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1061 - Beherrscher des Atoms

Titel: 1061 - Beherrscher des Atoms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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raste...
     
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    Als er erwachte und die Fühler ausstreckte, zuckte er unwillkürlich zusammen, denn die Bildschirme der Außenbeobachtung zeigten nicht mehr die verwaschenen grauen Schleier des Hyperraums, sondern die finsteren Tiefen des Normalraums und davor die blassen Lichtflecke von Galaxien.
    Und der Datensichtschirm vor ihm zeigte an, daß sich das Schiff nicht mehr bewegte - von den zahllosen Relativbewegungen abgesehen, die es von und zu den ebenso zahllosen und optisch meist nicht wahrnehmbaren Galaxien und anderen kosmischen Objekten vollführte.
    Kerma-Jo! wollte er rufen. Wir sind am Ziel! Doch da sah er, daß auch sein Partner die Fühler ausstreckte und demnach erwacht war.
    „Wo sind wir?" dudelte Kerma-Jo schläfrig.
    Sagus-Rhet blickte auf einen kleinen Anzeigeschirm.
    „Irgendwo im Leerraum, anderthalb Lichtjahre von Antefähre und zweieinhalb Lichtjahre von Torramähne entfernt."
    Er musterte die Bildschirme der Ortung.
    „Keine Objekte in Ortungsreichweite. Die Beauftragten der Seth-Apophis haben sich vielleicht verspätet." Als er einige Zusammenhänge blitzartig erkannte, blies er überrascht Luft aus seiner Atemöffnung. „Begreifst du, was mit unseren Erinnerungslücken los war, Kerma-Jo?"
    „Mit welchen Erinnerungslücken?" fragte Kerma-Jo verständnislos, dann blies er ebenfalls einen Luftstrahl aus. „Oh, jetzt weiß ich es wieder. Wir hatten für kurze Zeit vergessen, daß wir Beauftragte der Seth-Apophis sind und nicht zu einem Treffen mit einem Avataru, sondern mit anderen Beauftragten der Superintelligenz unterwegs waren.
    Aber wieso ...?"
    „Ich weiß es auch nicht. Komisch!"
    „Was ist komisch?"
    „Das Schwingenschiff der Sawpanen", sagte Sagus-Rhet. „Mir ist gerade eingefallen, wie so ein Schwingenschiff aussieht. Für unsere Begriffe jedenfalls komisch."
    „Eben fiel es mir auch ein, Sagus-Rhet", sagte Kerma-Jo verblüfft. „Aber wie kann uns etwas einfallen, über das wir nie zuvor informiert wurden? Oder war das eine echte Erinnerungslücke?"
    „Nicht so schnell denken!" erwiderte Sagus-Rhet grübelnd. „Ich versuche gerade, etwas zu verstehen. Alles, was wir bisher über Seth-Apophis und unseren Auftrag wissen, ist uns jeweils schlagartig eingefallen. Ich glaube, es wurde uns von Seth-Apophis eingegeben, weil wir diese Informationen benötigten."
    „Durch Gedankenübertragung?" überlegte Kerma-Jo. „Aber soviel wir wissen, gehören zu einer telepathischen Kommunikation mindestens zwei Telepathen. Ein Nichttelepath kann weder senden noch empfangen."
    „Es war keine Kommunikation, Kerma-Jo", sagte Sagus-Rhet. „Es waren einseitige Informationsübertragungen. Nein, das kann auch nicht stimmen. Seth-Apophis hätte uns nicht als ihre Beauftragten auswählen können, wenn ihr keine Information über uns und unsere Fähigkeiten vorliegen würden. Da wir aber nicht telepathisch senden können, muß sie unsere Bewußtseinsinhalte einfach angezapft haben."
    „Das verstößt aber gegen unsere ethischen Grundsätze", meinte Kerma-Jo.
    „Gegen unsere, ja, aber Seth-Apophis ist eine Superintelligenz, Kerma-Jo. Du weißt doch auch, daß Superintelligenzen auf dem vielschalenförmigen Modell der Evolution über uns raumfahrenden Intelligenzen stehen - so wie wir in der Evolution über den Intelligenzen stehen, die das Raumfahrtzeitalter noch nicht erreicht haben."
    „Ja, ich weiß es jetzt, aber das war wieder so eine Eingebung. Phantastisch, wie Seth-Apophis das fertig bringt!"
    „Das ist wahr. Aber für die Superintelligenz muß es völlig alltäglich sein. Ich finde es großartig, daß wir von ihr für würdig befunden werden, Aufträge für sie zu erfüllen."
    Die beiden Dargheten zuckten zusammen, als es in den Strukturtastern beider Kanzeln gleich einem heftigen und nahen Donnerschlag krachte und die Feldsicherungen mit blauweißen Stichflammen zusammenbrachen. (Ein darghetischer Zweier konnte von jeder der beiden Kanzeln aus gesteuert und kontrolliert werden, doch selbstverständlich wurde er nur von einem Piloten geflogen.) „Was ist passiert?" schrie Kerma-Jo.
    „Du kannst es auf deinen Kontrollen selber sehen", erwiderte Sagus-Rhet und berührte den Sensorpunkt, der die Reaktivierung der Feldsicherungen bewirkte.
    „Ein großes, massereiches Objekt ist in großer Nähe rematerialisiert", sagte Kerma-Jo.
    Sagus-Rhet berührte einen weiteren Sensor und sagte: „Positronik, veranlasse, daß ein für uns klar erkennbares Bild des aufgetauchten Objekts auf

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