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1051 - Die schwarze Flamme

Titel: 1051 - Die schwarze Flamme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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meines Bewachers war Caela. Harock teilte mich ihr als Funker zu. Das gab mir die Gelegenheit, ihr in den Funkpausen näherzukommen, vergrößerte aber gleichzeitig meine Ungeduld und den Wunsch, endlich an Bord der SOL zurückzukehren.
    „Der High Sideryt soll endlich etwas unternehmen!" sagte ich ärgerlich.
    „Ist das ein Befehl?" kam Tanwalzens Stimme über die Frequenz.
    Cae deutete grinsend auf das Leuchtsignal des Funkgeräts, das anzeigte, daß wir in Gegensprechverkehr mit der SOL standen. Ich spürte meine Buhrlo-Narbe heiß werden und wollte irgendeine Entschuldigung von mir geben, aber da fuhr Tanwalzen schon fort: „Ich bin mit meiner Geduld endgültig am Ende. Ich kann es nicht mehr verantworten, noch länger zu warten und zuzusehen, wie ihr unter den Attacken der Roboter allmählich aufgerieben werdet."
    Harock schaltete sich ein und sagte: „Wir sind gar nicht in Bedrängnis. Die Roboter verhalten sich ruhig und haben schon lange keinen Angriff gegen uns geführt. Sie scheinen sich mit einer Belagerung zufriedenzugeben."
    „Das ist die Ruhe vor dem Sturm", behauptete Tanwalzen. „Ich will kein Risiko eingehen und keinen weiteren Angriff der Roboter abwarten."
    „Du solltest dich an Atlans Anordnungen halten und ..."
    „Hat er sich inzwischen gemeldet?"
    „Nein."
    „Ein Grund mehr, endlich zu handeln", sagte Tanwalzen entschlossen. „Ich werde den Befehl zum Sturm auf Spoodie-Schlacke geben. Dieser Entschluß ist endgültig. Ich habe das Warten satt."
    Harock brachte keinen weiteren Einwand vor. Entweder sah er ein, daß es keinen Zweck hatte, Tanwalzen noch umzustimmen zu versuchen, oder er teilte insgeheim seine Meinung. Jedenfalls äußerte er sich nicht dazu.
    Die anderen aber waren froh, daß endlich etwas passierte. Die Stimmung war entsprechend ausgelassen. In der Folgezeit wurde unsere Geduld aber noch arg strapaziert, denn es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis sich am Himmel von Spoodie-Schlacke, vor dem imposanten Hintergrund der Galaxis Vayquost und der zusehends größer werdenden SOL, die ersten Spuren der heranrückenden Einsatzkommandos zeigten.
    Zuerst waren nur die Mündungsfeuer ihrer Impulstriebwerke zu sehen, aber dann ging es Schlag auf Schlag, und bald sanken die ersten Schatten auf den Schlackebrocken herab.
    Und es erregte keinen von uns sonderlich, als ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt die Meldung kam, daß sich ein riesiges Roboterheer formiert hatte und in Bewegung setzte.
    Ein Angriff der Spinnenroboter konnte die herbeigesehnte Entscheidung nur beschleunigen.
    Cae legte mir die Hand auf den Oberarm, und ich spürte den Druck ihrer Finger deutlich durch den Raumanzug.
     
    10. Atlan
     
    Ich war in einer blühenden, üppig bewachsenen Landschaft. Es konnte sich aber auch um eine Wohnlandschaft handeln, die ein begnadeter Designer dem Paradies nachempfunden hatte. Aber darauf kam es nicht an. Ich hatte nur Augen für die Frau, die mit ausgebreiteten Armen auf mich zukam. Sie war das ewige Weib, die personifizierte Versuchung, Verkörperung der Leidenschaft. Als ich sie jedoch umarmen wollte, löste sie sich in schwarz lodernde Flammenzungen auf ...
    Ich erwachte und spürte noch immer ihre Anwesenheit. Darum stellte ich mich weiter bewußtlos und sah sie durch schmale Augenschlitze an.
    Sie war halb über mich gebeugt. Das schulterlange schwarze Haar fiel ihr seitlich übers Gesicht und ließ es noch schmaler wirken, als es war. Sie hatte eine blasse Haut, die ihre großen, dunklen Augen noch deutlicher hervortreten ließ.
    Diese Augen! Ich wich ihrem Blick aus, weil ich spürte, wie mich ein Schwindel erfaßte und ich meinte, in sie zu fallen. Sie entsprach nicht ganz meinem Schönheitsideal, aber ich fand sie unglaublich begehrenswert.
    Eigenartig, daß ich gerade in diesem Augenblick an Swan dachte und ich mir vorstellte, was er zu diesen meinen Überlegungen gesagt hätte. Gewiß hätte er mir wegen dieser Gedanken ein gestörtes Verhältnis zu Frauen, bedingt durch meine zweihundertjährige Einsamkeit, angedichtet. Aber das war es nicht, dessen war ich sicher.
    Diese Frau hatte einfach etwas an sich, das mein Blut in Wallung brachte. Sie strahlte eine starke Erotik aus, diese jedoch unterschwellig. Viel deutlicher kam es zum Ausdruck, daß sie Einsamkeit verspürte, sie hatte ein melancholisches Wesen - und einen Zug von unstillbarer Gier. War es der Hunger nach Wissen, oder einfach Lebenshunger? Ich vermochte es nicht zu sagen, gab aber der zweiten

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