Nun ja, ich denke mir, daß du mein kleines Paradies nicht als Lebender verlassen wirst.« Sie hob die Schultern. »Wie ich dir schon sagte, meine Freunde brauchen Nahrung, und da kann ich auch auf Menschen keinen Rücksicht nehmen. Ich habe versprochen, sie zu hegen und zu pflegen. Das halte ich ein.«
    »Wem hast du es versprochen? Deinen Eltern etwa?«
    »Nein«, sagte sie gedehnt. »Vergiß sie doch. Nicht meinen Eltern. Wie kommst du auf sie?«
    »Es lag auf der Hand.«
    »Du irrst dich.«
    »Wer steckt dann dahinter?« Ich blieb zäh.
    »Ein Mächtiger, ein Herrscher und Beherrscher der Natur, denn nur wenige kennen.«
    Ja, da hatte sie recht. Aber ihre ganzen Erzählungen hatten mich auf eine Spur gebracht, die mir noch jetzt durch den Kopf ging und einfach nicht verlöschen wollte.
    Der große Geist, der Lenker im Hintergrund. Einer, der die Natur regierte. Da gab es für mich nur eine Möglichkeit, und die sprach ich auch aus.
    »Ist es Mandragoro?«
    Bisher hatte Jamie mich immer überrascht, diesmal war ich an der Reihe. Daß ich den Namen kannte, damit hätte sie nie gerechnet. Jamie Baker zuckte so heftig zusammen, daß das ruhige Boot in schaukelnde Bewegungen geriet. Sie selbst klammerte sich mit der freien Hand fest, als befürchtete sie, über Bord zu gehen.
    »Ist er es?«
    »Du… du… kennst ihn?«
    »Ja.«
    »Woher?«
    »Ich habe dir schon einmal erklärt, daß ich die Natur und auch diese wunderschönen Gärten mag.«
    Sie schaute mich einige Sekunden lang an. Dann schüttelte sie den Kopf. »Nein, das kann nicht sein. Nein, das ist es nicht.«
    »Was dann?«
    »Ich weiß es nicht. Du bist nicht unser Freund. Du bist für uns nichts anderes als eine Nahrung, wie auch der Professor. Sie sind doch so hungrig gewesen.«
    »Was hat das mit Mandragoro zu tun?«
    »Ich weiß, daß du ihn kennst. Aber ich bin nicht erschüttert, das sage ich dir.«
    »Gut, ich stimme dir zu. Aber du solltest darüber nachdenken, daß ich ihn überhaupt kenne und noch immer lebe. Er ist nicht unbedingt der Feind eines jeden Menschen, und ich gehöre zu dieser Gruppe. Ich habe schon des öftern Kontakt mit ihm gehabt. Das mußt du glauben oder nicht.«
    »Ich nehme es nur hin«, flüsterte sie. »Ich nehme es einfach nur hin, verstehst du?«
    »Ja.«
    »Und es hat nichts mit meinen kleinen und sehr hungrigen Freunden zu tun, John.«
    »Aha, dann bin ich ihre Nahrung.«
    »Ja.«
    Diese wiederum einsilbige Antwort mußte auch die kleine Bestie gehört haben, denn plötzlich drehte sich das seltsame Tier auf dem Handrücken herum. Nicht einmal schnell, aber ich wußte trotzdem genau, was es wollte.
    Mich anspringen, zubeißen, mir Haut und Fleisch aus dem Gesicht hacken. Ein kleiner Kannibale.
    Ich war schneller. Damit überraschte ich auch Jamie Baker. Ich hieb meine Hand auf den Körper der kleinen Bestie und spürte an der Haut die filigranen Flügel, die ich kurzerhand zerbrach. Es hinterließ ein Geräusch wie ein leises Knistern von Seidenpapier.
    Jamie schrie wütend. Sie hatte gesehen, was passiert war, und sie bewegte heftig ihre Hand, so daß der kleine Drache auf die Planken fiel. Er kam nicht mehr in die Höhe, zumindest konnte er nicht fliegen, und das war meine zweite Chance.
    Ich trat mit der Hacke auf ihn.
    Der Körper zuckte. Er wurde breiig. Das Maul war aufgerissen. Die Zunge schoß mehrmals unkontrolliert hervor, und all diese Zuckungen waren von einer schleimigen Flüssigkeit begleitet, die aus dem offenen Rachen quoll.
    Noch einmal trat ich zu.
    Das Boot schwankte. Wasser floß an der rechten Seite über, und Jamie schrie wie von Sinnen. Ihr kleiner Helfer verging unter letzten Zuckungen. Einen dritten Tritt konnte ich mir sparen. Statt dessen wollte ich wieder so rasch wie möglich ans Ufer rudern, denn im Boot und auf dem Wasser war ich doch eingeschränkt. Mir ging auch das Schreien der Frau auf die Nerven.
    Etwas anderes war viel schlimmer.
    Ob die kleinen Bestien deshalb alarmiert worden waren, weil ihre »Mutter« so

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