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1059 - Fels der Einsamkeit

Titel: 1059 - Fels der Einsamkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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den EM-Schwämmen gegenüber empfand. Sie wollte ihm eine Warnung zurufen. Aber unmittelbar unter ihr war eine Entwicklung in Gang gekommen, die ihre Aufmerksamkeit auf sich zog.
    Einer der Rollschwämme hatte sich auf die besprühte Fläche hinausgewagt. Er bewegte sich mit Hilfe der Körperbehaarung, und an der Hast, mit der er sich vorwärtszukommen bemühte, erkannte man, daß ihm die Substanz, über die er kroch, zutiefst zuwider war.
    Nikki drosselte das Gravo-Pak und sank ein paar Meter nach unten. Sie schwebte jetzt kaum mehr als anderthalb Mannshöhen über der fremdartigen Kreatur. Als sie den Kopf wandte, tauchte eines der Sprühgeräte mitsamt angeschlossenem Tank in ihrem Blickfeld auf.
    Voller Entsetzen wurde sie sich bewußt, daß der Rollschwamm geradlinig auf das Gerät zukroch. Er will es untersuchen! dachte sie. Er weiß, welchem Zweck es dient.
    Fassungslos vor Staunen beobachtete sie, wie das fremde Geschöpf sich an dem armdicken Rohr der Sprühdüse in die Höhe zog. Es interessierte sich besonders für die Mündung der Düse. Ein Büschel Körperhaare schob sich in die schmale Öffnung.
    „Irmina", stieß Nikki atemlos hervor, „komm und sieh dir das an!"
    Der Rollschwamm befand sich jetzt auf ungesprühtem Gelände - der grauweiße Kreis begann erst zwanzig Meter jenseits des Sprühgeräts - und damit in seiner Beweglichkeit nicht mehr behindert. Mit erstaunlichem Geschick zog er sich auf das Rohr hinauf. Nikki glitt näher heran, um ihn besser beobachten zu können. Das grelle Licht ihrer Helmlampe störte die fremde Kreatur nicht im geringsten.
    Nikki schickte sich an, eine enge Wendung zu beschreiben, als sie Gefahr lief, an dem Objekt ihres Interesses vorbeizugleiten. In diesem Augenblick geschah es. Sie hörte ein hartes, vibrierendes Geräusch wie von einer Stahlfeder, die sich ruckartig entspannte, und noch in derselben Sekunde spürte sie den Aufprall im Rücken.
    Sie sah nach unten. Der Rollschwamm war verschwunden.
    Nikki begann zu schreien.
     
    *
     
    „Halt still!" Narktors Stimme klang, beschwörend. „Ich schieß dir das Ding vom Rücken."
    Unter der Wucht des Aufpralls hatte Nikki zunächst eine halbe Drehung um die Querachse vollführt. Inzwischen hatte das Gravo-Pak die zusätzliche Masse registriert und die normale Haltung wieder herbeigeführt. Aber der Rollschwamm bewegte sich, während er über den breiten Rücken der Überlebensmontur kroch, und erzeugte eine Schlingerbewegung, die Narktor das Zielen erschwerte.
    „Warte!" keuchte Nikki. „Nicht schießen! Ich will versuchen, das Ding abzustreifen."
    Der Gedanke, was geschehen würde, wenn Narktors Schuß aus Versehen die Montur anstelle des Schwamms traf, trieb ihr den Angstschweiß auf die Stirn. Sie regulierte den Attitüde-Vektor des Gravo-Paks, bis sie waagrecht auf dem Rücken schwebte. In dieser Haltung verringerte sie die Flughöhe, bis sie sich dicht über dem Boden befand. Sie tastete mit dem Fuß nach unten und berührte ein Felsstück. Eine Sekunde lang spielte sie mit dem Gedanken, den Feldschirm zu aktivieren. Der Rollschwamm wurde dadurch nicht unmittelbar beeinflußt; er befand sich innerhalb des Wirkungsbereichs der Energieschichten, aus denen der Schirm bestand. Aber die Wechselwirkung mit dem Gestein unter ihr würde einen Feuerzauber auslösen, der den Schwamm womöglich so erschreckte, daß er bei nächster Gelegenheit das Weite suchte. Aber die Idee war nicht brauchbar. Die Aufgabe des Schirmes war es, energetische Einflüsse zu absorbieren, Projektile aufzufangen und Hindernisse zu beseitigen. Seine Leistungsfähigkeit hatte Grenzen. Unter ihr lag ein ganzer Planet. Wenn sie den Schirm aktivierte, würde sie in die Höhe geschleudert werden, und der Himmel mochte wissen, was sonst noch passieren konnte.
    Während ihr diese Gedanken durch den Kopf schossen, hatte der Rollschwamm sich wieder zu bewegen begonnen. Er schien zu ahnen, was sie vorhatte. Durch die zähe, aber flexible Hülle der Montur hindurch spürte sie, wie er den Rücken empor zur Schulter kroch. Sie glaubte, die Bewegung jedes einzelnen Haars zu fühlen. Schauer durchliefen sie. Sie fühlte sich nackt, hilflos - einem gierigen Ungeheuer ausgeliefert.
    Ein Büschel haarfeiner, bleicher Tentakel schob sich in ihr Blickfeld. Der Schwamm hatte die Schulter erreicht und tastete nach der Helmscheibe. Wie hypnotisiert starrte Nikki die zuckenden, mit winzigen Saugnäpfen ausgestatteten Tentakelenden an.
    Während sie die Scheibe

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