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Die Legenden des Raben 04 - Zauberkrieg

Die Legenden des Raben 04 - Zauberkrieg

Titel: Die Legenden des Raben 04 - Zauberkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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Erstes Kapitel
    Myx wurde langsamer, damit der Rabe und die TaiGethen zu ihm aufschließen konnten. Wie Hirad sofort bemerkte, veränderte sich vor ihnen die Natur des Tunnels oder zumindest dessen Ausgestaltung. Er drehte sich um und vergewisserte sich, dass alle noch da waren.
    »Wo ist Auum?«, fragte er verwundert.
    »Er hilft uns«, erklärte Rebraal. »Er wird später zu uns zurückkehren.«
    »Auf welche Weise hilft er uns?«
    »Er jagt die Jäger«, sagte Rebraal. »Das ist besser für ihn selbst und für uns.«
    »Hoffentlich hast du recht damit.«
    Sie hatten an einer Stelle angehalten, wo sich das Erscheinungsbild der Wände unvermittelt änderte. Von hier an gab es keine Pastellfarben mehr, sondern nur noch eine dunkle, fleckige Holzvertäfelung, die das Licht dämpfte und dem Tunnel eine düstere Ausstrahlung verlieh.
    »Was hat das zu bedeuten?«
    »Der nächste Verteiler«, sagte Myx. »Oder vielmehr seine Grenze. Sie sind nicht alle gleich.« Er gestattete sich ein
Lächeln. »Manche unserer früheren Herren besaßen mehr Stilgefühl als andere.«
    Er führte sie zum Ende des Ganges. Trotz der magischen Verstärkung waren auf dem Holz stellenweise Moos und Schimmel gewachsen. Hirad fuhr mit dem Finger darüber und spürte die Feuchtigkeit, dann zog er den Handschuh wieder an. Vor einer dunkelblau gestrichenen Tür drehte Myx sich zu ihnen um.
    »Dort drinnen könnten wir auf Schwierigkeiten stoßen«, warnte er die Gefährten.
    »Wessen Kammer ist es?«, fragte der Unbekannte.
    »Sie gehört Laryon. Oder besser: gehörte ihm«, berichtete Myx. »Später wurde sie dann Dystrans Bereich zugeschlagen.«
    »Tja, es wird mir ein Vergnügen sein, den ganzen Müll auszuräumen«, sagte der Unbekannte.
    Er zog sein Schwert. Laryon. Ein Name, den der Rabe nie vergessen würde. Der Meistermagier Laryon hatte sein Leben geopfert, um den Unbekannten zu befreien, damit dieser die Protektorenmaske ablegen konnte. Er hatte sich stets für die Befreiung der Protektoren ausgesprochen und war deshalb von den Protektoren, ganz im Gegensatz zu den meisten anderen xeteskianischen Magiern, wirklich geachtet hatten. Er war schon sechs Jahre tot, doch sein Geist lebte weiter.
    Myx wollte die Tür öffnen.
    »Halt mal«, unterbrach Denser ihn. »Bist du sicher, dass da nichts passiert?«
    »Die Tür ist mit Explosionssprüchen und Sperren gesichert, die aber nicht auf mich ansprechen. Sobald sie geöffnet ist, sind die magischen Sicherungen unwirksam.« Er wandte sich an den Unbekannten. »Halte dich bereit, Bruder.«

    »Der Rabe, Vorsicht jetzt!«, warnte der Unbekannte. »Da drin wartet nichts Gutes auf uns. Thraun, du bleibst draußen, bis wir aufgeräumt haben.«
    Myx öffnete die Tür, Laternenlicht fiel in den Gang heraus. Fluchend knallte er die Tür sofort wieder zu. Das Brüllen eines Spruchs ließ die Balken beben, und die Luft draußen kühlte sich merklich ab.
    »Drei Ziele«, sagte er. »Los.«
    Dieses Mal stemmte er einen Fuß gegen die Tür und warf sie ganz auf, rannte hinein und riss seine Waffen vom Rücken. Hirad und der Unbekannte folgten ihm sofort.
    »Myx, nein!«, rief der Unbekannte, als er den ehemaligen Protektor zögern sah. »Mach Platz!«
    Vor ihnen standen zwei Magier und ein Mann, der weder Magier noch Soldat war. Die Rabenkrieger schlitterten über das Eis, das sich nach dem Spruch auf dem Boden gebildet hatte. Der Unbekannte nahm sich zuerst die Magier vor, die jeden Versuch aufgaben, noch einmal Sprüche zu wirken, und sich zur Flucht wandten. Für eine besonders elegante Kampfweise blieb keine Zeit, er stach dem ersten Magier einfach seine Klinge in die Seite, ehe dieser auch nur einen Schritt getan hatte. Hirad war neben ihm und erwischte das Bein des zweiten. Seine Klinge schnitt durch das Fleisch bis auf den Knochen, der Magier ging mit einem Schmerzensschrei zu Boden. Bevor sie sich dem dritten Mann zuwenden konnten, hatte ihn ein Elfenpfeil erledigt.
    Der Unbekannte machte dem verstümmelten Magier den Garaus und sah sich um.
    »Der Raum ist sauber. Thraun, du kannst jetzt hereinkommen. Der Letzte schließt die Tür.« Mit hochgezogenen Augenbrauen sah er sich um. »Was, zum Teufel, soll das hier?«
    So seltsam der Anblick auch war, sie befanden sich allem
Anschein nach in einem Hausflur. Wie der Gang draußen war auch der Flur mit Holz vertäfelt und mit Wandbehängen geschmückt. An den Wänden standen Tische mit verschiedenen Utensilien, ein Teil des Mobiliars war allerdings beim

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