1032 - Der Experimentalplanet
auch Quiupu warnen, aber der meldete sich nicht auf ihren Anruf.
Als das Unwetter seinen Höhepunkt erreicht hatte, spitzte sich die Situation zu. Der Leiter der Seismo-Station meldete sich.
„Wir haben schwache Bewegungen in dem Erdboden angemessen. Zuerst glaubten wir, es handle sich um Auswirkungen des Wolkenbruchs. Jetzt sind wir jedoch sicher, daß sich der Wurzelsymbiont wieder annähert. Wir vermuten, daß er das Unwetter ausnutzen will, um einen neuen Angriff zu starten."
Sarga Ehkesh zögerte keine Sekunde. Sie löste sofort Alarm in der ganzen Station aus.
Fast 80 Menschen und drei Dutzend Roboter machten sich bereit.
Demos Yoorn und die Kogge wurden ebenfalls alarmiert. Das Keilschiff hob von seinem Landeplatz ab und schwebte durch den dichten Regen hinab in das Sumpftal.
Bei Sarga Ehkesh in der Einsatzzentrale liefen alle Fäden zusammen. Die einzige Verbindung, die nicht bestand, war die zu der mittleren Kuppel, in der Quiupu war. Das Licht aus den Fenstern schimmerte von dort schwach durch den dichten Regen.
Die Seismo-Station meldete ununterbrochen alle Meßergebnisse. Danach hatte es den Anschein, daß sich der Wurzelsymbiont den drei Kuppeln der Station näherte. Der weiche Untergrund des Sumpftals ließ jedoch keine sicheren Aussagen zu.
Dann spürte auch Adelaie die Unruhe aus dem Boden. Die Wände des Gebäudes begannen zu knirschen.
„Es ist da", meldete die Seismo-Station. „Wir haben jetzt auch ein klares Echo auf den Ortungsgeräten. Das Ding ist über dreihundert Meter groß. Seine Arme ragen bis zu 100 Meter tief in die Erde. Einige davon haben einen Durchmesser von vier oder fünf Metern.
Einen zentralen Körper scheint es nicht zu geben. Es besteht nur aus miteinander verbundenen Wurzelsträngen."
„Wo befindet es sich jetzt?" fragte Sarga.
„Von dir aus gesehen hinter der Kuppel 3. Es bewegt sich sehr langsam."
Die Wissenschaftlerin ließ sofort alle Menschen aus dem Kuppelbau abziehen. Nur ein bewaffnetes Robotkommando blieb dort.
„Wir müssen Quiupu warnen", sagte Adelaie.
„Versuch es doch", erhielt sie nur zur Antwort.
Die kurze Diskussion wurde schnell wieder unterbrochen. Eine deutliche Erschütterung lief durch das Gebäude. Gleichzeitig kam die Warnung der Seismo-Station.
„Der Wurzelsymbiont dringt jetzt zur Oberfläche vor. Angriffsziel dürfte Kuppel 3 sein.
Auch die Mittelkuppel liegt im Bereich seiner Arme."
Adelaie hatte eine Verbindung so geschaltet, daß an Bord der LUZFRIG die Interkomgespräche der Station mitgehört werden konnten.
Die Kogge schwenkte über dem Kuppelbau in Position. Ihre Scheinwerfer und die der Station konnten jedoch die dichten Wassermassen kaum durchdringen.
Demos Yoorn versuchte, mit den Lähm- und Hypnosestrahlern seiner Kogge etwas zu erreichen, aber der Symbiont reagierte nicht darauf.
„Ich gehe selbst hinüber." Sargas Mundwinkel zuckten nervös, und Adelaie konnte sich denken, was in dem Kopf der Frau vorging.
„Sei vorsichtig", mahnte sie.
Zusammen mit vier schwerbewaffneten Männern verließ sie die Einsatzzentrale.
Adelaie informierte Yoorn, damit der mit seinen Waffen Sarga und ihre Begleiter nicht gefährden konnte.
Von den Robotern in der angegriffenen Kuppel wurde eine Bildverbindung in die Zentrale geschaltet.
Der Wurzelsymbiont brach an mehreren Stellen gleichzeitig durch. Seine starken Arme donnerten gegen die Wände und Geräte und zerstörten alles, was in deren Reichweite kam.
Die Roboter gingen geschlossen gegen den Angreifer vor. Da dieser seine Aktionen jedoch auf einen engen Raum begrenzte, wurden die Maschinen immer wieder überrascht. Vier von ihnen waren in kurzer Zeit unter den Schlägen des Wurzelwesens zerstört.
Neue Roboter tauchten in der Kuppel auf und warfen sich in den Kampf. Die ganze Haupthalle war jetzt erfüllt von den dicken Strängen, die überall aus dem Boden brachen.
„Das Ding muß doch irgendwo ein Gehirn oder eine Zentrale haben", rief Adelaie über Funk Sarga zu. „Die müßt ihr ausschalten."
Der Roboter mit der Kameraeinrichtung wurde in dem Kampfgetümmel zur Seite abgedrängt. Ein Wurzelarm traf ihn, und die Maschine flog in eine Ecke. Die Übertragungseinrichtung erlitt keinen Schaden. Sie zeigte jetzt jedoch nur noch einen kleinen Ausschnitt des eigentlichen Geschehens.
Adelaie war etwas enttäuscht, denn nur die Geräusche drangen noch in voller Stärke an ihr Ohr.
„Wir haben einen Roboter fertig", meldete eine andere Gruppe von
Weitere Kostenlose Bücher