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1051 - Die schwarze Flamme

Titel: 1051 - Die schwarze Flamme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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besitzergreifend. Aber ich spürte sie mit vollem Bewußtsein.
    Als sie wieder erlosch, so urplötzlich, wie sie aufgeflammt war, verspürte ich eine Leere in mir, die nur mit dem Vakuum des Weltraums zu vergleichen war.
    Seltsamerweise sammelte ich mich ungewöhnlich rasch.
    Die Erinnerung an die Schwarze Flamme war so nebulos wie ein flüchtiger Traum. Ich konnte mir das Gefühl der geistigen Leere nicht vorstellen.
    Seltsamerweise verspürte ich gleichzeitig eine dumpfe Erregung, das sich durch ein Ziehen in der Magengegend und eine krampfartige Verspannung meines Körpers äußerte. Aber es war kein Schmerz, dieser krampfartige Schauer war mir nicht einmal unangenehm.
    Jetzt war ich hundertprozentig sicher, daß ich beobachtet wurde. Und nicht nur das, irgend jemand oder etwas manipulierte mich.
    Das erweckte neuerlich die Vorstellung von den Erbauern dieser Station, die mich Exoten flammenden Blickes beobachteten.
    Schwarze lodernde Blicke!
    Über der Beschäftigung mit diesem Phänomen hatte ich alles andere vernachlässigt, hatte die elementarsten Vorsichtsmaßnahmen außer acht gelassen, den Realitäten um mich keine Beachtung geschenkt.
    Die Umgebung war um mich versunken, wie man so schön sagt.
    Nur so war es zu erklären, daß ich erst jetzt merkte, wo ich mich befand. Oder war ich gar das Opfer eines weiteren Phänomens geworden - das der Ortversetzung?
    Ich verscheuchte diese Gedanken, wollte mich auf keine derartigen Spekulationen mehr einlassen.
    Die Wirklichkeit war phantastisch genug. Sie sah so aus, daß ich mich in einer gewaltigen Kuppelhalle befand, die mit allen möglichen fremdartigen Geräten förmlich vollgestopft war. Es herrschte ein unbeschreibliches Durcheinander, eine Unordnung geradezu, die ich nur mit den Begriffen schlampig und verwahrlost bezeichnen konnte.
    Trotz der Größe und des technischen Aufwands glaubte ich keinen Augenblick daran, in die Hauptzentrale dieser Station vorgedrungen zu sein.
    Was ich sah, erinnerte mich eher an eine Versuchsstation oder an ein Laboratorium.
     
    *
     
    Die Geräte und Maschinen waren fremdartig, ich konnte ihren Sinn und Zweck nicht erkennen. Sie waren allesamt stillgelegt, der Versuch, während meines Rundgangs dieses oder jenes Gerät einzuschalten, brachte nichts ein. Die Instrumentenpulte und die kleineren Bedienungselemente an den Geräten selbst waren ohne Energie. Irgend jemand hatte den Hauptschalter auf „Aus" gelegt.
    Jemand...
    Da war das Gefühl wieder, beobachtet zu werden. Und es war stärker als jemals zuvor.
    Es kam noch etwas hinzu: Das Gefühl, nicht mehr allein in diesem Laboratorium zu sein. Ich war nicht mehr allein, sondern wurde von einem lebenden Wesen hautnah belauert. Hautnah im Sinne des Wortes. Ein Luftzug strich über mein Gesicht. Etwas Unsichtbares berührte mich wie feine Spinnweben und verursachte mir eine Gänsehaut.
    Ich versuchte so zu tun, als wäre nichts geschehen, gab mich unbekümmert, während meine Sinne jedoch angespannt waren.
    Da war etwas.
    Eine Schwarze Flamme!
    Ich zuckte erschrocken zusammen.
    Und im nächsten Augenblick war das Züngeln in meinem Geist wieder erloschen.
    Ich ging weiter, betrachtete die unordentlich herumstehenden Gerätschaften. Aber ich erkannte allmählich, daß das herrschende Chaos eine gewisse Ordnung hatte. Das Durcheinander war nicht willkürlich angerichtet worden, nicht um der Unordnung willen, sondern kontinuierlich herbeigeführt - erarbeitet worden.
    Ja, das war es. Diese Forschungsstation, dieses Laboratorium, oder was immer es auch war, erweckte den Anschein, daß hier jemand bis zuletzt gearbeitet hatte, um dann seine Tätigkeit abrupt zu unterbrechen und alles liegen und stehen zu lassen.
    Wodurch war der Forscher gestört worden? Und wann? Und woran hatte er gearbeitet?
    Wozu diente das Laboratorium - diese ganze Station?
    Keinesfalls diente der Stützpunkt von Spoodie-Schlacke dem alleinigen Zweck, das Spoodie-Feld von Varnhagher-Ghynnst zu beschützen. Dieser Aufgabe wären die Anlagen nie gewachsen gewesen - wie die Ereignisse gezeigt hatten.
    Die Arbeit in dieser Halle schien schon seit langem zu ruhen. Viele Anzeichen sprachen dafür, man spürt so etwas durch eine Art gefühlsmäßiger Semi-Logik.
    Ich setzte meinen Rundgang fort, die Umgebung aus den Augenwinkeln beobachtend.
    Als mein Bewußtsein wiederum die Vorstellung einer Schwarzen Flamme gebar, zuckte ich nicht einmal mehr mit den Wimpern. Aber tief in meinem Geist spürte ich eine verzehrende

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