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1051 - Als Verfluchte grüßen...

1051 - Als Verfluchte grüßen...

Titel: 1051 - Als Verfluchte grüßen... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Zimmer standen Sammy und ihr zur Verfügung. Kleine Räume nur. Von einer Dusche oder einem Bad konnten sie nur träumen.
    Auch über der Klinke lag ein grauer Schmierfilm. Abgeschlossen war die Tür nicht, und Ida legte ihre Hand auf die Klinke, um sie nach unten zu drücken.
    Alles klappte. Sie konnte die Tür aufziehen. Eine leere Wohnung lag vor ihr, das spürte sie sofort. Sie wollte auch nicht an ihren Sohn denken, den sie allein gelassen hatte. Sie fluchte nicht über sich selbst, sie hoffte nur, daß sie ihn sah. Daß er vielleicht eingeschlafen war oder Hausaufgaben machte, wie auch immer.
    Zögernd und wie eine Fremde betrat sie ihre Wohnung. Steif und trotzdem innerlich aufgewühlt. Die Wohnungstür zog sie zu, und sie ging hinein in die Stille.
    Es war so verdammt still…
    Sie hörte nur sich selbst. Wie sie die Luft einsaugte und sie anschließend wieder ausstieß. Etwas lief kribbelnd über ihre Haut hinweg, wie ein Stromstoß, der sich verteilte. Ida ahnte etwas, nur wollte sie es noch nicht wahrhaben.
    Sie ging weiter.
    Ein Flur gehörte nicht zu dieser Wohnung. Nach der Tür hatte sie sofort das erste Zimmer betreten können. Eine Küche, in der sie auch mit ihrem Jungen wohnte. Nicht eben sauber. Ziemlich verdreckt sogar, doch dafür hatte sie keinen Blick.
    Sie sah nur, daß dieser Raum leer war. Es gab keinen Sammy, der sich hier aufgehalten hätte.
    Die nächste und gleichzeitig ihre letzte Hoffnung. Sie mußte sich nach links drehen, um die Tür zu erreichen. Sie war nicht geschlossen. Stand auch nicht weit genug auf, um das Zimmer von ihrer Position aus überblicken zu können.
    Ida Cobin spürte die Angst, die immer dichter wurde, Sie hörte nichts. Wäre Sammy im Schlafzimmer gewesen, hätte er sich gemeldet, denn er hätte sie hören müssen.
    Das Zittern nahm zu. Ida hatte ihren Herzschlag selten so stark erlebt, wie in diesen Augenblicken. Jeden einzelnen Schlag bekam sie als Echo im Kopf mit. Der Schweiß lag wie kaltes Fett auf ihrer Haut, und sie nahm den eigenen Körpergeruch ungewöhnlich deutlich wahr.
    Sie stieß die Tür auf.
    Langsam schwang sie nur nach innen. Ihr Blickfeld erweiterte sich intervallweise.
    Der alte Schrank, zwei Betten, das Waschbecken aus grauem Stein.
    Ja, die Betten.
    Sie standen im rechten Winkel zueinander. Alte Feldbetten, die sie umsonst bekommen hatte. Beide waren nicht gemacht. Die Decken lagen noch zerknautscht auf den Matratzen.
    Beide Betten waren leer!
    Ida Cobin registrierte es und gab ein Geräusch von sich, wie sie es selbst nicht an sich kannte. Sie spürte die Stiche in der Brust. Ihre Kopf war plötzlich leer und gleichzeitig von einem heftigen Rauschen erfüllt. Es war alles so schlimm. So unbegreiflich, und sie mußte sich an die Wand lehnen, um sich überhaupt auf den Beinen halten zu können. Dennoch kam sich die Frau vor wie jemand, der auf der Stelle stand und allmählich zerfloß. Sie konnte nicht mehr, sie wollte auch nicht, aber sie mußte sich den Tatsachen stellen.
    Das leere Bett ihres Sohnes. Irgend etwas hatte ihre Augen geschärft. So überdeutlich hatte sie es noch nie gesehen. Das Kissen, die zerwühlte Decke aber kein Sammy.
    »Nein«, flüsterte sie, »nein, das will ich nicht glauben. Das kann ich einfach nicht…«
    Sie war verzweifelt. Ihre Augen brannten. Tränen strömten daraus hervor. Sie richtete den Blick an die Decke, in der Hoffnung, etwas herausfinden zu können. Wenn es einen Herrgott gab, konnte der sie nicht im Stich lassen.
    Nichts kam. Es blieb alles so, wie es war. Keine Veränderung.
    Wünsche konnte gerade sie nicht in die Tat umsetzen, die sie immer zu den Verlierern gehörte.
    Und jetzt noch Sammy…
    Das einzige, was ihr geblieben war. Für den sie alles gab. Ein Sohn, der es mal besser haben sollte.
    Jetzt war er weg!
    Für immer?
    »Nicht«, flüsterte sie sich selbst zu. »Nein, nicht. Das… das … darf nicht wahr sein. So etwas gibt es nicht, verflucht. Er ist nur mal kurz weggelaufen. Er wird bestimmt noch heute zurückkehren. Ich werde auf ihn warten…«
    Ida wollte sich selbst Mut machen. Tief in ihrem Innern glaubte sie an die eigenen Worte nicht. Sie stieß sich von der Wand ab. Sie wollte zum Bett ihres Sohnes gehen. Über die Decke streichen und auch über das bunte Kopfkissen.
    Ida Cobin hatte es als letztes angeschaut. Erst jetzt, als sie sich dem Bett näherte, sah sie es deutlicher. Und sie entdeckte auf dem Kissen das Blatt Papier. Es war nicht sehr groß, aber es war

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