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PR2572-Homunks Botschaft

PR2572-Homunks Botschaft

Titel: PR2572-Homunks Botschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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Prolog
    Jason Moor erwachte an unsäglichen Kopfschmerzen.
Hinter seiner Stirn pochte und stach es. Er stöhnte leise und presste die
Hände gegen die Schläfen. Der Schmerz war kaum zu ertragen, Moor war
ihm hilflos ausgeliefert. Er konnte nichts gegen den Peiniger ausrichten, der
ihm ununterbrochen Nadeln in das Gehirn rammte.
»Aufhören ...!«
Seine Stimme erinnerte ihn an die Geräusche rostiger Scharniere, er erkannte
sie kaum mehr wieder. Diese Schmerzen ...
Wo blieb der Medo? »Ich brauche Hilfe!«
Er wollte sich auf die andere Seite wälzen, wo das Komgerät auf dem
Nachttisch lag. Es ging nicht. Er tastete ziellos umher, während seine
Sinne sich langsam klärten. Er lag nicht im Bett, sondern saß. In
den Füßen kribbelte es, sie waren halb eingeschlafen.
Etwas stank fürchterlich – ganz in der Nähe.
»Mist noch mal. Wo bin ich hier?«
Ein Geistesblitz lieferte ihm die Antwort: Du steckst in einer Simulation.
Es war leicht, daran zu glauben, doch eine innere Stimme lehnte sich dagegen
auf. Der Gestank ... Warum hätte er oder ein anderer so etwas Ekliges erfinden
sollen – eine stinkende, Pestgeruch verbreitende Simulation?
Die Erkenntnis schmeckte bitter: Dies war keine Simulation von Whistler-Systems!
Nicht sein Werk und nicht das seiner Mitarbeiter!
Was aber dann? Nach Atem ringend nahm er den Kampf mit seinen Sinnen auf.
Endlich die Umgebung wahrnehmen, sehen, hören – erkennen, was los
war.
Er riss die Augen auf, blinzelte. Es blieb dunkel.
In die Finsternis hinein krächzte er: »Servo, Licht an!«
Er spürte einen Widerstand, nicht weit vor sich. Mit den Fingerspitzen
ertastete er eine Kante, fuhr an ihr entlang – kühles Metall. Ein
Tisch – vielleicht.
»Servo?«
Moor erhielt keine Antwort. Er war allein in dieser Welt, von der er nichts
wusste. Er steckte fest und empfand nur Hilflosigkeit, sonst nichts.
Zu seinem Glück oder Leid duldete der Schmerz keine Konkurrenz und entriss
ihm die Gedanken gleich wieder.
Moor schlug mit der Faust gegen das Metall. Ein elektrostatisches Knistern lag
übergangslos in der Luft, dann explodierte wenige Meter entfernt ein Aggregat
oder eine Bombe in einer grellen Eruption.
Instinktiv warf er sich zur Seite und schloss mit seinem Leben ab. Etwas drückte
schmerzhaft gegen seine Rippen – die Armlehne eines Sessels, wie er Augenblicke
später feststellte. Sie bremste seinen Sturz, während Seziermesser
sein Gehirn in ein halbes Dutzend Welten schnitten.
Aus verquollenen Augen starrte er in das Licht – und erkannte einen Holokubus,
der sich bei dem Schlag gegen die Kante offenbar aktiviert hatte.
Ein grellweißer Lichtwürfel, mehr war es nicht. Er zeigte keinen
Inhalt, keine Bilder, nicht einmal Schriftbänder mit Informationen. Der
Kubus hing über einem Tisch mit verwinkelten Aufbauten. Es schien Probleme
mit der Energieversorgung zu geben. Die Kanten des Würfels wogten und zerflirrten
immer wieder.
Die Helligkeit reichte aus, ihn die Umgebung erkennen zu lassen. Die Schattenwürfe
von ein paar Möbeln erschienen ihm erst vertraut, dann wieder nicht. Ein
Labortrakt? Eine Wohnung?
»Ich muss sofort ...«
Der Rest seines Gedankens ging im stechenden Schmerz unter, der von der Stirn
langsam nach hinten wanderte. Moor verharrte reglos, atmete tief durch. Er stemmte
sich mit einem Ruck aus dem Sessel hoch. Sofort wurde ihm schwindelig.
Mit der linken Hand bekam er die Rückenlehne zu fassen. Seine Finger krallten
sich darin fest, als wären es Eisenklammern.
»Servo!«, versuchte er es erneut. »Medo!«
Nichts!
Es gab keinen Automaten, der ihn hörte und antwortete. Moor war allein
in einem fremden Universum. Die Beine gaben unter ihm nach, er sackte in sich
zusammen. In einer verzweifelten Anstrengung warf er sich vornüber auf
die Lehne, klammerte sich an dem weichen Material fest.
Eine Weile hing er so da, einem Bergsteiger an einem Felsüberhang gleich,
der unter sich tausend Meter Abgrund wusste. Ewigkeiten schienen zu vergehen,
bis das Kribbeln in den Füßen schwand und seine Beine ihn trugen.
Es kann nicht die Wirklichkeit sein, überlegte er und stellte erleichtert
fest, dass er wieder einigermaßen klar denken konnte. Oder ... doch?
Probeweise setzte er einen Fuß vor den andern, entlang des Sessels. Dann
noch einmal.
Für einen Moment wurde ihm schwarz vor Augen, aber dann normalisierte sich
sein Kreislauf. Sein Blick klärte sich.
Was in aller Welt war passiert?
Er

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