Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
107 - Turm der Menschenmonster

107 - Turm der Menschenmonster

Titel: 107 - Turm der Menschenmonster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
gewesen waren. Mit diesem Kunaritschew kam man sehr gut aus. Seine
unkomplizierte Art und sein kameradschaftliches Wesen machte ihn sofort sympathisch. Hollister wünschte sich von dieser Sorte Mensch nur ein
einziges Exemplar in seinem Kommissariat. Da machte einem die Arbeit doppelte Freude ...
    Sie rasten Richtung Motherwell. Etwa drei
Kilometer hinter der Ortsausfahrt stießen sie auf ein Polizeifahrzeug, das am
Straßenrand bei zwei anderen leeren Autos stand. Zwei Beamte kamen mit einem
blassen und zerbrechlich wirkenden jungen Mann aus dem Wald. Iwan ließ halten.
    Auch Hollister interessierte sich für das,
was hier vorgefallen war.
    Ein Uniformierter war der Ansicht, daß der
Bursche, den sie völlig verstört und geistesabwesend im Wald gefunden hatten,
zu einer Gruppe junger Leute gehörte, die sich hier versammelt und Drogen
genommen hatten.
    „Seine Geschichte klingt zu unglaubwürdig“,
meinte der Polizist. „Die anderen aber, denen die Fahrzeuge gehören, konnten
wir nicht finden. Über Funk haben wir eine Fahndung rausgegeben, um die Halter
der Fahrzeuge zu ermitteln.“
    „Was hat er denn erzählt?“ wollte Iwan
Kunaritschew wissen, der um das hinterste Fahrzeug herumging. Es war der
schwarze Austin.
    Der Polizist, der sich zum Sprecher gemacht
hatte, berichtete von den seltsamen Wesen, die der bleiche junge Mann angeblich
gesehen hatte, die ihn anriefen und vor denen er schließlich in höchster Panik
geflohen war. Er war solange in die Nacht und in den Wald gerannt, bis er vor
Erschöpfung zusammenbrach und vor Angst und Grauen das Bewußtsein verlor.
    „Irgendeiner namens Larry Brent muß da mit im
Spiel sein“, hängte der Erzählende noch an. „Wir haben eine Ledertasche mit
Papieren in dem .schwarzen Austin gefunden. Das ist offenbar ein Leihwagen.“
    Iwan wurde hellhörig. Die Tatsache, daß sein
bester Freund hier eine Rolle spielte, ließ ihn alles in einem ganz anderen
Licht erscheinen, und er sah auch die Dinge, die Tony Anderbill noch mal auch
ihm erzählte, mit ganz anderen Augen.
    Larry hatte helfen wollen und war in den
Strudel gespenstischer Ereignisse gezogen worden. Bis jetzt war der Freund noch
nicht wieder aufgetaucht. Das stimmte ihn bedenklich. Es sah ganz so aus, als
wäre Larry Morna Ulbrandson heimlich nachgefahren, sei aber daran gehindert
worden, sein gestecktes Ziel zu erreichen.
    Iwan bedankte sich bei Tony „Verschafft ihm
etwas Ordentliches zu essen“, forderte er die Polizisten auf. Tony Anderbill
war von den Beamten in eine warme Wolldecke gehüllt worden. Seine Kleidung war
völlig durchnäßt, und der Junge fror. „Behandelt ihn gut! Die Sache ist ein
bißchen anders, als ihr denkt.“
    Sie setzten ihren Weg fort. Ihre Mienen waren
finster. Hollister fuhr schnell.
    „Erzählen Sie mir von Brown Cottage“, sagte
Kunaritschew unvermittelt.
    „Da gibt es nicht viel zu erzählen, Mister
Kunaritschew“, antwortete der Inspektor. „Ein leerer Fleck. Vor zweihundert
Jahren stand da mal ein Gasthaus. Der Ort ist verrufen. Die Dorfbewohner
behaupten, dort gehe es um. Geschwätz!“
    Zehn Minuten später erreichten sie die Weggabelung,
sie sahen die Abdrücke von Autoreifen. Zwei verschiedene Sorten offenbar. Die
einen waren viel schmaler. Und die gingen auch tiefer in den Wald. Sie führten
zu einer Lichtung und hörten dort etwa in deren Mitte auf. Fünf Meter von
dieser Stelle entfernt, sah Iwan etwas Helles im Laub leuchten.
    Ein Mensch!
    Sie eilten alle drei dorthin.
    Morna Ulbrandson lag dort in verkrümmter
Haltung und rührte sich nicht mehr.
     
    ●
     
    „Morna!“ Iwan Kunaritschew ging neben der
Schwedin in die Hocke.
    Die Agentin war wie Tony Anderbill völlig
durchnäßt, ihr Körper unterkühlt. Hollisters Assistent holte eine Decke aus dem
Wagen. Der erste flüchtige Eindruck, den Iwan Kunaritschew von seiner Kollegin
erhielt, war der, daß er keine äußeren Verletzungen erkannte. Morna Ulbrandson
lebte! Sie atmete flach ...
    X-RAY-7 rief mehrere Male den Namen der
Schwedin und massierte ihre Hände. Für solche Fälle hatte Hollister etwas in
seinem Verbandkasten, ein Miniaturfläschchen besten schottischen Whiskys.
    Kunaritschew schnupperte daran und nahm einen
herzhaften Zug. „Solche Dinge gehen mir immer an die Nieren. Da tut ein Schluck
Wunder.“ Er setzte das Fläschchen an Mornas Lippen. Die Kollegin schluckte und
schüttelte sich.
    Sie kam zu sich und redete. Es klang
verworren und schrecklich. Morna schlug die Augen auf und nahm

Weitere Kostenlose Bücher