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1048 - Atlans Rückkehr

Titel: 1048 - Atlans Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einmal in diesem Raumsektor gekreuzt. Damals, so wußte ich aus dem Logbuch der SOL, waren viele Meuterer (vermeintliche und echte) verbannt und auf unbekannten Planeten ausgesetzt worden. Ich war entschlossen, mich um die Nachkommen der Verbannten zu kümmern, sobald sich eine Gelegenheit dafür ergeben würde.
    Das Krandhor-System war damals allerdings nicht angeflogen worden; die Koordinaten waren erst von mir in das Bordcomputersystem eingegeben worden.
    Ich wunderte mich, wie tief ich von meinem Auftrag überzeugt war.
    Die Kosmokraten hatten ein gewaltiges Feuer in mir angezündet, und ich konnte es nur löschen, wenn ich meinen Auftrag ausführte. Vielleicht war ich nur eine manipulierte Marionette, aber immerhin war ich von der Notwendigkeit meines Tuns überzeugt.
    „Atlan!"
    Ich zuckte zusammen, als die schrille Stimme in meine Gedanken drang und sie unterbrach.
    Jessica Urlot (sie gehörte zu den stellvertretenden Kommandanten und viele an Bord glaubten, Hayes werde sie als Nachfolgerin bestimmen) war von ihrem Sitz aufgesprungen und starrte zornbebend auf den Bildschirm. Auf ihrer Stirn stand eine steile Falte, die Lippen waren zu einer roten Linie zusammengepreßt, so daß die Wangenknochen hervortraten. Sie war eine schöne Frau, wenn sie bei sanfter Stimmung war, aber wann, so versuchte ich mich zu erinnern, traf das eigentlich einmal zu?
    „Sie werden immer unverschämter, Atlan!" Ihr ausgestreckter Arm zeigte auf den Bildschirm. Die kranischen Schiffe wagten sich immer dichter an die SOL heran und feuerten ganze Salven aus ihren primitiven Laserkanonen in die aufleuchtenden Schirme unseres Schiffes. „Es wird Zeit, daß wir ihnen eine Lektion erteilen."
    „Aber Jessica!" ermahnte ich sie. „Du vergißt, daß sie unsere Freunde werden sollen!"
    „Sie empfangen uns nicht wie Freunde!" beklagte sie sich.
    „Was schlägst du vor?" erkundigte ich mich.
    „Zumindest sollten wir ihnen eine Warnsalve vor den Bug geben. Auch vor Freunden soll man Respekt haben."
    Ich wandte mich an Breckcrown Hayes.
    „Und was meint der High Sideryt dazu?"
    Hayes hätte vermutlich gelächelt, aber dazu war er mit seinem Gesicht kaum in der Lage.
    „Es wird sie mehr beeindrucken, wenn wir unseren Kurs einfach fortsetzen und wie geplant einen Orbit um Kran einschlagen. Dann werden wir zu ihnen sprechen."
    Jessica stieß eine Verwünschung aus und ließ sich wieder in den Sitz fallen. Mit beiden Händen umklammerte sie die Kontrollen. Vor mehr als zwanzig Jahren wäre sie vermutlich schnell in die Führungskaste der SOL aufgestiegen, doch diese Zeit war zum Glück vorbei.
    „Was tun wir, wenn jetzt einer der Buhrlos aussteigen muß?" fragte Samgo Artz, einer der Piloten.
    Das war der einzige Punkt, der mir im Augenblick Sorgen bereitete. Ich hoffte jedoch, daß wir Kran erreichten, bevor einer der Weltraummenschen an Bord seine kritische Phase erreichte. Die Buhrlos, so genannt nach dem ersten Weltraumbaby, das am 24. 12. 3586 geboren worden war, mußten regelmäßig ohne Schutzanzug in den Raum hinausgehen - dazu zwang sie ihr seltsamer Metabolismus.
    Die Buhrlos hatten auch jene seltsame Ladung, die sich nun in den Lagerräumen der SOL befand, im Sektor Varnhagher-Ghynnst abgeerntet: Winzige, insektenähnliche maschinelle Gebilde, die ich im Auftrag der Kosmokraten nach Kran bringen und dort zur Intelligenzförderung einsetzen sollte.
    Den Anblick der gewaltigen Spoodiewolke im Raum von Varnhagher-Ghynnst würde ich niemals vergessen; er war einer der schönsten und unheimlichsten Erscheinungen gewesen, die ich jemals gesehen hatte. Vergeblich rätselte ich darüber, was diese Spoodies in Wirklichkeit sein mochten: Mikroroboter, halborganische Wesen oder irgend etwas anderes?
    Mitten unter den Winzlingen hatten wir Fischer gefunden, einen offenbar größeren Spoodie.
    Aber wie war dieses gigantische Feld aus Spoodies in Varnhagher-Ghynnst entstanden?
    Wer hatte es erschaffen und wozu?
    Ich bezweifelte, ob ich jemals eine Antwort auf diese Fragen finden würde. Immerhin konnte ich davon ausgehen, daß die Kosmokraten die Antwort kannten, und vielleicht hielten sie mich eines Tages für reif genug, um mich über alles zu informieren.
    „Wenn die Buhrlos in Schwierigkeiten sind", sagte ich zu Artz, „werden sie sich melden.
    Dann können wir noch immer entscheiden, was zu tun ist. Nötigenfalls unterbrechen wir dann unser Manöver und entfernen uns in ein ruhigeres Gebiet, damit die Buhrlos aussteigen

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