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1026 - Der Favorit

Titel: 1026 - Der Favorit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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möglicherweise vorübergehend anderen Dingen widmen. Aber irgendwann werde ich weitermachen."
    Jurtus-Me lächelte zufrieden.
     
    10.
     
    Die Lugosiade ging weiter. Allmählich wurde das Bild klarer, und man erkannte die wahren Favoriten in der unübersehbaren Zahl der Teilnehmer.
    Schon am zweiten Tag brauchten Scoutie und Brether Faddon längst nicht mehr so hart zu arbeiten. Wie aus dem Nichts tauchten Helfer auf, die ihnen alles abnahmen, was nicht unmittelbar mit Surfo Mallagan in Zusammenhang stand. Sie hätten gerne auch den Betschiden betreut, aber Mallagan ließ niemanden außer seinen beiden Freunden an sich heran.
    Dennoch blieb ihnen nun Zeit, sich umzusehen. Staunend wanderten sie durch den riesigen Park, der nur eine von sieben Austragungsstätten darstellte.
    Es schien, als wären alle kreativen Kräfte, die es im Herzogtum von Krandhor gab, in diesen Tagen in Couhrs-Yot versammelt. Es gab Künstler und Akrobaten, Taschenspieler und Wahrsager, Tänzer und Sänger, Kampfkünstler und Überlebensspezialisten, Dichter und Philosophen und vieles andere mehr. Aber immer wieder sahen sie auch Darbietungen, die ihnen unerklärlich blieben und an Wunder erinnerten.
    Da gab es einen Maler, der ohne alles Werkzeug vor einer weißen Fläche saß. Irgend jemand trat zu ihm heran und beschrieb ihm ein Bild - und dieses Bild bildete sich Schritt für Schritt, scheinbar ganz von selbst, ohne daß der Maler etwas dazu tat. An einer anderen Stelle ließ ein Fremder Blumen binnen weniger Minuten wachsen. Er hielt die Samenkörner in der Hand, und sie keimten zwischen seinen Fingern, bekamen Blätter und Blüten, bis der Fremde sie an sein Publikum weiterreichte. Auch Scoutie ließ sich eine solche Blume geben. Sie stellte voller Verwunderung fest, daß es sich tatsächlich um ein lebendes Gewächs handelte, nicht etwa um eine Nachahmung.
    Ein Krane hatte sich in einen nach allen Seiten geschlossenen Tank einschließen lassen. Der Tank enthielt nur Wasser, kein bißchen Luft. Und der Krane besaß keine Ausrüstung. Trotzdem lebte er und schien sich sogar sehr wohl zu fühlen. Ein anderer Teilnehmer saß zwischen lodernden Flammen. Um zu beweisen, daß die Flammen ihn tatsächlich erreichten, briet er Fleischstücke in der hohlen Hand und ließ sie an seine Zuschauer verteilen. Ein dritter schwebte frei in der Luft und vollführte allerlei Kunststücke.
    Jeder, der Lust dazu verspürte, konnte scharfe Schwerter an seinem Körper vorbeiführen.
    Jedes Seil, selbst wenn es noch so fein und durchsichtig war, hätte längst durchschnitten sein müssen. Trotzdem hing der Fremde immer noch in der Luft, und manchmal unternahm er sogar kurze Ausflüge und flog über den Köpfen der Zuschauer herum, reichte dem einen oder anderen gar die Hand und zog ihn für einige Sekunden in die Lüfte.
    Es gab einen Teilnehmer, der Dreiecke und Kreise auf den Boden zeichnete, einen Topf mit Wasser auf die Figuren stellte und das Wasser zum Kochen brachte, ohne daß sich eine Hitzequelle ausfindig machen ließ. Ein Beauftragter der Lugosiade versicherte jedem, daß keine Heizvorrichtungen unter dem Sand verborgen waren.
    Sie fanden auch den Ai, den sie bereits kennen gelernt hatten. Er las immer noch Gedanken. Sein Nachbar dagegen ließ sich von den Zuschauern die Namen von Leuten nennen, die sie aus dem einen oder anderen Grunde zu sehen wünschten, und teilte ihnen nach kurzer Überlegung mit, wo diese Personen zu finden waren - und er irrte sich nie. Ein Borxdanner ging noch einen Schritt weiter: Er „befahl" bestimmte Wesen zu sich, und er benutzte dabei kein Funkgerät, sondern lediglich sein Gehirn. Jeder, den er rief, tauchte binnen zehn Minuten bei ihm auf. Der Borxdanner war allerdings vorsichtig genug, jene Zuschauer zurückzuweisen, die Herzog Gu auf diese Weise herbeigerufen haben wollten.
    „Ob das alles echt ist?" fragte Scoutie ihren Begleiter.
    Brether Faddon zuckte die Schultern.
    „Manches läßt sich bestimmt auch auf ganz einfache Weise erklären", murmelte er.
    „Bestimmt gibt es Kontrolleure, die etwas davon verstehen und die Betrüger aussortieren."
    Aber sie sahen nichts von solchen Kontrolleuren, und auch bei Surfo Mallagan ließ sich keiner blicken. Statt dessen traf am Abend des zweiten Tages Herzog Gu im Pavillon ein.
    Er wirkte sehr nachdenklich, als er vor Mallagan stand, und er betrachtete ihn auf eine Art und Weise, die den Betschiden einen seltsamen Schauder über den Rücken jagte.
    „Warum hast du

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