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1034 - Kommandos aus dem Nichts

Titel: 1034 - Kommandos aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kunststoffmaterial des Schottes, daß sich mit einem Netz von Rissen überzog und dann donnernd auseinander platzte.
    Kada Jocain stürmte bereits hinter dem halutischen Forschungskollegen her. Er trug Icho Tolot auf dem Rücken. Mühelos raste er mit ihm über die Trümmer des Schottes hinweg in den nächsten Gang.
    Bruke Tosen hatte es vorübergehend schwer, sich kontrolliert zu bewegen. Er machte den Eindruck, als sei er betrunken, denn er wankte zwischen den beiden Wänden des Ganges hin und her. Doch nach wenigen Sekunden fing er sich wieder. Er blieb wie erstarrt stehen. Seine Blicke richteten sich auf das zerstörte Schott und die drei Haluter.
    „Wo bin ich?" stammelte er.
    Er begriff, daß er wieder einmal ein Opfer von Seth-Apophis geworden war, und er machte Anstalten, vor den drei Halutern zu fliehen. Doch dann wurde sein Gesicht ausdruckslos, und jegliches Leben schien daraus zu weichen. Mit ungelenken Bewegungen folgte er den Halutern. In diesen Sekunden glich er einem schlecht abgestimmten Roboter. Doch schon nach wenigen Sekunden normalisierte sich das Spiel seiner Nerven und Muskeln. Er rannte durch den Gang und sprang geschickt über einige Trümmer hinweg. Die Persönlichkeit Bruke Tosens versank im Nichts, als Seth-Apophis sie verdrängte.
    Kada Jocain blieb stehen. Er wartete, bis Bruke Tosen bei ihm war.
    „Wie geht es weiter?" fragte er. „Wenden wir uns nach rechts oder links?"
    Er zeigte auf Solto Danc, der unschlüssig an einer Ganggabelung stand.
    „Nach rechts", antwortete Tosen.
    „Nach rechts", brüllte Kada Jocain, als brauchten sie die Sicherheitsorgane und Abwehrsysteme des HQ-Hanse nicht zu fürchten.
    „Das geht nicht", antwortete Solto Danc erregt. „Da geht ein Panzerschott herunter."
    Bruke Tosen sah, daß sich etwa fünfzig Meter von ihnen entfernt ein graues Stahlschott herabsenkte. Es war so dick, daß es selbst von den Halutern nicht durchbrochen werden konnte.
    „Wir müssen hindurch", schrie er. „Auf dem anderen Wege schaffen wir es nicht."
    Solto Danc zögerte nicht länger. Er stürmte den Gang entlang, warf sich etwa zehn Meter vor dem Schott auf den Boden und rutschte bis in den Durchgang. Dann stemmte er seine vier Arme und die Beine in die Höhe und hielt damit das Schott auf.
    „Beeilen Sie sich", rief er mit gepreßter Stimme. „Lange kann ich mich hier nicht halten."
    Kada Jocain rannte auf das Schott zu. Etwa zehn Meter von ihm entfernt, ließ er Icho Tolot von seinem Rücken fallen. Krachend prallte der Kranke auf den Boden. Jocain schien es nicht zu bemerken. Er packte Icho Tolot bei einem Bein und zerrte ihn hinter sich her. Er zog ihn unter dem Schott hindurch auf den sich anschließenden Gang.
    „Sie können loslassen", brüllte er Solto Danc dann zu.
    „Nein. Noch nicht", schrie Bruke Tosen entsetzt. Er war noch etwa dreißig Meter von dem Schott entfernt, als Solto Danc sich plötzlich zur Seite wälzte. Das Schott senkte sich mit beängstigender Geschwindigkeit herab.
    Bruke Tosen wollte auf keinen Fall zurückbleiben.
    Er dachte daran, wie Solto Danc unter das Schott geraten war, und lief auch schon los.
    Das Schott schien sich in gleichem Maße schneller nach unten zu bewegen, wie er sich ihm näherte. Fünf Meter davon warf sich Tosen auf den Boden. Er rutschte auf dem Bauch auf das Schott zu. Im letzten Moment glaubte er, es nicht schaffen zu können. Gar zu schmal war der Spalt zwischen Schott und Boden schon geworden. Doch dann glitt er auch schon hindurch, blieb jedoch mit den Beinen noch unter dem Schott. Solto Danc packte seinen rechten Arm und zog daran.
    Bruke Tosen schrie schmerzgepeinigt auf, da der Haluter ihn ebenso unsanft behandelte wie zuvor Kada Jocain den kranken Tolot. Er wirbelte wie eine Wurfscheibe über den glatten Boden und rutschte noch etwa zwanzig Meter weiter. Dann prallte er gegen eine Wand.
    Das dumpfe Krachen, mit dem sich das Schott geschlossen hatte, klang ihm noch in den Ohren.
    Schreckensbleich blickte er zurück.
    Er hatte das Gefühl, daß Solto Danc ihm den Arm ausgekugelt hatte. Und er erwartete, daß der Haluter sich bei ihm entschuldigen würde. Doch weder Solto Danc noch Kada Jocain beachteten ihn. Sie nahmen Icho Tolot wieder auf und trugen ihn weiter.
    Ächzend kam Bruke Tosen auf die Beine.
    „Wartet nur, ihr Schufte", sagte er grimmig. „Irgendwann zahle ich es euch heim."
    Er massierte sich die rechte Schulter und eilte hinter ihnen her.
    „Ich bin ein Mensch", erklärte er keuchend, als er

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