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1030 - Meister der Vergangenheit

Titel: 1030 - Meister der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hinderte Porpol daran, seinen Arbeitsplatz zu finden. Valvul nahm sich, zunächst mit typischem Widerwillen, seiner an, aber inzwischen hatte er sich an die stete Nähe des Nachbruders gewöhnt. Porpol war ihm behilflich, kleinere Aufgaben zu verrichten, für die er selbst keine Zeit hatte.
    Valvul hatte dem Beisitzer Eins über die seltsame Störung seines Bewußtseins während der Schnittphase berichtet. Er war besorgt, daß sein Verstand in Unordnung geraten sein könne. Mit einer Äußerung, die Valvul nicht ganz verstand, zerstreute der Beisitzer seine Bedenken.
    „Das Gegenteil ist der Fall. Dein Bewußtsein hat unnötigen Ballast abgeworfen, um sich mit wichtigeren Dingen befassen zu können. Was dir zugestoßen ist, beweist in Wirklichkeit, daß du tatsächlich der Meister der Gegenwart bist, der das Volk der Mascinoten erwecken wird." Und dann hatte der Beisitzer Eins mit orakelhafter Stimme hinzugefügt: „Hüte dich vor dem, das unbeweglich macht. Denn Unbeweglichkeit bringt den Tod."
    Diese Gedanken waren Valvul binnen einer Sekunde durch den Sinn gegangen. Jetzt wandte er sich Porpol zu.
    „Du hast etwas Wichtiges?" fragte er.
    „Deine Befehle sind von allen Maschinen oberhalb der vierzehnten Kategorie in der Stadt Lykving vermittelt worden", antwortete Porpol. „Sie haben große Verwirrung angerichtet. Die Stadtbewohner kennen keinen Meister der Gegenwart. Kaum einer von ihnen hat je vom Beisitzer Eins gehört. Sie weigern sich, stadtbezirksweise Versammlungen zu veranstalten. Statt dessen hat ein Mascinote namens Olkring zu einer Beratung aller Maschinenbeisitzer erster Klasse aufgerufen."
    „Wie viele gibt es davon in Lykving?"
    „Ich habe in den Unterlagen nachgesehen, die dir zur Verfügung gestellt wurden, und nicht mehr als acht gefunden."
    „Selbst zu acht werden sie sich unbequem fühlen", antwortete Valvul belustigt. „Sie halten sich für die Wichtigsten in Lykving., Nun, vielleicht ist das gut. Wenigstens haben sie etwas zum Nachdenken."
    Er hatte mehr zu sich selbst gesprochen und richtete die Augenstiele auf den Nachbruder.
    „Ich nehme an, du weißt, wo Olkring die Beratung einberufen hat."
    „Ich kann dir den Weg zeigen", versprach Porpol.
     
    *
     
    Olkring war ein feister Geselle: Sein scheibenförmiger Körper hatte die übliche Höhe von rund einem Meter, aber eine Dicke von vierzig Zentimetern. Olkring war gewichtig - und er war sich seiner Gewichtigkeit bewußt.
    Er hatte die Augen mitsamt den Stielen abgewandt, als er zu sprechen begann. „Ich weiß, wie viel Unbehagen ihr in diesem Augenblick empfindet." Seine sieben Zuhörer machten, ohne ihn anzublicken, matte Gesten der Zustimmung. „Glaubt mir, es geht mir nicht anders als euch. Ich bin ein Mascinote. Ich lebe für meine Aufgabe und suche keine Gesellschaft."
    Zustimmendes Zischeln ließ sich hören.
    „Aber diese Beratung ist notwendig", fuhr Olkring fort, „weil unsere herkömmliche Lebensweise von einem unbekannten Gegner bedroht wird. Ich habe vor kurzem erfahren, daß Fremde versucht haben, eine unserer Städte anzugreifen. Vielleicht ist es einem von ihnen gelungen, nach Lykving einzudringen! Jetzt gibt er sich als der Meister der Gegenwart aus und erteilt Befehle, die unser Leben zerrütten werden ..."
    Er hatte noch mehr zu sagen, aber es knisterte neben ihm, und Olkring wich trotz seiner Gewichtigkeit entsetzt eine Beinlänge zurück, als ein unbekannter Mascinote neben ihm materialisierte.
    „Olkring, du bist ein Narr", sagte der Fremde mit harter, kräftiger Stimme und ließ über den Gewichtigen einen Hagel von Gedankenimpulsen los, daß Olkring vor Schreck erschauerte. „Ich bin Valvul, der Meister der Gegenwart. Ich habe mein Amt vom Beisitzer Eins, und ihr werdet tun, was ich von euch verlange."
    Olkring mochte sein ganzes Leben in der Einsamkeit verbracht haben, aber er besaß genug Schläue, um zu erkennen, was hier zu tun war. Auf keinen Fall durfte er sich einschüchtern lassen. Die übrigen Beisitzer erster Klasse würden niemals mehr auf ihn hören, wenn er gegenüber diesem großsprecherischen Mascinoten den kürzeren zog.
    „Wir lieben Ruhe und Frieden", sagte er mit Nachdruck. „Deine Befehle sind dazu angetan, Unruhe und Aufregung in unser Leben zu bringen ..."
    „Genau das sollen sie auch", fiel ihm Valvul ins Wort.
    „Wozu..."
    Auch Valvul hatte seine Taktik. Er durfte den Feisten sowenig wie möglich zu Wort kommen lassen. „Der Mascinote verfügt über einen Verstand, ein

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