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1208 - In den Katakomben von Starsen

Titel: 1208 - In den Katakomben von Starsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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In den Katakomben von Starsen
     
    Auf den Weg in die Grauzone – durch eine Albtraumwelt
     
    von Kurt Mahr
     
    Der Kampf um die Kommandogewalt über die Endlose Armada ist entschieden. Die Voraussage des Armadapropheten, daß Perry Rhodan den gigantischen Heerwurm von Raumschiffen befehligen würde, hat sich erfüllt.
    Inzwischen nähert sich das Jahr 427 NGZ dem Ende, und ein kosmisches Verwirrspiel beginnt, des Kazzenkatt, dar Lenker des Dekalogs der Elemente, geschickt eingefädelt hat. Er bekommt Perry Rhodan überraschend in seine Gewalt und versucht, den Terraner so zu manipulieren, daß das wichtige Chronofossil Andro-Beta den Mächten des Chaos anheimfallen möge.
    Noch bevor die Pläne des Dekalogs wirkungsvoll durchkreuzt werden, sind Atlan, der Arkonide, und Jen Salik, der Ritter der Tiefe, zu einer Mission aufgebrochen, die die beiden Männer In das mysteriöse Reich der Tiefe und an den ursprünglichen Standort des Frostrubins fuhren soll.
    Als Kundschafter der Kosmokraten agierend, erreichen die Männer die kontinentgroße Stadt Starsen, die sich als ein Ort voller Schrecken erweist.
    Schließlich bleibt den beiden Männern und ihren neuen Gefährten nichts anderes übrig, als Zuflucht zu suchen IN DEN KATAKOMBEN VON STARSEN...  
     
     
     
     
    1.
     
    Auf den Krallen, die als Gehwerkzeuge denkbar schlecht geeignet waren, hupfte Wöleböl lustlos dahin.
    Mitunter spreizte er die geschuppten Schwingen, deren Spannweite von zwei Metern sich eben noch mit den Ausmaßen des düsteren Korridors vertrug, und flatterte ein paar Meter weit. Dann hielt er an, krächzende Laute des Unwillens ausstoßend, und wartete, bis Jen Salik zu ihm aufgeschlossen hatte. Aus dem lippenlosen Maul baumelte ein Augenstängel, dessen kugelförmiges Sehorgan ohne sonderliches Interesse die Umgebung musterte.
    Kurz und gut: Man merkte Wöleböl an, daß er unzufrieden war.
    „Was fehlt dir?" erkundigte sich Jen Salik.
    „Was fehlt mir nicht?" quarrte der Meykatender ungehalten. „Ich habe Hunger. Ich bin müde; mir fehlt die Ruhe. Ich habe Angst; mir fehlt..."
    „Ein Charakter mit einem zuverlässigen Rückgrat", spottete der Terraner.
    „Sei still", knurrte Wöleböl, „Wir Meykatender sind Künstler. Zum Kämpfen und zum Herumkriechen in unterirdischen Gängen, in denen namenlose Gefahren lauern, sind wir nicht gemacht."
    Die Unterhaltung wurde in der Sprache geführt, deren man sich in Starsen allgemein bediente. Sie war eine Variante des Armadaslangs, der Lingua franca der Endlosen Armada - ein Umstand, der auf interessante Zusammenhänge hinwies.
    „Manchmal", sagte Jen Salik nachdenklich, „werden wir in Situationen geworfen, für die wir nicht gemacht sind. Das Schicksal gibt uns Gelegenheit, an seelischer Stärke zu gewinnen."
    Aber Wöleböl war nicht zum Philosophieren aufgelegt.
    „Gib mir körperliche Stärke" krächzte er leise. „Gib mir etwas zu essen, laß mich eine Zeitlang ruhen.
    Danach will ich mich gern um die Stärke meiner Seele kümmern."
    Jen Salik lag nichts daran, die Debatte auf die Spitze zu treiben. Wöleböl war, seit er ihn aus den Klauen der Tributhäscher befreit hatte, ein zuverlässiger und brauchbarer Gefährte gewesen, der manche angeborene Hemmung tapfer überwunden hatte, nur um seinen Dank abstatten zu können.
    Hinzu kam, daß Salik nach mehrstündigem Marsch durch die von ewig gleichbleibendem, mattgrünem Dämmerlicht erfüllten Stollen und Gänge ebenfalls rechtschaffen müde war. Auch ihm knurrte der Magen.
    Zwei Probleme, von denen sich eines mühe-, wenn auch nicht risikolos lösen ließ. Sie brauchten sich nur an einen stillen Platz zurückzuziehen und ein paar Stunden ruhen. Die Sache mit dem Hunger jedoch war wesentlich komplizierter. Es gab hier unten nichts, womit sich ein Menschen oder ein Meykatendermagen hätte füllen lassen; Die Katakomben von Starsen bestanden aus einem unübersichtlichen Gewirr von Höhlen, Felsenhallen und Korridoren. Die Wände der Höhlengänge bestanden aus einem eigenartigen Gestein, dessen Oberfläche wie die verrunzelte Haut eines organischen Wesens wirkte. In den Falten wuchsen lianenähnliche, mit bleichen Blättern ausgestattete Pflanzen. Ein mattes grünes Leuchten ging von ihnen aus, das einzige Licht der Unterwelt. Die Pflanzen waren ungenießbar, wie Jen Salik sich mehrfach überzeugt hatte. Aus Zorn über ihre Unbrauchbarkeit hatte er sie „Schmarotzerpflanzen" genannt. Ab und zu kreuzten kleine Wasserläufe die Gänge und

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