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1066 - Gesils Punkt

Titel: 1066 - Gesils Punkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Zahl der in Frage kommenden Galaxien nur von Mal zu Mal einengen ließ. Schon einige Male hatte man geglaubt, die Heimatgalaxie ausfindig gemacht zu haben. Doch schon beim nächsten Zwischenstopp hatten neuerliche Berechnungen gezeigt, daß man auf falschem Kurs flog.
    Alle diese Fehlschläge hatten die Hoffnung der Menschen an Bord nicht mindern können, daß man sich auf diese Weise allmählich an das Ziel herantastete. Die anfängliche Enttäuschung darüber, daß man nicht auf geradestem Weg in die Milchstraße fliegen konnte, war längst verflogen. Man übte sich in Geduld und vertraute darauf, daß sich die Mühen früher oder später lohnen würden.
    Dabei, davon war die Schiffsführung überzeugt, hätte man sich die aufreibende Kleinarbeit während der vielen Zwischenstopps sparen können, wenn die Bordpositronik hundertprozentig funktionstauglich gewesen wäre. Doch dem war nicht so. Es kam immer wieder zu kleinen Zwischenfällen, die in der Summe zeigten, daß SENECA immer noch gestört war.
    Diese Überzeugung konnte die Positronik auch nicht entkräften, wenn sie in Selbstanalysen behauptete, keinerlei Fehler im Computersystem finden zu können.
     
    *
     
    Melborn tat nun schon seit drei Monaten regelmäßig Dienst in der Funkzentrale. In der Anfangszeit hatte er mit Caela zusammengearbeitet. Aber nachdem seine Einschulung abgeschlossen war, wurden sie getrennt und bekamen verschiedene Dienstzeiten. Tanwalzens Begründung, daß sie sich nur gegenseitig ablenkten, war nicht ganz von der Hand zu weisen.
    Nur während der Zwischenstopps wie diesem, die der Kursbestimmung dienten, taten sie zusammen Dienst. Aber es war nicht mehr ganz so wie früher, wenn sie gemeinsam am Hyperfunkgerät saßen.
    Caela war im Dienst überaus ernst, sie richtete kein privates Wort an ihn. Sie gab ihre Anordnungen mit unpersönlicher Stimme und erwartete seine Bestätigung auf die gleiche Weise.
    Melborn empfand Langeweile.
    Eigentlich gab. es für die Funker nichts zu tun. Alle eingehenden Daten wie Radiosignale und Hyperimpulse wurden von der Ortungszentrale ausgewertet. Die Funker hatten nur eine beobachtende und eine überprüfende Funktion.
    Die SOL hatte im Bereich einer noch namenlosen Kleingalaxie haltgemacht. Die Distanz zu dieser Sterneninsel war so gewählt, daß man nahe genug war, um eine exakte Analyse von ihr machen zu können, jedoch weit genug, daß ihr Halo die Fernortung nicht störte.
    „Hoffentlich gelingt es uns diesmal, einen entscheidenden Schritt in Richtung Milchstraße zu tun", sagte Melborn, nur um etwas zu sagen und das Schweigen zwischen ihm und Caela zu brechen.
    „Ich glaube nicht an Wunder", sagte sie und fügte dienstbeflissen hinzu: „Paß auf! Hyperechos."
    Während seine Finger über die Tastaturen glitten, um die verschiedenen einlaufenden Signale nach Frequenzen zu ordnen und sie den dafür bestimmten Kanälen zuzuordnen, sagte er: „Was für eine sinnlose Tätigkeit. Die Bordpositronik könnte das schneller und gewissenhafter erledigen."
    „Rascher wohl, aber nicht fehlerfrei", erwiderte Caela. „Du weißt, daß man sich auf SENECA nicht mehr verlassen kann. Wäre es anders, hätten wir schon vor Wochen in die Milchstraße einfliegen können. Wir wären längst auf Terra."
    Melborn sah sie an. Sie saß links von ihm, so daß sie ihm ihre rechte Gesichtshälfte zeigte, jene mit der Buhrlo-Narbe. Er war selbst Träger einer Buhrlo-Narbe, und diese bedeckte seine linke Gesichtshälfte. Das war wohl auch der Hauptgrund, warum er in Liebe auf den ersten Blick für sie entflammt war. Irgendwie hatte er gefunden, daß sie sich gegenseitig prächtig ergänzten. Ihre beiden Buhrlo-Narben ergaben zusammen ein Buhrlo-Gesicht. Aber es lag schon lange zurück, daß sie Kopf an Kopf in den Spiegel geblickt und sich das vorgestellt hatten. Über drei Monate.
    Seit die Gläsernen gemeinsam die SOL verlassen hatten, um sich dem Vakuum, ihrem eigentlichen Element, zu überlassen, schien Caela ihre Buhrlo-Narbe als Makel zu empfinden.
    „Glaubst du, daß sich auf Terra alles ändern wird?" fragte er.
    Für einen Moment schien es, als wolle sie ihm antworten. Doch dann straffte sie sich und sagte in geschäftsmäßigem Ton: „Wir stehen im Dienst. Entweder du konzentrierst dich auf deine Arbeit, oder du läßt dich ablösen."
    „Das werde ich tun", sagte er. „Ich glaube, ich bin nicht ganz bei der Sache."
    Melborn meldete sich mit der Begründung beim Chef der Funkzentrale ab, daß ihn eine

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