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1028 - Entführt nach Atlantis

1028 - Entführt nach Atlantis

Titel: 1028 - Entführt nach Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erst jetzt zugehört zu haben, denn die ganze Zeit über hatte es sich still verhalten. »Was haben sie erlebt?« Sie sah aus, als wollte sie jeden Augenblick in die Höhe springen, um Simon an die Kehle zu fahren.
    Johnny drückte ihr eine Hand auf die Schulter.
    »Sei ruhig, Kathy«, flüsterte er. »Du darfst nicht die Nerven verlieren. Wir stehen das durch. Du mußt einfach gehen. Wir brauchen dich hier nicht. Verlasse das Zelt. Ich komme mit Simon schon klar, das kann ich dir versprechen.«
    »Sie bleibt!«
    Klare Worte, die Simon Rogers gesprochen hatte. Johnnys Kopf ruckte zu ihm herum. Er starrte ihm ins Gesicht, wollte etwas sagen, aber Worte drangen nicht mehr über seine Lippen, denn Simon hatte sich verändert.
    Die Glut in seinen Augen leuchtete ebenso wie die in den Augen der beiden Tarlings. Johnny und Kathy kannten den Blick und diesen anderen Ausdruck, aber sie hatten ihn noch nie aus einer so starken Nähe erlebt und mußten einsehen, daß sie der Kraft nicht mehr entkommen konnten. Johnny wollte seinen Plan trotzdem in die Tat umsetzen und zumindest Kathy aus der Gefahrenzone schaffen. Es war nicht mehr möglich. Er hörte ihren seufzenden Laut, dann durchlief ein Zucken ihren Körper. Sie drehte noch einmal den Kopf, schaut ihren Freund erstaunt an, und Johnny hatte dabei den Eindruck, als wäre ihr Gesicht in der Auflösung begriffen. Es schwamm in der Dunkelheit, es zog sich immer weiter zurück, während Johnny plötzlich nicht mehr als normaler Mensch fühlte. Dafür wie jemand, der den Kontakt mit dem Boden verloren hatte und einfach wegschwebte. In seinem Kopf brauste es. Das durch die Adern fließende Blut war zu einer wahren Flutwelle angeschwollen. Es hämmerte unter der Schädeldecke, und Johnny verspürte auch die Schmerzen, die sich als Stiche ausbreiteten. Dann durchbohrten ihn die beiden roten Augen seines Freundes Simon. Sie waren wie kalte Sonnen, aber in ihnen steckte eine gewaltige Kraft, die keine Hitze abstrahlte. Dafür etwas anderes, das Johnny auf der Stelle bannte.
    Regungslos saß er auf dem Fleck. Alles andere um ihn herum war nicht existent. Er dachte nicht mehr an Kathy und hatte seinen Widerstand zwangsläufig aufgeben müssen.
    Für ihn existierte nur noch Simon, und umgekehrt war es ebenfalls.
    Zwei Augen, zwei Sonnen!
    Sie waren die bösen und hypnotischen Vorboten. Johnny konnte ihnen nicht entwischen. Ihre Wirkung war enorm. Der Blick brannte sich in ihm fest, als wollte er in seinem Körper alles vereisen und ihn zu einem Sklaven des anderen machen.
    Simon Rogers hob die Hand. Im Dunkeln war es nur als schattenhafte Bewegung zu erkennen. Zwei Finger wiesen auf Johnny. Sie stachen direkt unterhalb der beiden Augen auf ihn ein, als wollten sie damit beginnen, ihn zu durchbohren.
    Trotz der Starre lag eine gewisse Kälte auf Johnnys Rücken. Der andere hatte ihn dank seiner neuen Kraft eingefroren und in seinen Bann gezogen. Daß er damit auch den Bann einer anderen Welt transportierte, daran dachte Johnny nicht mehr. Das war auch nicht mehr möglich, da sein eigener Verstand einfach ausgeknipst worden war. Kathy Tarling war für Johnny nicht mehr existent. Er hatte sie einfach vergessen. Was jetzt begann, ging nur die beiden Jungen etwas an.
    Simon nickte ihm zu. »Erinnerst du dich?«
    Johnny hörte die Stimme so überdeutlich. Als befände sich in seinem Kopf eine gewaltige Halle, in der die Stimme hin und her echote. Er fühlte sich nicht mehr als Mensch. Er war die Puppe, die im Bann des anderen stand.
    »Du wirst es mir sagen.«
    »Bestimmt, Johnny. Steh auf, wir werden gehen. Wir gehen der fremden Sonne entgegen. Ich werde dich mit in meine neue Welt nehmen. Atlantis wartet auf uns. Der Schlund, die unheimliche Glut und der Traum vom Schwarzen Tod…«
    Johnny hörte auch jetzt jedes Wort überlaut. Vor Minuten noch hätte er seinen eigenen Willen frontal dagegen gesetzt, jetzt war das nicht mehr möglich. Er war willenlos geworden, bewegte sich wie ein Greis und mußte sich abstützen, um überhaupt aufstehen zu können.
    Auch Simon erhob sich. Die Glut in seinen Augen blieb. Sie wirkten wie zwei runde Ofenfenster. Geduckt verließen die beiden das Zelt. Johnny tat nichts, um sich zu wehren. Er folgte seinem Freund, der sich auch sicher sein wollte und Johnnys Hand festhielt.
    Der Campingplatz lag in ein tiefes Schweigen eingebettet. Nur ihre Schritte waren zu hören, als die Füße durch das hohe Gras schleiften. Sie ließen sich Zeit, und Johnny brauchte

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