1057 - Die Gestrandeten
bis es ihm endlich gelang, elektronische Aufzeichnungen zu finden, in denen die Besatzung Aufschluß über Sinn und Ziel ihrer Expedition gab.
Icho Tolot brauchte eine weitere Stunde, bis er die Sprache der Ceresprammarer beherrschte. Staunend las er von einem der Bildschirme ab, woher die Expedition gekommen war, und mit welch verwegener Methode sie Raum und Zeit überwunden hatte.
„Beachtlich", sagte er anerkennend. „Das war mehr, als bei diesem Stand der Technik eigentlich zu erwarten war."
Jetzt bedauerte er, daß die Ceresprammarer gescheitert waren. Er hätte ihnen einen erfolgreichen Abschluß der Expedition gegönnt. Doch nun war es zu spät.
Unwillkürlich fragte er sich, ob der Durchbruch des Sternenschiffs durch das Schwarze Loch für die energetischen Störungen verantwortlich war, die in der Umgebung der Lookout-Station auftraten.
Er verließ das Raumschiff, als der Weltraumbahnhof abermals unter einer Reihe von Stößen erbebte. Doch jetzt kehrte er nicht zu Dario Spouru zurück, sondern zu Bruke Tosen in das halutische Raumschiff.
Von dort aus rief er den terranischen Kommandanten und teilte ihm mit, daß er eine Reihe von technischen Problemen hatte, die er allein nicht lösen konnte.
„Ich benötigte verschiedenes Material und Reparaturroboter, die mir helfen", erklärte er.
„Die sollst du haben", erwiderte Spouru, „wenn du mir zuvor sagst, was dich eigentlich zu uns führt."
Icho Tolot lehnte sich in seinem Pilotensessel zurück und lachte.
„Mein Kleines", erwiderte er, „glaubst du wirklich, daß ich dir das sagen darf? Ich hätte es längst getan, wenn Perry Rhodan es mir erlaubt hätte. Doch er hat mir verboten, irgend etwas über meine Mission zu verraten."
Dario Spouru hatte bereits mit einer solchen Antwort gerechnet.
Er runzelte die Stirn.
„Ich habe mir gedacht, daß du so etwas sagen würdest", erklärte er. „Doch damit bin ich nicht ganz zufrieden."
„Tut mir leid. Mehr kann ich dir nicht verraten."
Spouru lächelte dünn.
„Das solltest du dir aber überlegen, Icho", erwiderte er. „Oder muß ich dich daran erinnern, daß du Hilfe brauchst? Ohne mich kommst du hier nicht wieder weg. Oder willst du das Risiko eingehen, zwischen Lookout und der Hundertsonnenwelt hängenzubleiben?"
„Woher weißt du, daß ich dorthin will?"
„Ich vermute es." Icho Tolot lachte dröhnend.
„Mein Kleines, gib mir, was ich benötige. Das ist besser für dich und deine Karriere. Und wenn du unbedingt meinst, Informationen über mich einholen zu müssen, dann sprich mit Perry Rhodan. Er sagt dir vielleicht mehr als ich."
„Das werde ich tun."
Damit schaltete der Kommandant die Verbindung ab.
„Es sieht schlecht aus für uns", stellte Bruke Tosen fest, der das Gespräch verfolgt hatte.
„Was tun wir, wenn wir keine Ersatzteile erhalten?"
Der Haluter seufzte.
„Ich weiß es nicht", antwortete er. „Wir sind auf Spouru angewiesen. Das ist richtig.
Ohne ihn sind wir am Ende."
Eine Reihe von heftigen Stößen erschütterte das Raumschiff. Icho Tolot schaltete die Instrumente ein. Verwundert beobachtete er die Anzeigen der Instrumente. Auf den Bildschirmen zeichneten sich rötliche und gelbe Energiewirbel ab, die Lookout spiralförmig umzogen.
„Was ist das?" fragte Bruke Tosen. „Ich habe so etwas noch nie gesehen."
„Ich auch nicht."
Der Haluter hantierte an den positronischen Geräten herum. Tosen setzte sich neben ihn in einen Sessel.
„Glaubst du, daß das Trugbilder sind?" fragte er und zeigte auf die Bildschirme. „Sind diese Energiewirbel gar nicht wirklich da, sondern sind das nur Störungen auf den Bildschirmen?"
„Schön wär's" seufzte der Koloß. „Dann hätte ich wenigstens eine Erklärung dafür. Aber so ...?"
Der Jarvith-Jarver duckte sich unwillkürlich, als das Raumschiff erzitterte.
Der Weltraumbahnhof der Maahks neigte sich deutlich spürbar zur Seite. Für Minuten erschien es, als werde er umkippen. Dabei entstanden Verschiebungen im Gravitationsfeldmuster, die diesen Eindruck verstärkten.
„Vielleicht experimentieren die Maahks?" Tosen schluckte mühsam. „Ist es nicht möglich, daß sie die Gravitationsfelder in Lookout verändern und auf diese Weise ..."
Er sprach nicht weiter, denn plötzlich schossen die Hände des Haluters nach vorn. Icho Tolot drückte verschiedene Tasten und legte eine Reihe von Hebeln um. Zahllose Instrumente vor ihm erwachten zu einer hektisch erscheinenden Tätigkeit.
„Wir starten", erklärte der
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