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1040 - Unheil über Kran

Titel: 1040 - Unheil über Kran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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paar rasche Worte. Hinter Gus Polstersitz tauchte plötzlich die blau schimmernde Gestalt des Roboters Fischer auf. Carnuum konnte nicht erkennen, woher Fischer gekommen war.
    Gu richtete sich in den Kissen auf.
    „Ihr habt es gehört, Bürger von Kran!" dröhnte seine Stimme weithin über den Platz.
    „Von den Vorwürfen, die gegen ihn erhoben wurden, trifft ihn am schwersten derjenige, daß er mit der Bruderschaft gemeinsame Sache gemacht hat. Darum leugnet er jegliche Verbindung mit dem Geheimbund. Ich will euch meine Beweise vorlegen. Hört zu, ihr Bürger von Kran, was euch diese, die tapferste unter meinen Beschützerinnen, zu sagen hat."
    Carnuum spürte, wie sich seine Muskeln verkrampften. Er wußte, daß jetzt sein Urteil gesprochen werden würde.
     
    *
     
    „Im Westflügel des Tärtras, in der Residenz des Herzogs Carnuum, befindet sich die Kommunikationszentrale jenes Ungeheuers, das sich ,die Stimme der Bruderschaft' nennt." Arzyrias Stimme hallte wie ein heller Fanfarenstoß über die Köpfe der Menge hinweg. „Die Anlage ist umfangreich und mit modernstem Gerät ausgestattet. Zwar liegt sie in den unterirdischen Gewölben, die angeblich seit Generationen von niemand mehr betreten werden. Aber es ist dennoch undenkbar, daß sie ohne des Herzogs Wissen eingerichtet wurde.
    In den beiden Städten von Kran gibt es Dutzende von Kommunikationszellen der Stimme - Orte, an denen sie ihren Handlangern Befehle übermittelte. Die Anlage in den Gewölben des Westflügels ist weiterhin in der Lage, komplizierte Schaltungen vorzunehmen und öffentliche ebenso wie private Nachrichtenkanäle anzuzapfen. Mit Unterstützung der Schutzgarde ist es gelungen, den Zeitpunkt zu ermitteln, da die Anlage den Betrieb aufnahm. Das war im Spätjähr 339. Wir rechnen, daß die Einrichtung der Anlage drei bis vier Monate in Anspruch nahm. Die Arbeiten begannen also etwa um die Mitte des Jahres 339."
    Der Schweber hatte sich langsam auf Herzog Carnuums Fahrzeug zubewegt. Die junge Kranin wandte sich Carnuum zu. Ihre nächsten Worte waren direkt an ihn gerichtet.
    „Der Attentäter, der Herzog Gu beseitigen sollte, fand bei diesem schandbaren Vorhaben den Tod." Ein kleiner Scheinwerfer leuchtete auf und tauchte den reglosen Körper auf dem Gestell in grelles Licht. „Ich bin sicher, daß du ihn wiedererkennst", gellte Arzyrias Stimme. „Ist es nicht Vornesch, den du auf Anraten deines Lakaien Klaque in Dienst nahmst?"
    Carnuum taumelte, als hätte er einen Schlag erhalten. Vornesch! Wie hatte Klaque einen solchen Fehler machen können! Aber Arzyria fuhr fort, und jedes ihrer Worte traf den Herzog mit der Wucht eines Hammers.
    „Du weißt wohl, warum es so wichtig war, zu erfahren, wann die Kommunikationsanlage eingerichtet wurde! Was sonst noch geschah um die Mitte des Jahres 339? Du nahmst Klaque in deine Dienste und machtest ihn zu deinem Vertrauten - erinnerst du dich? Den schweigsamen, stummen Tart, der sich nur mit Gebärden verständigen konnte.
    Wir haben uns gefragt, warum ein Mitglied deines Hofes das Risiko eingehen würde, die Stimme der Bruderschaft zu spielen und sich anhand einer Stimmenanalyse entlarven zu lassen. Die Antwort war so einfach, daß wir uns schämen, sie nicht gleich im ersten Augenblick erkannt zu haben. Die Stimme eines Stummen kann niemand analysieren. Die Stimme der Bruderschaft riskierte nichts, denn sie war die Stimme deines Dieners Klaque!"
     
    *
     
    „Nein!" schrie Carnuum. „Nein! Eure Beweise sind trügerisch! Ich weiß nichts von der Stimme der Bruderschaft, nichts von der Anlage in den Gewölben des Westflügels..."
    „Aber du weißt von Vornesch, der Herzog Gu ermorden sollte", schleuderte ihm Arzyria entgegen, „und das Attentat am Großen Triumphbogen arrangiert hat!"
    „Nein!" brüllte Carnuum abermals, aber es lag nur noch Verzweiflung in seiner Stimme, und das Argument besaß keine Kraft mehr.
    Die Menge wurde unruhig. Drohendes Gemurmel erhob sich. Da entstand auf dem Deck des großen Schwebers Bewegung. Aus der Menge der kranischen Höflinge löste sich die untersetzte Gestalt Klaques. Mit einer Behendigkeit, die niemand der silbergeschuppten Gestalt zugetraut hätte, schnellte Klaque sich zu Carnuum hin. Die, die in der Nähe standen, sahen die tödliche Waffe, deren Mündung er dem Herzog in die Seite preßte.
    Und dann begann Klaque zu sprechen.
    „Ihr Narren!" dröhnte seine Stimme, verstärkt durch dieselben Geräte, deren Carnuum sich bis jetzt bedient hatte.

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