1043 - Vamanu
besser konzentrieren zu können. Weder Rhodan noch Carfesch stellten eine Frage an ihn. Sie wußten, daß er telepathisch die Gedanken einer Person sondierte, die sich in einem Raum des Hauptgebäudes aufhielt, um Position und Beschaffenheit der Umgebung zu erfahren. Und keine der drei Personen hatte es für notwendig erachtet, sich über denjenigen zu äußern, der Saedelaeres Verschwinden bewirkt hatte.
Sie alle wußten, daß nur einer dafür in Frage kam: der Unheimliche, der vermutlich im Auftrag der Superintelligenz Seth-Apophis Menschen, Tiere und Pflanzen Terras manipulierte, Zellplasma aus dem Raumschiff BRUT-24 gestohlen hatte und sich brennend für Daten über Quiupu, das Viren-Imperium und den Genetischen Krieg interessierte.
Alaska Saedelaere mußte ihm durch das Spezialfahrzeug der Firma ZELWO, das er bei seinem Plasmadiebstahl benutzt hatte, auf die Spur gekommen sein und war deshalb überwältigt worden. Anders als Reginald Bull, der von dem Unheimlichen, der sich offenbar unsichtbar machen konnte, mitten aus dem HQ-Hanse entführt und wenige Stunden später mit Hilfe eines manipulierten Transmitters wieder zurückgeschickt worden war. Leider waren Bulls Erinnerungen an die Zeit seiner Entführung weitgehend erloschen gewesen, und Gucky und Lloyd, die ihn telepathisch sondierten, fanden nur zerebrale Reststörungen, die von hypnotischen und suggestiven Einflüssen verursacht worden waren.
Ohne Vorwarnung, schließlich hielt er noch immer die Hände Rhodans und Carfeschs, teleportierte der Ilt in einen kleinen Raum.
„Der Waschraum einer Herrentoilette", stellte Rhodan unmittelbar nach der Wiederverstofflichung fest.
„Zur Zeit der einzige Raum in diesem Turm, der ab und zu verlassen ist", erläuterte Gucky. Er lauschte, dann flüsterte er: „Laßt meine Hände los! Was soll man denken, wenn man uns hier so herumstehen sieht - händchenhaltend!"
Seine Warnung kam gerade noch rechtzeitig, denn kaum hatten Carfesch und Rhodan Guckys Hände losgelassen, als auch schon ein älterer Herr in der unauffälligteuren Kleidung eines Topmanagers hereinkam und auf eine der Türen im Hintergrund zueilte.
Verwundert musterte er die drei Personen, denn er konnte es kaum für alltäglich halten, daß zwei legendäre Personen, nämlich Perry Rhodan und Gucky, und ein Angehöriger eines ihm unbekannten Volkes im Hauptgebäude seiner Firma auftauchten. Aber da er gewohnt war, sich über nichts zu wundern, was bei ZELWO vorging, akzeptierte er die Tatsache als solche und die Anwesenheit in diesem Raum als völlig natürlich. Außerdem hatte er es eilig.
So konnten Rhodan, Carfesch und Gucky weitergehen, ohne einen lästigen Aufruhr befürchten zu müssen. Weit brauchten sie nicht mehr zu gehen, denn ihr Ziel war der Hauptantigravschacht, der sich vom Flachdach des Turmes schnurgerade durch die Mitte bis zum tiefsten Kellergeschoß hinzog...
*
Der Mann im hellblauen Overall tauchte plötzlich aus einem Seitengang auf und verstellte den drei Personen den Weg durch eine Gasse von Regalen, in die von der Decke herab unablässig computergesteuerte Robotarme langten und flache Kisten stapelten.
Im nächsten Moment zeigte das eben noch ärgerliche Gesicht des Mannes den Ausdruck von Verblüffung.
„Perry? Gucky?" stammelte er, dann blieb sein Blick an der zwar hominiden, dennoch aber nichtmenschlichen Gestalt des Sorgoren hängen.
„Das ist Carfesch", stellte Perry Rhodan den ehemaligen Gesandten des Kosmokraten Tiryk vor. „Ein Freund. Wir suchen hier unten nach Alaska Saedelaere."
„Nach dem Mann mit der Maske?" rief der Mann im Overall, der sich wieder gefaßt hatte.
„Aber wie sollte Alaska hierher ...? Entschuldigt, bitte! Ich bin Eloy Simmer, Programmierer in den nichtgesperrten Abteilungen hier unten. Die Sensoren in meiner Kontrollkabine meldeten die Anwesenheit Unbefugter. Selbstverständlich seid ihr für mich nicht unbefugt, aber es gibt Abteilungen, die nicht betreten werden dürfen. Was kann ich für euch tun?"
„Du kannst uns helfen", erklärte Rhodan. „Wir kennen uns hier nicht aus, aber wir sind sicher, daß Alaska hier von einem Fremden verborgen beziehungsweise festgehalten wird."
„Wahrscheinlich in einem hyperenergetisch abgeschirmten Raum", ergänzte Carfesch.
„Dürfen wir die Sensoranzeigen in deiner Kontrollkabine überprüfen, Eloy?"
Eloy Simmers Blick wanderte zu Rhodan.
Rhodan nickte.
„Du kannst Carfesch ebenso vertrauen wie Gucky und mir, Eloy."
„Ja, dann
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