1043 - Vamanu
antwortete Gucky und musterte die drei Matten-Willys.
Für den bevorstehenden Einsatz hatten er und Rhodan die drei Matten-Willys von der BRUT-24 ausgesucht, dem Plasma-Transportschiff, aus dem der Fremde vor einigen Tagen Zellplasma gestohlen hatte. Sie kannten die Ausstrahlung dieses Wesens und würden es deshalb auch dann entdecken, wenn es sich unsichtbar machte.
„Ist das Risiko nicht zu groß, Gucky?" erkundigte sich Laisha Türök, die Kommandantin der BRUT-24, dessen Besatzung außer ihr nur aus den drei Willys und ihrem speziell dafür programmierten persönlichen Roboter Clinch bestand.
„Ich werde die Willys wie meinen Augapfel hüten", versprach der Mausbiber.
„Das hoffe ich", erklärte Laisha resolut. „Cranitzel, Beldratsch und Hunkydank gehören nämlich zusammen wie Sonnen und Planeten. Und der Fremde scheint gefährlich zu sein.
Wenn er nun etwas merkt?"
Gucky seufzte.
„Er kann nur dann etwas merken, wenn es zu spät für ihn ist - oder wenn dein Willy-Kleeblatt sich verrät, Laisha. Perry, ich und unsere Freunde haben alles perfekt arrangiert.
Alle BRUT-Schiffe, die Plasma laden oder entladen, werden scharf überwacht, denn das muß der Unbekannte nach seinem Diebstahl für selbstverständlich halten.
Das gilt auch für die Transporte vom Raumhafen zur Zentralen Plasma-Verteilerstelle in Terrania. Würden wir nicht genau aufpassen, könnte der Fremde argwöhnen, wir wollten ihm eine Falle stellen. Anders sieht es bei den durch Energiegatter gesicherten Auffahrtrampen der Entladestation von ZPV aus. Dort schweben die Spezialgleiter ja nur sekundenlang durch, bevor sie in den klimatisierten Entladekammern verschwinden. Eine Bewachung dürfte sich dort also auch aus der Sicht des Fremden erübrigen.
Und genau dort, denken wir, wird er zuschlagen. Entweder legt er irgendwie den Antrieb eines Gleiters lahm, so daß er auf der Rampe zwischen den Energiegattern stecken bleibt - oder wir lassen es zu einer Panne kommen. Das betreffende Fahrzeug wird einige Minuten lang völlig unbewacht dastehen, und wenn der Fremde wirklich dringend Plasma benötigt, wird er dort zugreifen.
Die Willys werden ihn an seiner Ausstrahlung erkennen, da sie sich mitten im Plasma verbergen. Wenn es soweit ist, fange ich ihre entsprechenden Gedanken auf, teleportiere in die Nähe und fische mit meinen telekinetischen Kräften nach dem Burschen.
Gleichzeitig stürzen sich bereitstehende Gleiter mit Paratronfeldprojektoren aus zweitausend Metern Höhe blitzartig nach unten und legen das Operationsgebiet unter einen undurchdringlichen Paratronschirm."
Er zeigte seinen Nagezahn, ließ ihn aber gleich wieder verschwinden.
„Nun, ja, es wäre möglich, daß er sich eine Strukturlücke im Paratronschirm schafft und daß er meinem telekinetischen Zugriff entgeht. Für diesen Fall haben wir noch einige Überraschungen in petto."
„In petto?" fragte Laisha. „Was heißt das?"
„Soviel wie im Ärmel."
„Das stimmt nicht", protestierte Hunkydank. „In petto bedeutet soviel wie etwas im Sinne oder bereit haben."
Der Ilt musterte erstaunt das lange Pseudopodium des Matten-Willys, das sich auf ihn richtete und ihn mit der Nachbildung eines menschlichen Auges ansah.
„Woher hast du denn deine Weisheiten, Wackelpeter?"
„Ich war auf der Hundertsonnenweit Professor für altterranische Sprachen, Spezialgebiet umgangssprachliche Redewendungen", erklärte Hunkydank stolz. „Jedenfalls, bevor ich mich dazu entschloß, mich auf ein BRUT-Schiff zu verpflichten und Terra und die Terraner aus eigener Anschauung kennenzulernen."
„Langweilen tut man sich unter Menschen niemals, Professor", erwiderte Gucky mit respektvollem Unterton. „Das ist wohl auch der Grund, warum ich mich ihnen angeschlossen hatte und dann bei ihnen geblieben bin. Habt ihr alles gefre... begriffen, meine ich?"
„Ich hoffe es, Gucky", sagte Hunkydank. „Aber nun laßt uns in medias res gehen!"
„In - was?" fragte der Ilt.
„Mitten in die Sache hinein", klärte der Matten-Willy ihn auf. „Horaz, Ars poetica hundertachtundvierzig."
Gucky drohte ihm mit erhobenem Zeigefinger.
„Na, na! Nur nicht unanständig werden, Professor. Also, dann hinein in das Plasma, Freunde! Laisha, du kommst mit mir, nicht wahr?"
„Was bleibt mir anderes übrig", erwiderte die Kommandantin lächelnd. „Ich muß doch aufpassen, daß meinen Lieblingen nichts passiert."
*
„Wir sind bereit, Perry", sagte Talors-Heth, Leiter einer Studiengruppe von
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