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1028 - Entführt nach Atlantis

1028 - Entführt nach Atlantis

Titel: 1028 - Entführt nach Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich. Feine Schweißperlen lagen auf seiner Stirn, und seine Stimme hatte auch nicht mehr so sicher geklungen.
    Dafür stand seitlich neben dem Zelt ein anderes Rad. Allerdings ohne Stange. »War eine Freundin bei den beiden Jungen?« erkundigte ich mich.
    »Nicht, daß ich wüßte«, erwiderte Sheila.
    Ich ließ die Conollys stehen und umrundete das Zelt. Es war ja möglich, daß ich das Rad an der Rückseite fand, aber auch dort war nichts zu sehen. Nur den Bach sah ich wie ein glitzerndes Band fließen, wenn ich über die Sträucher hinwegschaute.
    Die Conollys standen noch immer vor dem Zelt. Beide trauten sich nicht, es zu betreten.
    »Was ist denn?« fragte ich.
    Sheila holte tief Luft. »Wir sind etwas nervös«, erklärte sie. »Ich kann dir keinen konkreten Grund nennen, aber hier scheint etwas nicht mit rechten Dingen zuzugehen.«
    »Okay, dann mache ich den Anfang.« Irgendwo konnte ich die Conollys verstehen. Sie fürchteten sich davor, etwas Schlimmes im Zelt zu entdecken, und auch mir war nicht wohl, als ich mich bückte. Ich brauchte den Reißverschluß erst gar nicht nach unten zu ziehen und nur die beiden Hälften zur Seite zu klappen.
    Im Zelt war es dunkel, auch ziemlich warm. Aber es drang Licht durch den offenen Eingang. Es verteilte sich gut, und ich sah sofort, daß das Zelt nicht leer war.
    Jemand lag in leicht verkrümmter Haltung auf einem Schlafsack.
    Beim ersten flüchtigen Hinsehen dachte ich an Johnny. Beim zweiten Blick aber stellte ich fest, daß es nicht mein Patenjunge war, sondern ein Mädchen. Deshalb auch das Fahrrad vor dem Zelt.
    »Was ist denn los?« fragte Bill.
    Ich ließ das Mädchen liegen und kroch wieder zurück. »Johnny liegt dort nicht. Aber eine andere Person.«
    »Was? Simon vielleicht?«
    »Nein, Sheila, ein Mädchen.«
    Sie schaute mich an, als hätte ich etwas verbrochen. »Ja, du kannst mir glauben.« Ich machte den Weg frei. Allerdings nicht nur für sie, denn auch Bill wollte nachschauen, und so tauchten die beiden Conollys in das Zelt ein.
    Ich brauchte nicht lange zu warten, bis Bill wieder erschien. Blaß im Gesicht richtete er sich vor mir auf. Auch verlegen und hilflos. Er hob die Schultern.
    »Du kennst sie nicht, wie?«
    Bill nickte. »Überhaupt nicht. Sie ist mir fremd. Johnny muß die Kleine hier kennengelernt haben.«
    »Und was ist mit ihr? Schläft sie?«
    »Tja«, murmelte Bill, »wenn ich das so genau wüßte. Ich habe keine Ahnung. Seltsam ist es schon. Sheila will versuchen, die Kleine zu wecken.«
    »Ist das denn so schwierig?«
    Bill drehte sich um. »Ehrlich gesagt, weiß ich nicht, ob sie normal schläft.«
    »Moment mal. Was dann? Denkst du daran, daß sie bewußtlos sein könnte oder so ähnlich?«
    »Ja, so ähnlich.«
    Ich bückte mich und hakte die beiden Eingangsklappen fest. Sheila rief nach mir. Sie saß neben dem Mädchen auf dem Boden, das jetzt auf dem Rücken lag. Sheila wirkte hilflos, obwohl sie uns erklärte, daß die Fremde wach geworden war.
    Ich schaute sie an. Sie war ungefähr Sechzehn. Ein leidlich hübscher Teenager, dessen Augen offenstanden, so daß sie uns eigentlich hätte sehen müssen, um anschließend zu reagieren. Das tat sie nicht. Sie fuhr nicht hoch, sie sprach nicht, sie schaute einfach nur gegen die Decke, als gäbe es dort etwas Interessantes zu sehen.
    »Das ist doch nicht normal – oder?« fragte Sheila leise.
    »Nein, das ist es nicht.«
    »Und was machen wir jetzt?«
    Die Frage war mehr an mich gerichtet, deshalb erhielt Sheila auch aus meinem Mund die Antwort. »Ich werde mich um sie kümmern. Haltet ihr euch zurück.«
    »Dann glaubst du auch nicht an einen normalen Schlaf?« fragte Bill.
    »Nein, auf keinen Fall.«
    »Hypnose?«
    »Kann sein.«
    »Carella, nicht?«
    Ich winkte ab. »Weite deine Befürchtungen mal nicht zu sehr aus, Bill. Es ist erst mal wichtig, daß die Kleine erwacht und dann auch reden wird. Alles andere wird sich finden.«
    Bill ließ nicht locker. »Wenn sie in einen, sagen wir, magischen Schlaf versetzt wurde, dann könntest du es mit dem Kreuz versuchen. Ich jedenfalls würde diese Art von Wecken schon…«
    »Später, vielleicht, Bill, aber jetzt nicht.«
    Sheila zog ihren Mann zur Seite, damit ich mich aus meiner gebückten Haltung hinknien konnte. Der Boden war weich. Das Gras und auch der Schlafsack wirkten wie ein Teppich, so daß ich ziemlich weich kniete.
    Offene Augen schauten mich an oder starrten an mir vorbei. So genau sah ich es nicht. Das Mädchen atmete leise.

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