Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1046 - Terra im Schußfeld

Titel: 1046 - Terra im Schußfeld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Mausbiber kam er sich wohl überlegen vor, immerhin machte er keine verdächtige Bewegung und legte das Mikrophon weg. Mit dem Sessel drehte er sich um und musterte Gucky eingehend, um dann wieder seine Stimmbänder zu strapazieren.
    Diesmal gelang es dem Mausbiber tatsächlich, einige Brocken aufzufangen und ihren Sinn, wenn auch unzusammenhängend, zu erfassen. Umgekehrt würde es natürlich schwieriger sein, aber mit Hilfe der Zeichensprache sollte eine Verständigung im Rahmen möglich sein.
    Inzwischen hatte auch Nummer Zwei Platz genommen. Seine Gedankenimpulse, die Gucky erreichten, waren ein einziges Chaos an Depressionen, Überraschung und Hilflosigkeit.
    „Was nun?" fragte Ras und schob seinen Paralysator in den Gürtel zurück, um so seine Friedfertigkeit zu demonstrieren. „Kannst du was verstehen?"
    „Kaum. Wie soll ich denen klarmachen, daß sie die Weiche aktivieren und sich dann verziehen sollen? Selbst wenn sie es verstehen, müssen sie doch mißtrauisch werden.
    Zwingen können wir sie auch nicht."
    „Langsam gewinne ich die Überzeugung", sagte Ras, ohne die drei Sawpanen auch nur eine Sekunde aus den Augen zu lassen, „daß wir einen Fehler gemacht haben. Wir hatten uns nicht einmischen sollen. Beim ersten Probelauf saugte die Lichtbrücke eine halbe Stunde an, ehe sie erlosch und die Mündung zu feuern begann. Dreißig Minuten - genügend Zeit also, die Bomben zu zünden."
    „Du meinst, beim nächsten Mal wäre das genauso?" Gucky zögerte und schien zu überlegen. Dann nickte er. „Vielleicht hast du recht. Die Frage ist nur, ob die Sawpanen nach Plan weitermachen, wenn wir jetzt plötzlich verschwinden."
    „Ein Risiko, gebe ich zu. Aber welchen Sinn hat es, hier herumzustehen und nichts zu erreichen?"
    Gucky gab keine Antwort. Er mußte sich eingestehen, ratlos zu sein. Die Initiative war ihm aus der Hand genommen worden, ohne daß die Sawpanen bewußt dazu beigetragen hätten.
    Er konzentrierte sich wieder auf die Gedanken des Kommandanten.
    Die Emotionen überlagerten noch immer alle anderen Impulse, und doch gelang es Gucky, einige sinnvolle Bruchstücke aufzuschnappen.
    ... nicht verzögern ... notwendig ... anfangen ...
    Dann war wieder Schluß.
    „Ras, wir müssen weg hier, damit sie weitermachen. Nur befürchte ich, daß im Schiff Alarm ausgelöst wird. Die lassen doch nie zu, daß sich zwei Fremde hier herumtreiben."
    „Noch wissen sie nicht, daß wir Teleporter sind. Wir gehen einfach durch die Tür hinaus - und dann verschwinden wir. Sollen sie uns doch suchen."
    „Also gut, ich weiß auch keine bessere Lösung. Aber wir kommen hierher zurück, sobald die Weiche aktiviert wird." Er schwieg plötzlich und sah in Richtung Tür. „Da kommt jemand, Ras!"
    Es kam nicht nur einer. Fünf Sawpanen betraten den Raum und blieben wie angewurzelt stehen, als sie die beiden Fremden erblickten. Der Kommandant bellte ihnen etwas Unverständliches entgegen. Sofort zauberten sie aus dem Gewirr ihrer Rüstungen waffenähnliche Gegenstände hervor und richteten diese auf die Teleporter.
    Ras reagierte blitzschnell. Ehe die Sawpanen ihre Waffen benutzen konnten, hatte er sie paralysiert. Ohne auf Gucky zu warten, stieg er über sie hinweg und rannte in den Gang hinaus. Der Mausbiber erkannte die Chance, aus der Zentrale zu verschwinden, ohne seine Fähigkeiten verraten zu müssen. Er lief hinter Ras her, der ihn an der nächsten Biegung erwartete.
    „In den Hangar!" sagte er und gab Gucky die Hand.
    Folgendes ließ sich später rekonstruieren, wenn auch alles nichts als Vermutung und Spekulation bleiben mußte. Aber so ähnlich mußte es sich abgespielt haben ...
     
    *
     
    Der Kommandant der Sawpanen sah hinter den beiden Fremden her, als sie über die fünf Bewußtlosen sprangen und den Gang hinabliefen, bis sie hinter einer Biegung verschwanden. Er unternahm zehn Sekunden lang nichts, sie zu verfolgen oder verfolgen zu lassen, dann erst schien sich seine körperliche und auch geistige Starre zu lösen.
    In seiner unverständlichen Sprache, die von den Sawpanen natürlich verstanden wurde, gab er einige Anweisungen an die Ordnungskräfte seines Schiffes und informierte auch die Kommandanten der anderen Einheiten.
    Längst waren die MILKY WAY und auch andere Fremdschiffe geortet worden, da sie jedoch die laufenden Aktionen nicht störten, wurden sie ignoriert. Die beiden Eindringlinge konnten nur von diesen Schiffen stammen, wenn auch ungeklärt blieb, wie sie an Bord des eigenen gelangt

Weitere Kostenlose Bücher