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1074 - Lockruf aus M3

Titel: 1074 - Lockruf aus M3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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natürliche Weise, andere wurden bei der Jagd getötet. Ich bin jetzt zweihunderteinunddreißig Jahre alt, aber noch immer kam niemand, um Sie und uns aus der verzweifelten Lage zu erlösen. Unser Gegner ist erstaunlich tolerant. Er läßt uns jagdbares Wild schießen, denn unsere Nahrungsvorräte sind fast erschöpft. Für Sie werde ich eine unantastbare Sonderration mit allerhöchsten Verfallswerten deponieren, desgleichen Waffen, frische Laderbatterien und Medikamente. Die chemisch betriebene Hilfsturbine haben wir vierzehn Tage nach Ihrem Verschwinden fertiggestellt. Sie werden Energie besitzen. Ich ahne, daß Sie all die Dinge irgendwann benötigen werden.
    Ich schreibe diese Zeilen in der Hoffnung, daß sie nicht verwittern oder unbrauchbar werden, wie es bei einer Videoaufzeichnung geschehen könnte.
    Unser Schicksal ist auf diesen Blättern tagebuchmäßig festgehalten. Wir sind überzeugt, daß man uns in M3 nicht finden wird, denn hier sind die Gewalten des Bösen übermächtig. Sie aber werden eines Tages den Gegner bezwingen und wieder aktiv werden.
    Das wissen wir alle, denn wir sind die Männer der SODOM und Sie sind unser Kommandeur und Freund. Wir beten täglich und haben eine bescheidene Kapelle errichtet. Lesen Sie unsere Geschichte, auf daß Sie am Tag Ihres Erwachens gewappnet sind."
    Damit endete der Prolog.
    Callamon hatte lange gelesen. Vor ihm, zurückgelehnt in einem ausgebauten Andrucksessel, saß Baeldar Hartingsson, ehemaliger Kommandant der SODOM. Kurz vor dem nahenden Tod mußte er seinen Zustand erkannt und die Uniform der Solaren Flotte angelegt haben.
    Seine mumifizierten Augen schienen CC eindringlich zu ermahnen; der leicht geöffnete Mund lächelte noch im Tode.
    Callamon schaute ihn lange und ohne jede Scheu an. Als er mit den Fingerspitzen über die pergamentartigen Wangen fuhr, glaubte er, einen Impuls der Ermunterung zu erhalten.
    Hartingsson hatte alles gegeben, was er geben konnte, und nun beschenkte er den letzten Überlebenden der SODOM mit einem Erfahrungsgut, das diesen Überlebenden aus seiner fürchterlichen Verzweiflung erlösen konnte.
    CC wußte nun, welch ein Anachronismus er war.
    Jemand klopfte gegen die Tür. Callamon stand auf und öffnete. Cerai blickte zu ihm empor und hielt ihm wortlos einen Strauß großblütiger, unbekannter Pflanzen entgegen.
    „Die Blumen, Sir", sagte sie leise.
    Er nahm sie aus ihrer Hand und schaute sie aus blicklos wirkenden Augen an.
    Dennoch rang er sich ein kleines Lächeln ab.
    „Vielen Dank, Madam. Ich glaube, ich bin jetzt doch sehr glücklich, Sie bei diesem Einsatzkommando zu wissen. Verzeihen Sie bitte meine groben Worte. Sie waren nicht so gemeint. Darf ich die Tür wieder schließen?"
    „Natürlich", flüsterte Cerai. Sie schämte sich nicht ihrer Tränen. „Natürlich, Sir."
    CC schritt zurück zu dem toten Freund, um ihm den letzten Gruß zu entbieten.
    Niemand, der ihn und seine Geisteshaltung nicht mehr verstehen konnte, sah, daß er salutierte. Das war die Art seiner Ehrenbezeigung vor einem Mann, der alles für die Menschheit gegeben hatte.
     
    11.
     
    Er betrat die Vorhalle, 1,99 Meter groß, in den Schultern so breit wie ein junger Epsaler und elastisch wie ein terranischer Leistungssportler. An seinem Körper gab es keine Spur von unerwünschten Fettablagerungen.
    Seine Gesichtshaut schien nicht mehr durchblutet zu werden. Nuru hatte ihm deswegen den Spitznamen „der Totenbleiche" verliehen. Er hütete sich aber, CC derart anzusprechen.
    Als der Mann auf sie zukam, verstummte die Unterhaltung. Gucky und Alaska erhoben sich. Cerai stand ohnehin an die Wand gelehnt und in sich gekehrt. Nuru blieb auf dem einfachen Kunststoffschemel, anscheinend einem Möbelstück der SODOM, sitzen.
    Schon traf ihn der Anruf.
    „Mr. Timbon, es würde Ihnen gut zu Gesicht stehen, einen Gast, in dessen Station Sie überdies Zuflucht gefunden haben, mit dem gebotenen Grad der Höflichkeit zu begrüßen."
    Nuru erhob sich. Er war völlig verwirrt. Cerai musterte ihn eisig.
    „Ver- verzeihen Sie, bitte."
    „Nicht der Rede wert. Solche Kleinigkeiten passieren immer. Madam, meine Herren, ich darf Sie zu einer kurzen Lagebesprechung bitten. Die dritte Tür rechts. Dort gibt es bessere Sitzgelegenheiten. Sie erlauben ..."
    Er ging voran. Alaska holte tief Luft und bemühte sich, in Guckys Mimik zu lesen. Es mißlang ihm. Der Mausbiber watschelte bereits hinter dem großen Mann her.
    Sie durchschritten die Tür, fanden acht große

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