Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1030 - Meister der Vergangenheit

Titel: 1030 - Meister der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
rasch ließ sich der alte Kämpe von niemand einschüchtern. Plaquet hatte vor wenigen Tagen eine Expedition zu einer der Raumfestungen geleitet - die erste, der es gelungen war, zunächst in die Festung und später in eines der kastenförmigen Raumschiffe einzudringen, die zwischen den Festungen hin und her pendelten. Auf dieser Expedition hatten ihn der Prodheimer-Fenke Preleddin und ein Ai namens Vjuga begleitet. Das Unternehmen hätte um ein Haar einen tragischen Ausgang genommen, da die Mannschaft das Kastenschiff an Bord von Beibooten verließ und das Schiff selbst kurze Zeit später explodierte. Plaquet und seine Begleiter hatten sich im letzten Augenblick retten können.
    Der Cheftechniker hatte seine Informationen von einem Computer überarbeiten und zu Abstrakta und graphischen Darstellungen umformen lassen. Er war beeindruckt von der raschen Auffassungsgabe und dem Kombinationsvermögen des Betschiden.
    „Aus diesen Andeutungen geht hervor", sagte er während Plaquets Vortrag, „daß du nicht sicher bist, ob es sich bei den Fremden mit den scheibenförmigen Körpern um Lebewesen im eigentlichen Sinn des Wortes handelt."
    „Das ist richtig", bestätigte Plaquet. „Sie besitzen Fähigkeiten, die natürlichorganischen Geschöpfen normalerweise nicht zur Verfügung stehen..."
    „Wie zum Beispiel das Raumspannungsfeld, hinter dem sie verschwinden können."
    Plaquet machte eine warnende Geste. „Dabei handelt es sich zunächst nur um eine Hypothese, die Vjuga aufgestellt hat. Er behauptet, die Scheiben seien in der Lage, den Raum in ihrer unmittelbaren Umgebung so zu verkrümmen, daß er sich letztlich um sie herum schließt. Sie verschwinden. Sie ziehen sich in eine Raumfalte zurück, so drückte der Ai es aus."
    „Wie ich die Ai kenne", sagte Surfo, „hat diese Theorie Hand und Fuß. Die Schließung der Raumfalte bringt gravitatorische Seiteneffekte mit sich, die Vjuga mit seinem empfindlichen Wahrnehmungsvermögen wahrscheinlich registriert hat."
    „Im entmaterialisierten Zustand", fuhr Plaquet fort, „sind sie in der Lage, energetische Straßen entlangzureisen, die offenbar sowohl die Festungen als auch das Innere der Kastenschiffe in großer Menge durchziehen. Vjuga ist der Meinung, daß diese Straßen aus Hyperenergie von den Maschinen erzeugt und projiziert werden, die man überall in der Festung und an Bord des Kastenschiffs findet. Der Transportvorgang ist zeitverlustfrei, wenigstens bei den geringen Distanzen, um die es sich hier handelt."
    Surfo Mallagan sah Plaquet an, als wolle er seinen Gesichtsausdruck studieren.
    Schließlich nickte er. „Ich sehe, was du meinst. Eine überaus hochentwickelte Technologie im Dienst von Wesen, die sich unerwünschten Eindringlingen gegenüber recht ungeschickt benehmen." Er dachte darüber nach. „Könnte Dekadenz sein", murmelte er. „Aber wahrscheinlicher ist, daß die Scheiben nicht wirklich Herren dieser Technik sind." Von neuem blickte er zu Plaquet auf. „Du hast akustische Aufzeichnungen?"
    „Ja. Von einem Pförtnerrobot, der anscheinend nicht erkannte, daß wir Fremde waren, und von einer der Scheiben selbst. Sie tat so, als wolle sie sich mit uns verständigen. In Wirklichkeit jedoch sollte nur unsere Aufmerksamkeit von dem bevorstehenden Angriff abgelenkt werden."
    Surfo Mallagan stand auf.
    „Ich möchte eine Kopie der Aufzeichnungen. Es kam zu keiner Unterhaltung, also läßt sich die Sprache nicht entschlüsseln. Aber vielleicht kann der Computer eine grundlegende Struktur ermitteln."
    Er machte den Anschein, als wolle er grußlos davoneilen.
    „Was hast du vor?" fragte Plaquet.
    Surfo sah zu Boden. „Ich weiß es noch nicht genau", sagte er halblaut. „Ich muß ein Fahrzeug entwerfen ..."
     
    4.
     
    Valvul hatte mit Porpol zusammen ein neues Quartier bezogen. Es lag abseits der vielbegangenen Energiestraßen in dem Sektor der Stadt Lykving, in dem auch der Beisitzer Eins untergebracht war. Valvul hatte mehrere Maschinen zur Verfugung, mit denen er sich unterhalten und von denen er sich beraten lassen konnte. Die komplizierteste davon war eine Kategorie drei, die einfachste eine Kategorie vierzehn. Mit dieser führte Valvul die erfreulichsten Konversationen. Sie hieß Qexpluk und hatte einen derart engen Erfahrungshorizont, daß sie mit ihrem Wissen nicht hinter dem Berg zu halten brauchte. Die anderen Maschinen waren weniger umgänglich. Je höher die Kategorie, desto orakelhafter gebärdete sie sich. Valvul gewann allmählich den

Weitere Kostenlose Bücher