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1059 - Fels der Einsamkeit

Titel: 1059 - Fels der Einsamkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Verzweiflung, dessen Echo er jetzt noch, in seinem Innern spürte? Hatte jemand - etwas - sich ihm zu offenbaren versucht? War die Dankbarkeit eine Reaktion auf seine Regung des Mitleids beim Anblick der herabgestürzten Steine? Und der Eindruck der Verzweiflung eine Mitteilung, die ihm die fremde Seele über ihren eigenen Zustand machen wollte?
    Hör auf, Perry Rhodan, sonst dreht dir der Verstand durch!
    Die scharfe Warnung des eigenen Bewußtseins entlockte ihm ein mattes Lächeln. Sie war berechtigt. Er mußte sich am Zügel reißen. Ließ er die Phantasie mit sich durchgehen, verlor er das eigentliche Ziel aus der Sicht. Die Porleyter zu finden.
    Für einen zukünftigen Biographen Perry Rhodans wäre es gewiß nicht ohne Bedeutung gewesen, zu wissen, daß der große Terraner sich in diesem Augenblick auf dieselbe Art und Weise tröstete, wie es wohl ein Kind getan hätte.
    Wenn ich Zeit habe (wenn ich groß bin), komme ich hierher zurück.
    Aber es wird kein Biograph je von den Gedanken erfahren, die Perry Rhodan beschäftigten, als er sich in der geräumigen Schleusenkammer der umfangreichen Überlebensmontur entledigte und sie in einem der Robotschränke verstaute.
    Kurze Zeit später war er auf dem Weg zu seinem Quartier. Er hatte nur noch ein paar Dutzend Meter zu gehen, als das wilde Schrillen der Alarmsirenen die Luft im Innern der Kuppel zum Zittern brachte.
     
    3.
     
    Eine der Aufgaben, die Nikki Frickel am meisten zusagten, bestand darin, mit Irmina Kotschistowa zusammen die Peripherie des Lagers zu inspizieren. Die Mutantin war eine faszinierende Persönlichkeit. Obwohl sie ihren Zellaktivator erst im Alter von 175 Standardjahren erhalten hatte, besaß sie das Aussehen einer attraktiven Frau mittleren Alters. Ihr Temperament beherrschte das gesamte Spektrum menschlicher Verhaltensweisen, vom lakonisch Trockenen bis zum euphorisch Überschäumenden. Sie beherrschte eine Vielzahl von Wissensgebieten mit einer Detailkenntnis, wie sie sich nur ein Mensch aneignen kann, dessen Leben mehrere Jahrhunderte umspannt Sie betrachtete ihre Fähigkeit, die Zellstruktur organischer Gebilde durch Aussendung eines paraphysischen Signals explosiv verändern zu können, als eine Laune, die die Natur an ihr ausprobiert hatte, und als eine Waffe, die ihr in Augenblicken höchster Gefahr zustatten kam und daher in ihrem gesamten Lebensablauf nur eine geringe Rolle spielte, da sie sich eingestandenerweise bemühte, gefährlichen Situationen fernzubleiben. Ihr Hauptinteresse galt, der Xenobiologie, dem Studium fremder Lebensformen. Aus dieser Vorliebe ergab sich, daß die EM-Schwämme sie faszinierten.
    Sie hatte als erste die Körpersubstanz eines explodierten Schwamms untersucht und aufgrund der Erkenntnisse, die sie dabei gewann, die Formel für die Chemikalie Diaspongin entwickelt. Entlang der Peripherie des Lagers, weit außerhalb der Kuppel, waren in regelmäßigen Abständen Sprühgeräte installiert, die in 30-Stunden-Intervallen Diaspongin aus großen Behältern pumpten und wie einen Nebel rings über das Gelände versprühten. Die Überreste der Chemikalie bildeten einen grauweißen Ring, der die Kuppel in weitem Abstand umgab. Das war die Grenze, die die EM-Schwämme nicht überschritten, weil sie eine instinktive Abneigung gegen die Substanz empfanden.
    Am Innenrand der Grenze schwebten Nikki und Irmina in geringer Höhe entlang. Narktor hatte sich ihnen angeschlossen, weil ihn die Schwämme ebenfalls interessierten. Narktors Interesse jedoch war nicht wissenschaftlicher Natur. Der rothaarige Springer haßte die fremdartigen Wesen, weil durch sie einer seiner Männer das Leben verloren hatte. Sochil war von einem Rundgang an Bord der Space-Jet DAKOTA zurückgekehrt, ohne zu ahnen, daß sich einer der Schwämme an seine Montur geheftet hatte. In der feuchten Luft der Schleusenkammer hatte der Schwamm sich explosiv aufgebläht und Sochil mitsamt seiner schweren Ausrüstung absorbiert. Narktor hatte hilflos mitansehen müssen, wie der Mann in der zuckenden, sich blähenden Masse des Schwamms verschwand.
    „Schau, es werden immer mehr", sagte Irmina über Helmfunk und deutete am äußeren Rand der Grenze entlang.
    Ein flacher Wall war dort entstanden. Er bestand aus den Körpern Zehntausender von Schwämmen, die sich übereinander geschoben hatten, als empfänden sie einen inneren Drang, so nahe wie möglich an die Grenze heranzukriechen. Die Körper der Schwämme waren rund und tellerförmig, mit Durchmessern,

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