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1039 - Die Stimme der Bruderschaft

Titel: 1039 - Die Stimme der Bruderschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Klaque hatte Zutritt. Der Raum, in dem die Mahlzeit eingenommen wurde, lag tief im Innern des Tärtras-Westflügels.
    „Ich habe heute", sagte Carnuum, während er sich in Streifen geschnittenes Muschelfleisch mit einer scharf gewürzten Soße auf seine Eßplatte lud, „einen Spion angestellt. Ganz wie du und Klaque es wünschten. Der einzige, der sich bei der Sache nicht wohl fühlt, bin ich."
    Weiksa lächelte. „Ich habe davon gehört. Vornesch heißt er, nicht wahr?"
    „Du bist, wie immer, bestens informiert."
    Weiksa bediente sich auf die gleiche Weise wie der Herzog. „Ich weiß, daß du deine Probleme gern auf logische Weise löst", sagte sie. „Aber gerade als logisches Wesen mußt du anerkennen, daß es Gefahren gibt, die von un- oder alogischen Quellen ausgehen und denen man daher nur auf entsprechende Weise begegnen kann."
    „Du meinst, jemand ist hinter mir her."
    „Ich halte es für durchaus möglich. Hat Zapelrow wirklich Selbstmord begangen?"
    „Es gibt keinen vernünftigen Grund, daran zu zweifeln. Um Ruhe und Ordnung zu wahren, lassen wir die Öffentlichkeit glauben, daß Zapelrow durch einen Unfall zu Tode kam. Aber er hinterließ eine Nachricht ..."
    „Sie könnte gefälscht sein", unterbrach ihn Weiksa. „Du hast mir erzählt, daß das Orakel einen unter euch dreien des Verrats beschuldigt hat."
    Carnuum machte bedrückt die Geste der Zustimmung. „Ich hoffe, daß es dir keine Mühe macht, das Geheimnis zu wahren."
    „Darum mach dir keine Sorgen", sagte Weiksa. „Wie, wenn Zapelrow einem Mord zum Opfer gefallen wäre - und Gu ist der Verräter?"
    Der Herzog ließ die zweizinkige Gabel in die Eßplatte fallen, daß es klapperte, und griff nach einem Becher, aus dem er einen tiefen Schluck nahm. „Das ist es nicht, was den Ausschlag gibt", antwortete er. „Wichtig ist allein, daß Gu in diesem Augenblick wahrscheinlich denselben Überlegungen nachhängt. Er hält mich für den Verräter und überlegt sich, wie er sich gegen mich schützen kann."
    Weiksa musterte ihn mit überraschtem Blick. „Du hörst dich an, als wolltest du ihn verteidigen", sagte sie.
    „Nicht verteidigen", antwortete Carnuum. „Nur der Wahrheit - oder vielleicht der größeren Wahrscheinlichkeit - die Ehre geben."
    „Ich verstehe dich nicht."
    Der Herzog nahm einen weiteren Schluck. Ein seltsames Leuchten trat in seine dunklen Augen.
    „Ich glaube, der, den das Orakel des Verrats bezichtigt, bin ich."
     
    *
     
    Für Vornesch verlief das Gespräch mit Herzog Carnuum nichtssagend. Der Herzog teilte ihm seine Sorgen mit, ohne jedoch zu verraten, ob er jemand Bestimmtes in Verdacht habe. Es fiel Vornesch nicht schwer zu erraten, daß Carnuums Furcht sich entweder auf die Bruderschaft oder auf seinen Mitherrscher Gu - vielleicht auch auf beide - bezog. Er versicherte seinerseits, er werde sofort tätig werden und seine Fühler ausstrecken.
    Klaque, der riesige Tart, war bei der Besprechung anwesend. Er sprach kein Wort.
    Aber von Zeit zu Zeit schien Carnuum seinen Rat zu suchen, und Klaque antwortete mit einer Geste oder einem Wink. Vornesch empfand den Riesen als unheimlich.
    Am späten Nachmittag kehrte er in sein Quartier zurück, das auf halber Höhe der großen Palastpyramide lag und aus dem eine Tür auf eine der in unregelmäßigen Abständen aufeinanderfolgenden Pyramidenstufen hinausführte. Die Aufgabe, die ihm der Herzog gestellt hatte, erschien ihm denkbar einfach. Carnuum war ein Stratege, kein Taktiker. In seinem Bemühen, alles, was nicht an die Öffentlichkeit gelangen sollte, so zu verklausulieren, daß Vornesch die wahren Zusammenhänge nicht erkannte, hatte er sich denkbar ungeschickt angestellt. Er wäre entsetzt gewesen, hätte er geahnt, wie viel von den Dingen Vornesch erfahren hatte, die nach Carnuums Wunsch absolutes Geheimnis bleiben sollten.
    Bewaffnet mit diesem Wissen, hielt er des Herzogs Befürchtungen nicht für unbegründet. Falls es wirklich einen Zwist zwischen Gu und Carnuum gab, dann mochte man glauben, daß der eine dem anderen nachstellte. Da Attentate gewöhnlich von Geschöpfen ausgeführt wurden, die man insgeheim für diesen Zweck angeheuert hatte und die im Versagensfall ihren Auftraggeber nicht verraten konnten, weil sie ihn nicht kannten, war Vornesch überzeugt, er werde rasch zum Ziel kommen. Das Milieu, dem potentielle Attentäter entstammten, war ihm vertraut. Deswegen hatte die Bruderschaft ihm diesen Posten verschafft.
    Womit seine Gedanken bei dem Punkt

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